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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Brooks, einer der Dentisten des CIL, streckte mir seine Hand hin.
    »Schön, Sie zu sehen«, sagte ich, während wir uns die Hände gaben.
    »Danny behauptet, Sie seien auf eine Goldader gestoßen.«
    »Kaum.« Noch ein Mädchenkichern. »Tempes Fund ist so groß wie eine Milbe.«
    »Dann wollen wir ihn uns mal ansehen.«
    Craig saß lange überm Mikroskop, drehte immer wieder unser Pilz-Enten-Ding und verstellte den Lichteinfall der beiden Snakelight-Lampen. Schließlich richtete er sich auf.
    »Danny-Boy hat recht. Das Material ist Gold.«
    »Teil einer Füllung oder einer Krone?«, fragte ich.
    »Nee.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ich habe Unmengen von geschmolzenem Zahnersatz gesehen, und das hier passt nicht ins Muster. Es gibt einige Veränderungen aufgrund der Hitzeeinwirkung, aber die beschränken sich auf den gerundeten Rand. Der Rest der Form sieht original aus. Und die ist nicht typisch für eine Restauration oder eine Krone.«
    »Inwiefern?«
    »Erstens ist das Fragment viel zu dünn. Zweitens ist eine Oberfläche glatt, hatte aber einige gerundete Erhebungen. Die andere Oberfläche ist aufgeraut, aber flach.«
    »Was ist es dann?«, fragte ich.
    Craig zuckte die Achseln. »Keine Ahnung.« Er stand auf. »Aber ich denke darüber nach.«
    Als Craig gegangen war, sagte ich Danny, dass ich ihm etwas zeigen müsse. Er fragte, ob das noch zehn Minuten Zeit habe. Er müsse vor neun noch einen Anruf erledigen.
    Ich ging eben wieder zum Waschbecken, als mein Handy klingelte. Ich schaute auf das Display, weil ich Ryans Nummer erwartete. Die Kennung war eine lokale, aber nicht die Nummer des Hauses am Lanikai Beach.
    Neugierig schaltete ich ein.

13
    »Aloha.« Ich war integrationswillig.
    »Aloha. Dr. Temperance Brennan, bitte.« Die Stimme klang nach Jahren filterloser Zigaretten. Ich war mir nicht sicher, ob es eine männliche oder eine weibliche war.
    »Am Apparat.«
    »Hadley Perry hier.«
    Klasse. Geschlechtsneutraler Name. Ich zog mir einen Stuhl neben 2010-37 und setzte mich. »ME.« Medial Examiner.
    Diese Hadley Perry. Wir waren uns zwar nie begegnet, aber ich kannte Perrys Ruf. Seit mehr als zwei Jahrzehnten war sie Chief Medical Examiner für Stadt und Bezirk Honolulu, ihre Mätzchen waren legendär, und die Presse stürzte sich gierig auf sie.
    Bei einer Gelegenheit hatte Perry in Decken gewickelte Leichen auf den Parkplatz ihres Instituts gerollt, um gegen die Überfüllung ihrer Leichenhalle zu protestieren. Doch es zeigte sich, dass auf den Bahren nur aufblasbare Puppen lagen. Ein anderes Mal hatte sie Todesurkunden für zwei Senatoren ausgestellt. Mit der Begründung, deren Weigerung, ihrem Büro mehr Geld zu genehmigen, sei ein deutlicher Beweis für ihren Hirntod.
    »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, dass ich Ihre Privatnummer anrufe.«
    »Natürlich nicht.« Tatsächlich hatte ich schon etwas dagegen. Aber die Neugier siegte.
    »Man hat mir gesagt, Sie sind die beste forensische Anthropologin in der westlichen Hemisphäre.«
    Eine Alarmglocke schrillte.
    Seit Jahrzehnten spielen Danny und ich uns gegenseitig derbe Streiche. Sechs Tage in seinem Revier und noch kein Schabernack.
    Okay, Cowboy. Dann mal los.
    »Ja, Ma'am. Hier bei der Arbeit.«
    Ein kurzes Zögern. Dann: »Ich habe hier eine wirklich harte Nuss von einem Fall. Ich möchte Sie um Ihre Hilfe bitten.«
    »Einen Buckelwal mit Implantaten?«
    »Wie bitte?«
    »Eine transsexuelle Hawaii-Gans?«
    »Es ist ein Mordfall.«
    »Ein garrottierter Gecko?« Jetzt war ich wirklich auf Touren.
    »Ich glaube, das Opfer ist jung und männlich, aber ich bin mir nicht sicher. Es wurden nur wenige Teile geborgen.« Mit unerbittlichem Tonfall. Ich musste zugeben, die Frau war gut.
    »Was für Teile? Muskelmagen? Flügel?«
    Ich grinste eben über meine eigene Ausgelassenheit, als Danny wieder auftauchte.
    »Netter Versuch«, formte ich mit den Lippen und deutete aufs Telefon.
    »Was ist?«
    »Hadley Perry«, formte ich und verdrehte die Augen.
    Danny schaute aufrichtig verwirrt drein.
    »Einen Augenblick, bitte.« Ich drückte mir das Handy an die Brust. »Mensch, ich habe hier eine Frau in der Leitung, die behauptet Hadley Perry zu sein.«
    »Das muss Hadley Perry sein.«
    »Das wird nicht funktionieren.«
    »Wovon redest du?«
    »Revanche dafür, dass ich dieses Dia bei der AAFS-Konferenz herumgezeigt habe.« Ich hatte Dannys Kopf mit Photoshop auf den Körper eines Orang-Utans in Badehose und Schwimmflossen gesetzt. »Ich kenn dich doch.«
    »Ich

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