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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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ärztlichen und zahnärztlichen Unterlagen zu.
    Doch wir wurden enttäuscht.
    Nichts in den antemortalen Daten verband den vermissten Techniker eindeutig mit den Knochen von 2010-37. Entweder war Alvarez der gesündeste Mensch auf dem Planeten gewesen, oder die Daten waren, wie bei Lowery, unvollständig.
    »Maria Alvarez starb 1987«, las ich laut. »Kein anderer Verwandter mütterlicherseits lieferte eine DNS-Probe.«
    »Von 2010-37 bekommen wir wahrscheinlich sowieso keine Sequenzierung«, sagte Danny.
    »Wahrscheinlich nicht«, pflichtete ich ihm bei.
    »Nichts schließt aus, dass Alvarez dein Lumberton-Kerl sein könnte.«
    »Nein«, stimmte ich ihm noch einmal zu. »Er könnte aber auch 1968-979 sein.«
    Ich überlegte einen Augenblick.
    »Meinst du, es würde sich rentieren, die Zeugen ausfindig zu machen? Vielleicht hat einer was gesehen, das es nie in die Akten schaffte.«
    Danny nahm sich noch einmal die Aussagen vor. Las.
    »Der Mechaniker war ein Kerl namens Harlan Kramer aus Abilene, Texas. Kramer war normaler Armeeangehöriger. Falls er dabeiblieb, sollte er leicht zu finden sein.«
    Danny machte sich eine Notiz.
    »Bereit für die Knochen?«, fragte er.
    Ich nickte.
    Danny und ich gingen ins Labor.
    Abgesehen von ein paar Knochen, die durch Erosion, Verletzungen oder Tierfraß beschädigt waren, befand sich 1968-979 in ziemlich gutem Zustand. Während Danny eine Anthropologie-Update-Datei öffnete, legte ich das Skelett anatomisch korrekt zurecht.
    Schädel, Unterkiefer. Arme. Beine. Brustbein. Schlüsselbeine. Nur die Kniescheiben und einige Hand- und Fußteile fehlten.
    Das machte nichts. Ich sah sofort, dass 1968-979 weder Spider Lowery noch Luis Alvarez war. Danny ebenfalls. »Dieser Kerl war ein Baum.«
    Ich nickte zustimmend. »Lowery und Alvarez waren beide eins dreiundsiebzig. Dieser Mann war viel größer.«
    »Aber was macht er dann mit Spider Lowerys Hundemarke?« Ich hatte keine Erklärung.
    »Wir haben Zähne.« Danny untersuchte den Unterkiefer. »Zwei Backenzähne und ein kleiner Backenzahn rechts. Zwei Backenzähne links.« Er drehte den Schädel so, dass der Gaumen nach oben zeigte. »Zwei Backenzähne rechts, zwei links, und ein zweiter kleiner Backenzahn. Zehn Zähne. Ich lasse Röntgenaufnahmen machen.«
    Da ich an meiner Hüfte eine Vibration spürte, schaute ich auf mein BlackBerry.
    »Das ist Katy.«
    »Geh dran. Ich mach das Inventar.«
    »Hi, Kleine.«
    »Ich bin dann mal so was von weg. Mit der ersten Maschine, die ich kriegen kann.« Klasse.
    »Lily ist völlig durchgeknallt.«
    »Wo bist du?« Weil ich einen wenig erfreulichen Wortwechsel erwartete, entfernte ich mich ein Stück von Danny. »Pearl Harbor.«
    »Was ist das Problem?«
    »Wo soll ich anfangen? Zuerst ist da die Fahrt in die Stadt. Miss Hirnriss muss vorne sitzen, damit ihr nicht schlecht wird. Kannst dir ja vorstellen, wer sich dann hinten rein quetschen durfte. Dann kommen wir zum Park, und da stehen ungefähr eine Million Leute Schlange. Rate mal, wer sich auf eine Bank setzen muss, damit ihr die Füße nicht wehtun? Überraschung, Inselmädchen! Du trägst Absätze, die jede Stripperin umbringen würden. Dann —«
    »Katy.«
    »— müssen wir in diesem absolut beschissenen Salmonellenladen essen, weil Lily es nicht ertragen kann —«
    »Katy?«
    »Was?« Geblafft.
    »Sie macht gerade eine schwere Zeit durch.«
    »Und ich nicht?«
    »Ist Lily wirklich so schlimm?«
    »Sie ist ein Monster. Das sollte doch eigentlich unsere gemeinsame Zeit sein.«
    »Ich dachte mir, du genießt vielleicht Lilys Gesellschaft.«
    »O ja. Diese Schlampe ist so cool, dass ich vor lauter Neid kotzen könnte.«
    »Tut mir leid. Ich hätte dich um deine Meinung fragen sollen, bevor ich die beiden zu uns eingeladen habe.«
    »Meinst du?«
    Danny kam mit Schädel und Unterkiefer in den Händen an mir vorbei. Ich nahm an, er brachte sie zum Röntgen. »Wo ist Ryan?«, fragte ich. »Zahlt gerade die Rechnung.«
    »Hol ihn her.«
    Als Antwort erhielt ich das Schweigen unausgesprochener Wut.
     
    Nach einem schnellen Mittagessen erstellten Danny und ich ein biologisches Profil für 1968-979.
    Geschlecht: männlich.
    Rasse: weiß.
    Alter: siebenundzwanzig bis fünfunddreißig Jahre.
    Größe: eins dreiundachtzig, plus minus fünf Zentimeter.
    Eindeutige skelettale Identifikatoren: mögliche verheilte Brüche des rechten Unterkieferastes, des rechten Schlüsselbeins und des rechten Schulterblatts.
    Eindeutige dentale Identifikatoren:

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