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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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vordrang. Aus demselben Grund war sie wahrscheinlich kein Tiermensch. Damit blieb nur ein Mensch auf der Suche nach magischer Unterstützung übrig – sehr unwahrscheinlich – oder eine Hexe mit demselben Ziel.
    Sie konnte keine Hexe sein. Ich war gebannt, und Cincys gesamte Hexenpopulation wusste das.
    Ich driftete zu einem Stand mit frühen Erdbeeren und ging in Gedanken die kurze Liste der Leute durch, die mir so tief in traditionell menschliches Revier folgen würden. Dann verzog ich das Gesicht, als ich die noch kürzere Liste von Gründen aufzählte, warum sie das tun könnten.
    Ich warf ihr einen verstohlenen Blick zu und musterte ihre vernünftigen braunen Schuhe, ihre Nylonstrumpfhose und den dreckbraunen Rock, der gleichzeitig von Klasse und mangelnder Fantasie sprach. Die Frau war dünn wie eine Schaufensterpuppe, aber bei weitem nicht so groß, und ihre blonden Haare waren streng nach hinten gebunden, als wollte sie in dieser männerdominierten Welt jeden Eindruck von Weichheit verstecken.
    Sie schaute auf und ich erstarrte, als unsere Blicke sich aus Versehen trafen. Verdammt , dachte ich, als die Frau blinzelte, die blauen Augen weit aufriss, und dann langsam lächelte – was mich fast zu Tode erschreckte. Zweimal verdammt. Sie hatte mich mit Ivy reinkommen sehen und checkte mich ab!
    Mein Gesicht wurde heiß. Ich wandte den Blick ab und ging weiter, bis die Erdbeeren eine Barriere zwischen uns bildeten. Ich war hetero, aber nachdem ich in den letzten zwei Jahren drei Freunde verloren hatte – einen an illegale Aktivitäten; einen an das Grab; und einen dritten, Nochnicht-wirklich Freund, weil ich gebannt worden war –, wollte ich das nicht einer nett wirkenden Frau erklären müssen,
die ein paar der nonverbalen Signale zwischen mir und Ivy falsch gedeutet hatte.
    Unbeirrt schlenderte die Frau langsam näher. Eine Hand hatte sie in der Tasche ihres weißen, halblangen Kaschmirmantels, mit der anderen hielt sie die neueste In-Tasche, die wahrscheinlich keine Fälschung war. Sie ging wohl ins Sonnenstudio, weil ihre angenehme Bräune im frühen Frühling in Cincinnati nicht anders hinzubekommen war. Ihre Nägel waren kurz geschnitten, professionell gepflegt, mit glänzenden weißen Spitzen. Das vornehme Gehabe der Frau passte überhaupt nicht zu der instrumentalen Achtziger-Musik aus den Lautsprechern, den verblassten Fliesen auf dem Boden und den vereinzelten knackenden Lautsprecher-Durchsagen.
    Ich runzelte die Stirn, als über den Geruch von Putzmitteln und dem sauren Duft der Erdbeeren ein leiser Hauch von Rotholz an meine Nase drang. Sie ist eine Hexe? Dreck, wenn sie eine Hexe war, dann wusste sie genau, wer ich war. Und wenn sie wusste, wer ich war, dann versuchte sie nicht, mich aufzureißen. Zumindest nicht für ein Date. Es war ein Job – einer, für den man schwarze Magie benötigte.
    Langsam, Rachel. Entspann dich , erklärte ich mir selbst. Ich nahm einen Karton voller Erdbeeren, ohne die Früchte wirklich zu sehen. Vielleicht braucht sie Hilfe und hat Angst, darum zu bitten. Zur Hölle, ich hätte Angst. Wenn ich nicht gerade im Jenseits die Studentin eines Dämons spielte, war ich eine seltsame Mischung aus Kopfgeldjäger, Begleiterin durch gefährliche Gewässer und magischer Hans-Dampf-in-allen-Gassen – dazu in der Lage, sowohl Vertraute aus Bäumen zu retten als auch die großen bösen Schurken zu verhaften, an die sich sonst keiner rantraute. Ich war gebannt worden, ja, aber vielleicht waren die Schwierigkeiten, in denen sie steckte, größer als ihre Furcht davor,
auch gebannt zu werden, wenn sie mich um Hilfe bat. Aber sie wirkte nicht verängstigt; sie wirkte selbstbewusst, als hätte sie alles unter Kontrolle.
    Ich stellte den Karton wieder ab und zog mich zurück, während meine Gedanken zu dem letzten Vorfall wanderten, als ein Mitglied eines schwarzen Hexenzirkels versucht hatte, mich zu rekrutieren. Er hatte es übelgenommen, als ich ihm mitgeteilt hatte, dass er sich seinen dunklen Zirkel sonst wohin schieben konnte, und dann hatten sie versucht, mich umzubringen.
    Adrenalin floss in meine Adern, langsam und süß, und erweckte meine Sinne zum Leben. Es fühlte sich so gut an, dass es mir Angst machte. Ein kurzer Blick verriet mir, dass Ivy verschwunden war. Der Metzger ebenso. Ich zog mein Telefon heraus und schickte Ivy eine 911, bevor ich das Handy in die hintere Hosentasche schob. Selbst wenn Ivy gerade intensiv das Fleisch hinter der Theke begutachtete, würde sie

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