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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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hoch. Ich konnte auch verstehen, warum. Al gab mir selten eine Nacht frei, und ich hatte das Gefühl, dass meine verfrühte Rückkehr ihre Pläne durchkreuzt hatte. Obwohl ich dafür keine Beweise hatte, war ich mir sicher, dass der lebende Vampir meine wöchentliche vierundzwanzigstündige Abwesenheit dazu nutzte, ihren »anderen« Hunger zu befriedigen – den, für den man nicht im Supermarkt die richtige Flasche finden konnte.
    »Ich habe gesagt, dass es mir gutgeht«, knurrte ich und zog den umweltfreundlichen Stoffbeutel, mit dem ich ihretwegen einkaufen gehen musste, höher auf die Schulter. »Geh einfach.«
    Sie warf mir einen vielsagenden Blick zu, drehte sich auf dem Absatz um und wanderte durch die Frischeabteilung. Sie sah in ihren Jeans und der kurzen schwarz-grünen Jacke
aus wie ein Model. Die hohen Absätze ihrer Stiefel ließen sie noch größer wirken. Ihr leichter Stoffmantel war etwas völlig anderes als ihr normaler Ledermantel, aber der goldene Saum ließ ihn edel wirken. Momentan ließ sie ihre Haare wieder wachsen und die schwarze Pracht hing ihr mal wieder fast bis auf die Schultern. Ivy hätte ein Model werden können. Zur Hölle, Ivy konnte alles sein, was sie wollte. Außer glücklich. Ivy hatte so ihre Probleme.
    »Guter Gott«, murmelte ich. »Was für eine Nervensäge.«
    »Das habe ich gehört«, sagte Ivy, ohne sich umzudrehen.
    Als ich endlich das erste Mal seit ein paar Stunden allein war, ließ meine Anspannung ein wenig nach. Der heutige Tag hatte keinen Spaß gemacht. Ich hatte nicht gut geschlafen, nachdem ich wieder in der Kirche angekommen war. Das bisschen Vertrauen, das ich in Al gesetzt hatte, stand ernsthaft zur Debatte. Nicht, dass ich ihm je wirklich vertraut hätte, aber ich hatte gedacht, unsere Abmachung hätte für ein gewisses Maß an Ehrlichkeit zwischen uns gesorgt. Anscheinend nicht. Ich war auch nicht glücklich mit Pierce. Er war ein Jugendschwarm aus einer Zeit, als sich das Leben noch lang und vielversprechend vor mir erstreckt hatte und jegliche Konsequenzen nur bis Freitag gereicht hatten, bis zum Date-Abend. Ich war fertig mit Schwärmereien und wütend auf Pierce, weil er alles riskiert hatte, nur um mich zu beeindrucken. Doch ich war nicht beeindruckt, und wenn es nach mir ging, konnte er einfach in einen Vulkankrater fallen.
    Es war fast eine Erleichterung gewesen, nach einer unruhigen Nacht zur unchristlichen Zeit von zehn Uhr morgens geweckt zu werden, weil Jenks’ Katze Rex auf der Jagd nach Pixiekindern gegen Wände rannte. Ivy hatte mir Frühstück gemacht und hatte dann in der Küche herumgehangen und an ihrem Computer gesessen, während ich eine
Ladung Gute-Nacht-Zauber anrührte. Dann hatte sie mir Mittagessen gemacht. Ich hatte schließlich nur verkündet, dass ich einkaufen gehen würde, um mal ein wenig Zeit für mich zu haben. Ich hatte gedacht, sie würde zu Hause bleiben, aber Nee-ei-in. Jenks hatte sich fast die Flügel lose gelacht und verkündet, dass er auf die Kirche aufpassen würde. Kluger Mann.
    Anscheinend hatte ich Ivy gerade genug von Als Hinterhältigkeit erzählt, dass sie sich Sorgen machte. Sie wusste genug über Hexenmagie, um zu verstehen, dass Experimente mit Auren mir vielleicht Einsichten verschaffen konnten, wie ich ihre Seele retten konnte. Vielleicht war das ihr Problem. Ich war mir sicher, dass meine »Fortschritte« auch bis zu Rynn Cormel vordringen würden, ihrem Meistervampir, der uns beide vor anderen Vampiren beschützte. Ich sollte dankbar sein, aber ich verabscheute den toten Vampir von Herzen.
    Plötzlich kribbelte meine Haut. Ich drehte mich um, nur um Ivy vor der Fleischtheke zu entdecken. Sie stand mit dem Rücken zu mir, während sie mit dem Metzger flirtete. Die einzige andere Kundin war eine winzige Frau in einem konservativen Business-Kostüm, die gerade den Kopf schieflegte, um die Preisschilder der Kekse zu lesen. Sie wirkte ziemlich nichtssagend, aber irgendetwas hatte meine Warnglocken ausgelöst.
    Ich schob mir eine Strähne hinters Ohr und schaute durch den Laden, aus den großen Schaufenstern und auf den Parkplatz. Es war dämmrig – ungefähr die Zeit, wenn Menschen anfingen, die gemischten Bereiche der Stadt zu meiden und sich an ihre eigenen Straßen zu halten, weil die Inderlander auftauchten –, aber die Sonne war noch zu sehen, was bedeutete, dass die Frau kein toter Vampir sein konnte. Es war unwahrscheinlich, dass ein lebender Vampir
allein so tief in die menschlichen Viertel

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