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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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wohl um Vertrauen werben sollte, und zog einen Zip-Strip hervor. »Legen Sie den an und kommen Sie mit. Alles kommt in Ordnung.«
    Oh, genau. Als würde ich das glauben. Ich wusste nicht einmal, wer sie war. Ich beäugte das dünne, plastiküberzogene Band aus verzaubertem Silber. Mein Kopf fing an zu schmerzen. Dann schaute ich zu Ivy, die endlich wieder in die Frischeabteilung fegte und sich breitbeinig vor den Erdbeeren aufbaute, um die Situation abzuschätzen. Der Zip-Strip war nichts anderes als eine billige, aber effektive Version von Pierces Leine, die mich davon abhalten würde, Kraftlinien anzuzapfen.
    Mein Herz raste. »Sieht das jeder?«, rief ich, und das Flüstern im vorderen Bereich des Supermarktes wurde lauter. »Ich will nicht mit dieser Frau gehen und sie zwingt mich!« Es war ein verzweifelter Versuch, alle auf die Hölle aufmerksam zu machen, die gleich losbrechen würde, aber ich musste es wenigstens versuchen.
    Und tatsächlich, sie lächelte – und streckte die Hand nach mir aus.
    Ich wich aus, aber ihre Finger berührten meine. Ein Stich von Kraftlinienenergie drohte, sich zwischen uns auszubreiten, kribbelnd und stark. Ich presste eine Hand an meine Brust und starrte sie entsetzt an. Sie hatte einen ziemlich großen Batzen Jenseitsenergie in ihrem Chi. Tonnen mehr als eine durchschnittliche Person halten konnte. Wer zur Hölle ist diese Frau?
    »Ivy?«, rief ich. »Sie steht unter Spannung! Pass auf!«
    Die Frau deutete das als Furcht und griff wieder nach
mir. Schlechte Idee. Ich atmete tief durch und sprang nach hinten hoch – was um einiges schwieriger ist, als es klingt –, so dass ich auf der niedrigen Auslage landete. Der Salat wurde unter meinen Stiefeln zerquetscht.
    Ivy packte die Frau an den Schultern und wirbelte sie herum.
    »Du zuerst, Vamp«, knurrte die kleine Frau und kniff drohend die Augen zusammen.
    Mit einem Grunzen schwang ich meine Stofftasche voller Kartoffeln und zielte auf den Hinterkopf der Frau. Ich spürte den Aufprall in meinen Armen; sie stolperte. Mit ausgestreckter Hand fiel sie zu Boden. Ivy tänzelte nach hinten, als die Frau herumrollte und auf die Beine kam. Sie wirkte angepisst und wischte mit einer Hand über den Schmutz auf ihrem hübschen Mantel. Im vorderen Teil des Supermarktes rief eine panische, hohe Männerstimme nach der Security.
    Verdammt, langsam gehen mir die Supermärkte aus , dachte ich, als ich die Tasche fallen ließ und nach unten sprang. Die Frau hatte Abwehrhaltung eingenommen. Ich atmete schwer, als ich Ivy ansah. »Macht es dir was aus, wenn ich das erledige?«
    Ivy zuckte mit den Achseln. »Nur zu.«
    Ich war mir sicher, bereits gebannt zu sein, also machte ich mich lächelnd ans Werk. Die Frau riss die Augen auf und wich zurück. Halbmondtritt, Seite, Seite, Seite … Ich drängte sie bis zum Brokkoli zurück, ohne sie auch nur einmal zu berühren. Ich hätte Magie verwenden können, aber auf diese Weise konnte ich, wenn die I. S. auftauchte – und das würde sie –, mit einem Wahrheitsamulett um den Hals schwören, dass ich keine Magie eingesetzt hatte. Was genau der Grund war, warum meine Splat Gun ganz brav zu Hause in ihren Töpfen lag. Besonnenheit stinkt zum Himmel.

    Mit harter Miene fiel die kleine Frau gegen ein weiteres Regal, und ich traf mit einem Seitentritt mitten in ihren Bauch, so dass sie nicht mehr atmen konnte und wahrscheinlich eine Rippenprellung hatte. »Ich habe gesagt, kein Interesse!«, schrie ich, als sie keuchte. Ich packte sie an den Aufschlägen ihres Mantels und zog sie hoch. »Sie hätten einfach gehen sollen.« Ich schlug ihren Kopf heftig in den Brokkoli und ließ sie dann los, so dass sie zwar benommen war, aber nicht bewusstlos. Ich wollte keine Anzeige, sondern nur dass sie verschwand.
    Sie war immer noch benebelt, aber trotzdem schoss ihre Hand nach vorne und umklammerte mein Handgelenk. Ich fürchtete das Einfließen reiner Energie und riss sofort den Arm zurück, aber stattdessen hörte ich das Knarren von sich schließendem Plastik, das begleitet wurde vom Verlust jeglicher Energie. Ich fühlte, wie meine gespeicherte Stärke mich verließ, als hätte man eine Zahnpastatube ausgedrückt. Ich stolperte, von der plötzlichen Leere meines Chi wurde mir schwindlig. Verwirrt schaute ich nach unten und entdeckte einen Zip-Strip an meinem Handgelenk. Sie hatte sich von mir zusammenschlagen lassen, nur um mir einen Zip-Strip anzulegen. Scheiße. Jenks wird sich die Flügel lose lachen.
    Ich

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