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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Er hatte eine grimmige Miene aufgesetzt und beobachtete die Pistole, aber anscheinend hatte er nichts dagegen, dass sie auf mich gerichtet war. Mein Beschwörer trug einen Anzug, der aussah, als wäre er ihm eine halbe Nummer zu groß, seine Krawatte hing schief und er wirkte insgesamt zerzaust und angeschlagen, als wäre er in einen Kampf verwickelt gewesen. Kurze schwarze Haare umrahmten ein fein geschnittenes Gesicht, und eine frische Schramme auf der Wange verunstaltete seine honigfarbene Haut. Angstvolles Gesicht. Ja, jetzt, wo ich genauer hinsah …
    »Lee?«, stieß ich hervor und hob meine Splat Gun, allerdings ohne sie auf irgendwen zu richten. Er sah furchtbar aus. Als wir uns zum ersten Mal getroffen hatten, trug er einen Smoking und ich ein geliehenes Kleid, das mehr gekostet hatte als mein Auto. Er war schneidig gewesen, charmant, selbstbewusst – und auf dem Weg, die Macht über das Glücksspiel in Cincy an sich zu reißen. Er hatte diesen Kampf fast gewonnen, bis er alles auf einen Trip ins Jenseits gesetzt hatte und in einem Kraftlinien-Wettbewerb gegen mich angetreten war. Ich hatte verloren und Al hatte ihn, die bessere Kraftlinienhexe, als Vertrauten genommen.
    Als ich Stanley Saladan das letzte Mal gesehen hatte, war er fast tot gewesen, weil er für fast einen Monat Als
Anwesenheit in seinem Körper und seinem Geist ertragen hatte, damit der Dämon sich auf dieser Seite der Linien bewegen konnte. Jetzt sah Lee auch nicht viel besser aus.
    Lee kniff die Augen zusammen, als ich sprach. Wut stand in seinem asiatisch angehauchten Gesicht, und er hielt die Pistole mit beiden Händen. Kugeln konnten den Schutzkreis nicht durchschlagen – außer er ließ ihn fallen. Offensichtlich dachte er, ich könnte Al sein. Oder auch nicht.
    »Nein«, sagte er. »Er kann dafür sorgen, dass er aussieht wie sie. Ich lasse ihn nicht raus, bevor ich ihn nicht sprechen höre. Ich will, dass er spricht!«
    Ich wusste genau, was jetzt passieren würde, und kontrollierte mit einem Seufzen das Magazin meiner Splat Gun.
    »Du bist so ein Ignorant«, sagte Brooke ungeduldig und machte eine Geste.
    Der große Mann im Laborkittel griff nach Lee und schlug einfach den Arm beiseite, als Lee die Pistole auf ihn richtete. Dann schubste er Lee gegen den Schutzkreis, beziehungsweise warf ihn fast dagegen.
    »Miststück!«, schrie Lee und landete mit wedelnden Armen auf dem Boden neben mir. Er rutschte direkt durch die Blase und brach sie damit. Die Pistole ging los und Mörtel bröselte von der Decke. Ich stellte mich sofort mit dem Rücken zur Wand. Mit rasendem Puls riss ich meine Splat Gun hoch. Drei schnelle Schüsse und zwei der Möchtegern-Ärzte fielen um. Ich verfehlte den, der Lee geworfen hatte. Er war gut.
    »Schnapp sie!«, schrie Brooke, sicher in ihrem bläulichen Schutzkreis.
    Hastig rollte ich mich weg. Ein scharfer Stich traf meinen Oberschenkel. Ich zog den Pfeil heraus und warf ihn
weg. »Ich bin kein Tier!«, schrie ich und traf den letzten Mann mit einem Gute-Nacht-Zauber mitten im Gesicht. Seine Augen rollten nach oben und er fiel um, aber der Schaden war schon angerichtet. Was zur Hölle? Man verwendete Betäubungsgewehre nicht mal für Tiermenschen! Ich holte tief Luft und hielt dann den Atem an, als der Raum sich um mich drehte. Oh Gott. Sie haben mich unter Drogen gesetzt .
    Und plötzlich schien nichts mehr wirklich eine Rolle zu spielen. Verdammt, das Zeug wirkte schnell.
    Mein Puls wurde langsamer und ich blinzelte träge. »Gut, dass ich schon auf dem Boden liege«, hauchte ich. Ich sah Lee am anderen Ende des Raumes, den Rücken an die Wand gedrückt und die Waffe immer noch auf mich gerichtet. Die Art Waffe mit echten Kugeln. Dreck, wen würde er lieber töten? Al, der ihn versklavt hatte, oder die Person, die ihn in diese Falle gelockt hatte? »Ich würde jetzt alles für einen Dead Man geben«, sagte ich und er zog die dunklen Augenbrauen nach oben. »Willst du einen Martini, wenn wir hier fertig sind?«, fragte ich und er senkte die Waffe.
    »Rachel. Verdammt, Mädel. Ich dachte, sie hätten gelogen. Nichts für ungut?«, sagte er, dann schaute er zu Brooke, die die Männer auf dem Boden anschrie, endlich aufzustehen. »Was zur Hölle tust du mit Als Beschwörungsnamen? «
    Seine Waffe war nicht mehr auf mich gerichtet und ich bemühte mich, nicht vor Erleichterung zu kichern. »Überleben«, sagte ich und rieb mir den Schenkel, wo der Pfeil mich durch die Jeans getroffen hatte. »Oder vielleicht

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