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Blut Von Deinem Blute

Titel: Blut Von Deinem Blute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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Mann mit Instinkten«, nickte Kevin. »Er erkennt ein gutes Geschäft ebenso wie die Hochbegabung seiner Tochter. Und er erkennt auch, dass ihm von Lauras Patentante Gefahr droht ...«
    Er hat Cora nie leiden können , nickte die imaginäre Bernadette Labraque. Und er hatte auch was dagegen, dass sie sich immer noch überall einmischte.
    »Immer noch«, flüsterte Leon ärgerlich. »Spätestens da hätte ich stutzig werden müssen! Aber genau wie alle anderen habe ich mich von Beginn an auf eine lächerliche Entweder-oder-Frage festgelegt: eines der Mädchen, die eine oder die andere, schwarz oder weiß.«
    Kevin betrachtete ihn verständnislos. »Was ist los?«
    »Vergiss es.« Leon sah auf seine Schuhspitzen hinunter, um seine wild durcheinander springenden Gedanken zu ordnen. »Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratet Bradley ein zweites Mal«, fuhr er fort, froh, dass Kevin seine Überlegungen nicht unterbrach. »Und zwar bezeichnenderweise heimlich und außergewöhnlich schnell.«
    »Allerdings«, stimmte sein Freund ihm zu.
    »Vielleicht hatte er gehofft, dass Jacqueline Bressons Anwesenheit Cora ein für alle Mal aus dem Herrenhaus vertreiben würde«, mutmaßte Leon.
    »Aber was das anging, hatte er Pech.« Kevin lachte höhnisch auf. »Sie blieb präsent und wartete auf ihre Chance.«
    »Ja«, nickte Leon. »Sie hat ihre Rache lange im Voraus geplant, und sie war klug genug, nichts zu übereilen. Sie hält sich im Hintergrund und wartet auf eine passende Gelegenheit. Und die bietet sich, als die Mädchen erwachsenwerden und es zu ersten ernstzunehmenden Konflikten zwischen ihnen und ihrem Vater kommt.«
    »Vor allem Mia mit ihrer Exzentrik und ihrem Hang zu Wutausbrüchen bietet ihr eine willkommene Angriffsfläche«, führte Kevin den Gedanken weiter aus. »Und als sie zufällig mitbekommt, wie Mia sich für eine Arbeit im Atelier das Küchenbeil ausleiht, entschließt sie sich zum Handeln.« Er straffte sich. »Sie lässt das Beil mit Mias Fingerabdrücken darauf verschwinden, denn sie weiß genau, dass sich der Verdacht der Polizei im Falle einer Ermordung Nicholas Bradleys in erster Linie gegen dessen Töchter richten wird, die durch seinen Tod ein riesiges Vermögen erben.« Wie um sich selbst von der Richtigkeit seiner Theorie zu überzeugen, sah Kevin sich in der opulenten Lobby um.
    »Aber damit nicht genug«, ergänzte Leon. »Kurze Zeit später wird Cora – wieder durch einen Zufall – Zeugin einer lautstarken Auseinandersetzung zwischen Laura und ihrem Vater.«
    »Ich denke, Bradley hat sich mit Mia gestritten«, wandte Kevin ein.
    »Glaube ich nicht«, entgegnete Leon. »Laura kommt viel eher in Frage, schon allein deshalb, weil sie diejenige war, die weg wollte. Von Anfang an.«
    »Okay«, räumte sein Freund ein. »Also, Bradley streitet sich an diesem Morgen mit Laura ...«
    »... und Cora nutzt auch diese Chance geschickt dazu aus, die Tat, die sie plant, noch besser vorzubereiten«, ergänzte Leon. »Sie erklärt den beiden Frauen, die mit ihr im Hof des Herrenhauses stehen, dass es Mia sei, die sich da gerade so heftig mit ihrem Vater in den Haaren liegt, undzumindest Bernadette Labraque nimmt ihr diese Version arglos ab.«
    »Perfide«, stöhnte Kevin. »Mias Fingerabdrücke sind auf der Tatwaffe. Mia hat sich kurz zuvor mit ihrem Vater gestritten. Sie neigt zu unkontrollierten Wutausbrüchen, und sie hasst ihre Stiefmutter.«
    »Das ist ein weiterer wichtiger Aspekt«, sagte Leon. »Cora weiß, dass sie Jacqueline Bresson töten muss, weil sie sonst rund die Hälfte des Vermögens erbt. Damit hätte sie automatisch ein gewaltiges Wörtchen mitzureden gehabt, und es wäre mehr als unwahrscheinlich gewesen, dass sie Coras Anwesenheit im Herrenhaus auch nur eine Sekunde länger geduldet hätte.«
    »Vermutlich hätte sie ihre Stieftöchter mitsamt der Patentante kurzerhand an die Luft gesetzt«, gab Kevin ihm recht. »Und nach allem, was sie mit den beiden mitgemacht hat, kann man das sogar verstehen. Also musste sie sterben ...«
    Leon nickte. »Um sicherzustellen, dass Jacqueline Bresson eine ausreichende Zeit vor ihrem Mann stirbt, musste Cora sehr zeitig im Herrenhaus sein«, spann er den Faden weiter. »Aber ... Wieso konnte sie eigentlich sicher sein, dass Laura zu diesem Zeitpunkt bereits schläft?«
    »Vielleicht hat sie ihr was gegeben.«
    »Du meinst ein Schlafmittel?«
    Kevin zuckte die Achseln. »Warum nicht? Immerhin war Lauras Anwesenheit in ihrem Haus gewissermaßen ihr

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