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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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krieg dich schon noch. Da kannst du Gift drauf nehmen. Aber eine angemessene Rache erfordert Zeit und sorgfältige Planung.«
    »Also komm, Danny. Es ist aufgeflogen.«
    »Was ist aufgeflogen?«
    »Deine kleine Farce.«
    »Was für eine Farce?«
    »Dass du eine Anruferin die Chief ME spielen lässt.«
    »Falscher Verdacht.« Danny legte ausgebreitete Finger auf die Brust. »Vor Perry habe ich eine Heidenangst.«
    Ich spürte eine winzige Flamme in meinem Bauch züngeln.
    »Ernsthaft?«
    »Total.«
    Oh oh.
    »Sind Sie noch dran, Dr. Perry?«
    »Ja.« Knapp.
    »Die Verbindung ist entsetzlich. Kann ich Sie zurückrufen?«
    Sie nannte mir die Nummer.
    Ich legte auf und wählte.
    »Aloha. Honolulu Medical Examiner.«
    »Hier Dr. Brennan. Ich erwidere Dr. Perrys Anruf.« Mit brennendem Gesicht.
    »Einen Augenblick, bitte.« Perry hob sofort ab.
    »Tut mir leid. Was bei mir ankam, ergab einfach keinen Sinn. Wer weiß, was da an Ihrem Ende ankam.« Nervöses Lachen. »Dieses Handy wirft Geräusche durcheinander, wenn das Signal schwach wird.« O Gott, was plapperte ich denn da? »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Perry wiederholte, was sie zuvor gesagt hatte. Mord, Leichenteile, junger Mann, Hilfe.
    »Kann Ihnen denn niemand von hier zur Hand gehen?«
    »Nein.«
    Ich wartete. Sie ging nicht weiter darauf ein.
    »Es gibt beim CIL staatlich geprüfte Anthropologen.« Ich schaute Danny an. Obwohl er sich alle Mühe gab, auf 2010-37 konzentriert auszusehen, wusste ich, dass er zuhörte.
    »Und die helfen mir auch oft weiter, Dr. Brennan. Dieses Mal bitte ich Sie.«
    »Ich bin nur sehr kurz in Honolulu.«
    »Das weiß ich.«
    Oh? Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück. »Dr. Perry, ich habe den Auftrag, ein Problem hier am CIL zu lösen.«
    »Das ist militärisch. Die hören früh auf. Sie können danach mit mir arbeiten.«
    Danny suchte sich einen Knochen aus und ging zum Waschbecken.
    »Warum ich?«
    »Weil Sie die Beste sind. Das haben Sie selber gesagt.«
    »Das war doch nur ein Witz.«
    »Ich bitte Sie als persönlichen Gefallen darum.«
    Weit hinten in der Leitung hörte ich eine kaum vernehmbare Stimme, wie einen Geist, der in einer parallelen Dimension sprach.
    Oder ein namenloses Opfer, das nach Gerechtigkeit schrie. Ich schaute Danny an. Dann 2010-37.
    »Ich komme um halb sechs zu Ihnen«, sagte ich. »Aber nur für eine Stunde.«
    Nachdem ich aufgelegt hatte, schaute ich Danny an. Seine Schultern waren angespannt wie bei jemandem, der wütend ist oder Angst hat.
    »Du hast mitgehört?«
    »Genug.«
    »Ich nehme an, ihr zwei kommt nicht besonders miteinander aus.«
    »Sagen wir einfach, Hadley Perry wird in nächster Zeit wohl kaum bei mir daheim zu Abend essen. Aber das heißt nicht, dass du ihr nicht helfen solltest.«
    »Willst du es mir erzählen?«
    »Ich mag sie nicht, das beruht auf Gegenseitigkeit, und dabei sollten wir es belassen.«
    Danny ging zum Tisch. Ich folgte ihm. Er legte das frisch geschrubbte Schienbein wieder zu dem Mann aus Lumberton.
    Einen Augenblick starrten wir beide das halb gesäuberte Skelett an.
    »Was wolltest du mir zeigen?«, fragte Danny.
    »Kann sein, dass es nichts ist.« Ich nahm das Hinterkopffragment zur Hand. »Schau dir die Naht an.« Ich deutete auf die geschlängelte Linie.
    »Komplex, mit vielen Einsprengseln.« Danny meinte die in der Naht eingeschlossenen, winzigen Knocheninseln.
    Ich gab ihm das Oberkieferteilstück, in dem ich das Pilz-Enten-Ding gefunden hatte.
    »Breiter Gaumen. Gerade Quernaht, keine Aufwölbung über der Mittellinie.« Er betrachtete den Knochen von vorne. »Die Jochbein-Oberkiefer-Naht ist winkel-, nicht s-förmig.« Er drehte den Schädel, sodass die Nase nach oben gedeutet hätte. »Die Wangenknochen waren vermutlich ein wenig ausgestellt.«
    Danny schaute mich an.
    »Denkst du, dass der Kerl vielleicht Vietnamese sein könnte?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Du hast recht, diese Merkmale deuten auf mongolide Abstammung hin. Der hohe Nasenrücken, die schmale Nasenöffnung, der mäßig ausgeformte Schädel, weder lang und schmal noch kurz und breit.«
    »Gemischtrassig, also?«
    »Europäisch-asiatisch oder auch europäisch-indigen-amerikanisch.«
    »Wir hatten Soldaten, auf die diese Beschreibung passt. Amerikanische Indianer, Puerto Ricaner, Mexikaner, Filipinos. Nicht viele, aber da drüben kämpften sie für uns.«
    »Was ist mit dem vermissten Besatzungsmitglied? Hast du schon erfahren, ob die vierte Leiche je gefunden wurde?«
    »Noch

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