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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Carolina formell als Stamm anerkannt. Drei Jahre später fingen sie an, von der Bundesregierung eine ähnliche Anerkennung einzufordern. Bis heute ist ihnen dabei nur beschränkter Erfolg beschieden.
    1956 erließ der Kongress ein Gesetz, das die Lumbee als Indianer anerkannte, ihnen aber den vollen Status als Stamm verweigerte. Infolgedessen haben sie nichts von der finanziellen Unterstützung und den Programmen des Bureau of Indian Affairs, die offiziell anerkannten Gruppen offen stehen.
    Alle siebenundvierzigtausend sind ziemlich sauer.
    »— damit Sie mich nicht falsch verstehen.«
    »Natürlich nicht.« Ich konnte es kaum abwarten, das Gespräch zu beenden. »Vielen herzlichen Dank.«
    Danny war noch immer in seiner Sitzung.
    Verdammt. Ich war total aus dem Häuschen.
    Zurück zum Knochenkleben.
    Als Danny dann endlich aus der Besprechung kam, schleppte ich ihn praktisch am Kragen in sein Büro.
    Als ich ihm meine Zweifel erläuterte, schaute er sich Spiders Akte an, so wie ich es getan hatte.
    »Mongolide Merkmale. Alvarez war unbestreitbar Latino. Lowery hatte indianisches Blut. Also sind wir keinen Schritt weiter. Dein Junge könnte sowohl Lowery wie Alvarez sein.«
    »Die Fingerabdrücke sagen, dass Lowery in Quebec gestorben ist.«
    »Vielleicht wurde die Sache beim FBI verbockt, nicht in Tan Son Nhut.«
    »Vielleicht.«
    Ich überlegte einen Augenblick.
    »Was, wenn 2010-37 keiner von beiden ist?«
    »Keiner von beiden?«
    »Alvarez oder Lowery.«
    Danny hob die Augenbrauen.
    »Wurde in der Gegend, in der der Huey abstürzte, noch jemand anders im Kampf vermisst?«
    »Ich könnte eine REFNO-Suche mit den geografischen Daten machen. Was meinst du?«
    »Dass du verblüffend bist.«
    »Wie du.«
    »Ich?«
    »Vergiss nicht.« Danny zwinkerte. »Ich habe dich nackt gesehen.«
    Mir stieg die Hitze ins Gesicht.
    »Wie wär's, wenn ich von dem Tag, an dem 2010-37 geborgen wurde, einen Monat zurückgehe?«
    »Ich denke, das sollte reichen, bei dem von dem Leichenhallenoffizier beschriebenen Verwesungszustand.«
    »Könnte eine Weile dauern.«
    »Ich mach derweil mit dem Klebstoff weiter.«
    Danny hatte das ernst gemeint. Es war Viertel vor fünf, als er wieder auftauchte. Ich brauchte ihn nur einmal anzuschauen, um zu wissen, dass etwas los war.
    »Treffer?«
    »Nein. Aber ich habe das hier gefunden.«
    Danny wedelte mit einem Papier. Ich griff danach, aber er hielt es außerhalb meiner Reichweite.
    »Am 17. August 1968 wurde weniger als eine Viertelmeile von der Absturzstelle des Huey eine verweste Leiche geborgen. Die Überreste wurden in Tan Son Nhut bearbeitet. Männlicher Weißer, Mitte zwanzig bis Mitte dreißig. Der Verstorbene kam als Fallnummer 1968-979 in die Staaten zurück.«
    »Und?«
    »Es gibt kein Und.«
    »Wurde er identifiziert?«
    »Nein.«
    »Wo sind die Knochen?«
    »Hier.«
    Danny ging zu Rotem Sweatshirt, der an seinem Schreibtisch saß. Er verlangte den Fall. Rotes Sweatshirt verschwand zwischen den beweglichen Regalreihen.
    Zeit verging. Viel Zeit.
    Schließlich kam Rotes Sweatshirt mit einem Karton wieder, der sehr alt aussah. Die Farbe war anders, und die Pappkartonkanten sahen zerkratzt und abgenutzt aus.
    Danny hielt seinen Ausweis ans Lesegerät und kam wieder zu mir. Gemeinsam gingen wir an den zugewiesenen Tisch.
    Fragen flatterten mir durchs Hirn.
    War Luis Alvarez das, was sein Name andeutete?
    War 2010-37 Alvarez?
    War 1968-979 Luis Alvarez? Falls ja, warum wurden Alvarez' Überreste nicht schon im August '68 identifiziert?
    Wenn 1968-979 sich als Alvarez erwies, wer war dann 2010-37? Und wie konnte es passieren, dass dieser Mann als Spider Lowery bezeichnet und nach Lumberton, North Carolina, verschickt wurde?
    Die Lowerys hatten indianisches Blut. Konnte 2010-37 vielleicht doch Spider Lowery sein?
    Offensichtlich konnte sowohl die Leiche aus Long Binh wie die Leiche aus dem Teich in Hemmingford nicht Spider Lowery sein.
    Danny nahm den Deckel des Kartons mit 1968-979 ab. Wir beugten uns beide darüber. Sekunden vergingen. Unsere Blicke trafen sich.
    Und registrierten den Schock in den Augen des anderen.

16
    Der Schädel lag in einer Ecke, der Rest des Skeletts war darum herum und darüber gestopft. Jedes Element war gelb und braun gesprenkelt. Nichts Besonderes. Sonnenlicht bleicht Knochen. Kontakt mit Erde und Vegetation macht sie dunkler.
    Es war nicht der Zustand der Überreste, der uns schockierte.
    Es war ein Gegenstand, der in einer umgeschlagenen Kante im Inneren des

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