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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ich niemals fähig gewesen, ihn durch meine Schutzblase zu finden. Und jetzt, wo ich wusste, wie sie klang, konnte ich sie auch finden.
    Ermutigt durch diesen Erfolg griff ich durch meine schützende Hülle hindurch, um in den Myriaden von Linien, die Cincinnati durchkreuzten, die Linie zu finden, die Al benutzt hatte.
    Das war ein Fehler.
    Ich wurde bis ins Mark erschüttert – und dann kam der Schmerz.
    Ich hatte keinen Atem, aber ich schrie. Feuer floss in meine Seele und entzündete sie – die gesamte Linie füllte mich, völlig ungefiltert. Mein Geist widersetzte sich und meine Gedanken wurden gleißend weiß. Tulpa! , schrie ich,
aber es war zu viel. Ich konnte nicht die Schöpfung speichern, und meine Neuronen fingen Feuer.
    Al! , flehte ich in Gedanken, aber er konnte mich nicht hören. Ich hatte etwas falsch gemacht. Meine Erinnerung brannte und flog in Gedankenfetzen davon.
    Ich musste hier raus, bevor ich zu nichts verbrannte. Es musste einen Weg geben. Ich musste ... durch den Schmerz ... lauschen. Wo war Al?
    Irgendwie fand ich ihn. Irgendwie fand ich Als sarkastische Gedanken, bitter und alt. Müde, wütend, gelangweilt. Allein.
    Wimmernd verschob ich die Reste meiner Aura, passte sie an die Linie an, die er benutzt hatte, und mit einem letzten Aufkeuchen schob ich mich hinein. Mit dem Gefühl von Spinnweben aus Eis und feurigem Nebel bahnte ich mir meinen Weg zurück in die Realität.
    Mein Gesicht knallte auf einen dreckigen Teppich und ich ließ mein Schmerzamulett fallen.
    »Oh. Scheiße«, hauchte ich und bemühte mich mit zitternden Armen, mich hochzustemmen. Ich schaffte es nicht. Das ist okay. Es ist nett, einfach nur hier zu liegen.
    »Rachel!«, hörte ich Bis rufen. Al knurrte etwas, dann schrie er schmerzerfüllt auf. Und dann war Bis bei mir. »Rachel, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verlassen. Es tut mir leid! Es tut mir so leid!«
    »Es ist okay«, sagte ich und betete, dass er mich nicht berühren würde. Dann würde ich in Ohnmacht fallen. Ich hatte die Augen fest geschlossen, und langsam baute mein Geist sich wieder auf. Ein wildes Lächeln spielte um meine Lippen. Ich hatte es geschafft. Verdammt nochmal, ich war durch die Linien gesprungen!
    »Brooke, da sind zwei!«, hörte ich Vivian rufen, aber ich konnte mich einfach noch nicht bewegen.

    »Nur eine davon ist Rachel«, blaffte Brooke.
    »Und welche?«
    Bis zischte und ich hörte das Kratzen von Krallen, dann einen scharfen Schlag, bevor eine weibliche Hand sich mein Handgelenk schnappte. »Au!«, jaulte ich, als ich von Al, der genauso aussah wie ich, auf die Beine gerissen wurde.
    »Ich würde mal sagen, die, die nichts zu sagen hat«, stellte Brooke selbstzufrieden fest.
    Ich atmete schnell und meine Blicke schossen durch den dreckigen, rechteckigen Raum, während ich um mein Gleichgewicht kämpfte: Holzboden mit einem glühenden, mit Salz gezogenen Pentagramm, Betonwände, niedrige Decke, wirklich kleine Fenster und ein zerbrochener Tisch, der vor den großen Durchgang zu einem winzigen Balkon geschoben war. Ich konnte irgendwo in der Dunkelheit Wasser über Steine laufen hören. Bis kauerte an der Wand neben der Treppe und versuchte, sich von Als Schlag zu erholen. Vor uns standen Brooke und Vivian. Vivian sah aus, als wünschte sie sich irgendwo anders hin – ganz egal wo. Die Haut um ihren Nacken war rot und offen von den Angriffen der Pixies und ihre Kleidung sah furchtbar aus. Sie war in den letzten paar Tagen hart rangenommen worden, und das sah man auch.
    Al war allem Anschein nach bereits aus Brookes Schutzkreis entkommen. Das war auch kein Wunder, da er in seiner schwarzen Lederkleidung mit dem Takata-T-Shirt genauso aussah wie ich. Woher hat er gewusst, welches T-Shirt ich tragen würde? Und wo bin ich? , dachte ich, immer noch verwirrt.
    Es sah hier aus wie in einem schlechten Hollywoodstreifen. Der Raum war mit Kerzen erhellt und roch nach Wachs, Dreck, verbranntem Bernstein und Moder. Der
letzte Geruch brachte mir die Erleuchtung. »Heiliger Dreck, sind wir in Loveland Castle?«, fragte ich, aber Al schüttelte mich, damit ich mich auf ihn konzentrierte. Oder eher auf mich. Verdammt, diesmal hatte er sogar die Augen hingekriegt. Es war, als würde ich in einen Spiegel schauen.
    »Was zum Wandel tust du da? Du springst mit einem untrainierten Gargoyle?«, sagte er, während er mich an einer Schulter festhielt. »Du hättest dich umbringen können!«
    Ich konnte meine Augen noch nicht scharfstellen und

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