Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
zusammenzucken. Ich riss die Splat Gun herum und versuchte, durch meine Tränen etwas zu sehen. Es war Pierce, der neben mir kniete. »I… Ich«, stammelte ich, aber ich konnte die Waffe nicht loslassen. Nick … Er hatte mich umbringen wollen.
    »Geh weg«, würgte ich hervor. Ich weinte und wischte mir mit dem Handrücken über die Wange.
    »Nein«, sagte Pierce sanft. »Ich mag deinen Fehler genutzt haben, um Newt so zu beeinflussen, dass Al mir Freigang zugestehen musste, aber ich bin hier und ich gehe nicht weg.«
    Ich schaute betäubt auf und wischte wieder über meine Augen. »Ich fühle mich nicht so gut.«
    Pierce nahm mich in den Arm, und bevor ich protestieren konnte, hatte er mich schon unter dem Tisch herausgezogen und zur Couch getragen. Ich zitterte immer noch und er deckte mich zu. Mein gesamtes Blut schien nach innen zu verschwinden und mir war kalt. Ich konnte die Waffe nicht loslassen. Ich wollte, aber ich konnte einfach nicht.
    »Ich hätte nie hierherkommen sollen«, sagte ich, als Pierce den kratzigen Stoff unter meinem Kinn feststeckte. »Das war ein Fehler. Du hattest Recht. Wir hätten in den Bus steigen sollen.«
    »Nur weil man einen Mann abweist, heißt das nicht, dass er einem nichts bedeutet«, sagte Pierce. Plötzlich sah
ich Nicks und meine Worte durch Pierces Augen. Ein Streit unter Liebenden?
    »Ich liebe Nick nicht«, hauchte ich. »Er ist ein Dieb, und Gefahr zieht mich an. Das ist alles. Ich könnte ja vielleicht über den Dieb-Teil hinwegsehen, aber die Lügen konnte ich nicht akzeptieren.«
    Pierce hatte sich neben die Couch gekniet, um unsere Gesichter auf dieselbe Höhe zu bringen. Verdammt wollte ich sein, wenn sein Bartschatten ihn nicht noch anziehender machte. Seine Sorge war fast greifbar, und mein Herz schmerzte, weil ich mich erinnerte, dass Kisten auch oft so reagiert hatte. Aber er war nicht Kisten. Er war anders.
    »Du hast alles riskiert, um ihn vor Al zu schützen«, sagte Pierce, und seine starken Hände rückten die Decke zurecht, ständig in Bewegung. »Wenn das keine Liebe ist, was dann?«
    Wenn Pierce etwas in den falschen Hals bekam, dann aber richtig. »Pierce. Hör mir zu«, sagte ich und befühlte unter der Decke meine Waffe. »Ich liebe Nick nicht. Aber ich konnte nicht einfach da rumstehen und zulassen, dass Al ihn mitnimmt. Nicht wegen Nick, sondern meinetwegen. Wenn Al einmal damit durchkommt, Leute zu entführen, dann wären seine Versprechen mir gegenüber keinen Fairyfurz mehr wert.«
    Er zog die Augenbrauen hoch und wischte mir die Tränen von der Wange. »Du hast Courage, Rachel Morgan.«
    »Du hättest mir nichts erzählen sollen«, sagte ich mit zugeschnürter Kehle. »Es tut mir leid, dass ich überhaupt gefragt habe. Er wird dir am Samstag das Leben zur Hölle machen. Tut mir wirklich leid.«
    Pierce schüttelte den Kopf. »Ich argwöhne … ich glaube, dass es Al nichts ausmacht, dass ich dir von den Linien erzählt habe, sonst hätte er meinen Kreis gebrochen und
mich direkt über den salzigen Fluss geschickt. Es ist deine Sorge nicht wert.«
    »Das tut er vielleicht noch«, sagte ich. Ich wollte nicht zusehen müssen, wie Al ihn folterte. »Er weiß, dass du mich unterrichtet hast. Er ist gekommen, weil …« Ich zögerte und meine Tränen versiegten. »Al hat gesagt, dass er gekommen ist, weil er gefühlt hat, wie ich in eine Linie gerutscht bin.« Ich hob meine Augen zu seinen. »Habe ich es geschafft?«, fragte ich. »Habe ich meine Aura verschoben?«
    Langsam zeigte sich Aufregung in Pierces Miene. Aber dann nieste ich. Und sofort noch einmal.
    »Gott segne dich«, sagte Pierce, und ich wandte mich mit einer Hand über dem Gesicht ab. Meine kurze Freude verwandelte sich in Angst. Mein Magen verkrampfte sich und der dumpfe Schmerz, den ich auf die Verzweiflung geschoben hatte, vertiefte sich. Ich streckte panisch die Hand aus, als ich fühlte, wie die Welt sich unter mir hob, und umklammerte Pierces Schulter. Es war zu früh, als dass die Sonne in San Francisco schon untergegangen sein könnte. Ist es Al?
    »Pierce?«, flüsterte ich verängstigt. Jemand hatte mich. »Jemand hat mich, Pierce!«, quiekte ich, und eiskalte Panik durchfuhr mich. »Ich kann das nicht aufhalten!«
    Ich hörte, wie sich die Badezimmertür öffnete, gefolgt vom Brummen von Pixieflügeln.
    Pierce legte die Arme um mich, aber trotzdem fühlte ich, wie ich an Substanz verlor. »Rachel, ich verspreche, dass du okay sein wirst!«, sagte er und versuchte, mich zu

Weitere Kostenlose Bücher