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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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ihnen in einer der Felsspalten. Holten es hoch und riefen 911, als sie merkten, dass ihre Beute ein menschliches Knie war.
    Die Polizei rief mich an. Ich forderte Taucher an und fuhr selber raus. Das Mädchen war immer noch am Spucken. Der Junge versuchte, den Macho zu spielen, schaffte es aber nicht ganz.«
    Perry kratzte mit einem viel zu grellen Nagel an ihrer Schreibunterlage, wischte die Lederkrümel mit dem Handrücken weg.
    »Die Taucher suchten über zwei Stunden lang. Was Sie eben gesehen haben, ist das, was sie bergen konnten.«
    »Gibt es irgendwelche Vermissten, die dem Profil entsprechen?«
    Perry nahm einen Ausdruck zur Hand und las.
    »Anthony Simolini, geboren am 14. Dezember 1993. Haole.«
    »Das heißt weiß.«
    »Sorry. Ja. Braune Haare, braune Augen, eins achtundsiebzig, circa zweiundachtzig Kilo schwer. Am zweiten Februar dieses Jahres verließ Simolini etwa gegen zweiundzwanzig Uhr ein Restaurant auf dem Kamehameha Highway in Pearl City. Er wollte nach Hause, kam dort aber nie an. Der Junge besucht die Oberstufe der Highschool, ziemlich guter Sportler. Freunde und Familie sagen, dass er nie und nimmer durchbrennen würde.
    Jason Black, geboren am 22. August 1994. Blonde Haare, blaue Augen, eins dreiundsiebzig, achtzig Kilo.«
    »Haole«, sagte ich.
    »Am siebenundzwanzigsten Januar dieses Jahres hatte Black einen Streit mit seinen Eltern, stürmte aus dem Haus und verschwand. Der Junge hat eine Vorgeschichte von Drogenmissbrauch und Problemen in der Schule. Freunde sagen, er redet oft darüber, aufs Festland zu verduften.
    Ethan Motohiro, geboren am 10. Mai 1995. Asiate, schwarze Haare, braune Augen, eins sechzig, sechzig Kilo. Im letzten September machte Motohiro sich auf, um die Insel mit dem Fahrrad zu umrunden. Ein Autofahrer sah ihn auf dem Kalanianaole Highway in der Nähe der Einfahrt zu Makapu'u Point, wahrscheinlich am siebten. Das war das letzte Mal, dass er lebend gesehen wurde.«
    »Makapu'u Point liegt nahe an der Halona Cove, nicht?«
    »Ja. Motohiro hatte eine feste Freundin, war Einserschüler und wollte auf die Universität gehen.«
    »Kein Muster für einen Ausreißer. Außerdem könnte er zu klein sein. Ich glaube, dieser Junge war ziemlich groß.« Zurück zum Ausdruck.
    »Isaac Kahunaaiole, geboren 22. Juli 1987. Eingeborener Hawaiianer, schwarze Haare, braune Augen, eins achtundachtzig, hundertsiebenunddreißig Kilo. Arbeitete als Nachtwächter im Ala Moana Shopping Center, wohnte zu Hause mit seinen Eltern und vier von sechs Geschwistern. Am 22. Dezember vor zwei Jahren bestieg Kahunaaiole einen Bus nach Ala Moana. Kam dort nie an. Mitarbeiter beschreiben ihn als fröhlich, allgemein beliebt und mit einer guten Arbeitsmoral.«
    »Vielleicht. Die Größe scheint zu passen.«
    »Vier Männer zwischen sechzehn und zweiundzwanzig Jahren. Schätze, ich könnte die Altersspanne erweitern. Oder den Zeitrahmen. Ich bin nur zwei Jahre zurückgegangen.«
    »Bei der noch vorhandenen Gewebemenge bezweifle ich, dass der Junge so lange tot ist.«
    Perry schnaubte. Das Geräusch war nicht sehr schön.
    »Wenn eine Leiche tief genug sinkt, fliegen alle Regeln über Verwesung zum Fenster raus. Wenn dann noch Haie dazukommen, vergiss es. Ich hatte einmal einen Selbstmord, einen Dichter aus Perth. Leute sahen ihn von Makapu'u Point runterspringen. Innerhalb einer Stunde war ein Hubschrauber zur Stelle. Die Haie hatten bereits eine Suppenküche aufgemacht. Die Jungs im Hubschrauber mussten zusehen, wie die Mistkerle die Leiche bis auf die Knochen abnagten. Einen Monat später bekam ich einen Anruf. Ein Fischer fand den Teil eines Arms in einem Haibauch.«
    »Der tote Dichter?«
    »Ja. Hatte immer noch seine gravierte Uhr um. Neben ihm fand ich da drin sieben Maishülsen, einen Wecker, eine Flasche Cutty Sark und den Hinterlauf eines Hundes.«
    Notiz: Haiverdauung recherchieren.
    »Verdammt, wenn das ein Mord ist, hätte der Junge bereits eine Weile verbuddelt sein können. Oder in einer Kühltruhe versteckt, dann rausgeholt und versenkt.«
    »Haben Sie auch vermisste Boote und Flugzeuge überprüft?«
    »Nach der Ehime-Maru-Kollision ist eine Leiche verschwunden geblieben.«
    2001 stieß ein Schnell-U-Boot, die USS Greenville, knapp südlich von Honolulu mit einem japanischen Fischerei-Schulschiff, der Ehime Maru, zusammen. Dank des Honolulu ME wurden alle Besatzungsmitglieder bis auf eins identifiziert.
    »Unwahrscheinlich«, sagte ich.
    »Ganz meine Meinung.«
    Ich schaute Perry an. Sie

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