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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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kommt mal rein, Leute«, flüsterte ich und drückte auf den grünen Knopf.
    Ein Mechanismus sprang mit einem Summen an und ich wich zurück. Die zwei Seiten öffneten sich wie in einem Science-Fiction-Film und enthüllten Ivy, Nick und Jenks, der mit gerunzelter Stirn in der Luft schwebte. »Rache?«, fragte er.
    »Wir reden später darüber«, versprach ich, und Ivy stieß Nick an, als er sich bückte, um sein Zeug aufzuheben. Er fing sich mit böser Miene und trat ein, um sofort seine Karte in den Leser zu stecken.
    »Kameras?«, fragte Ivy und scannte den Raum. Als sowohl Jenks als auch Jax verneinende Geräusche machten, ging sie zu dem Gemälderegal. »Das ist also Trents Keller«, sagte Ivy, während sie anfing, durch die aufgehängten Bilder zu blättern, die wie Poster in einem seitenartigen Arrangement ausgestellt waren. Nick gab ein befriedigtes Grunzen von sich und zog die Karte aus dem Leser.
    »Wir sind gut«, sagte er, und seine Augen saugten sich an dem Bild fest, das Ivy gerade ansah. »Das ist es«, sagte er mit eifrigem Blick, als Ivy bei einem wirklich kleinen Gemälde stoppte. Es war kaum dreißig mal dreißig Zentimeter groß. Im Hintergrund zeigte es schneebedeckte Berge und eine Burg, im Vordergrund stand ein selbstzufrieden dreinblickender junger Mann in einer roten Robe mit Pelzkragen, der einen komischen Hut mit drei Federn trug. Er sah so sehr aus wie Trent, dass es fast enttäuschend war.
    »Das ist es?«, fragte Jenks und landete auf meiner Schulter. »Es ist nicht sehr groß.«
    »Und irgendwie hässlich«, sagte ich und bekam ein seltsames Gefühl. Ich wollte nicht sagen, dass es zu einfach war, nachdem ich eine Tür benutzt hatte, die weder eine Hexe noch ein Dämon öffnen konnte, aber trotzdem lief alles zu glatt.
    Nick breitete ein schwarzes Seidentuch auf der sarggroßen Kühltruhe aus. »Es kommt nicht auf die Größe an, Jenks, sondern darauf, wie man es benutzt«, sagte er mit einem Grinsen. »Es muss nicht groß sein, wenn es aussieht wie Trent.«
    Und es sah aus wie Trent. Jenks lachte nicht, sondern hatte die Hände in die Hüften gestemmt, als er Ivy aus dem Weg ging, die das Bild zu Nick trug. »Es stinkt. Fast so schlimm wie du, Rache«, verkündete er.
    »Ich rieche?«, sagte ich und wurde rot.
    Ivy hielt das Gemälde an den unbemalten Ecken und schaute ihn böse an. »Du warst im Jenseits«, sagte sie und hob eine Schulter. Ich trat einen Schritt zurück und fühlte mich schmutzig. Super. Mir war es nicht mal aufgefallen.
    Ohne uns zu beachten nahm Nick Ivy das Bild vorsichtig ab und rollte es unter großem Tamtam in das Tuch ein, um es dann in die Versandrolle zu stecken, die er wie ein Schwert über dem Rücken trug. Ich konnte nicht anders, als mich wütend zu fragen, ob sie wohl schon an seine letzte Freundin adressiert war.
    Während die zwei darüber diskutierten, wer das Bild tragen würde, öffnete ich meinen Rucksack und zog den Hufkratzer heraus. Ich würde ihn so liegen lassen, dass Trent ihn auf jeden Fall fand. Wenn er dann nicht verstand, dass er das Bild zurückbekommen würde, könnte es sein, dass ich Schwierigkeiten bekam.

    Jenks gesellte sich zu mir, und zusammen schauten wir ein letztes Mal auf das wunderschön gearbeitete Holz mit den Intarsien, bevor ich es auf ein Regalbrett legte, das direkt von einer Lampe angestrahlt wurde. »Ich hätte das schon vor langer Zeit tun sollen«, sagte ich sanft und fragte mich, ob ich jemals meine gesamten Erinnerungen zurückbekommen würde. Aber wer erinnerte sich wirklich an alles aus der Zeit, als er zwölf war?
    »Oh, mein Gott«, sagte Jenks, der eine Statue auf dem Regalbrett beäugte. Sie war nicht viel größer als er, aber mir wurde warm, als ich sie näher betrachtete. Es waren zwei Männer und eine Frau, die gerade voll dabei waren. Gleichzeitig. Ein Mann vorne, ein Mann hinten. Sie sah allerdings aus, als hätte sie Spaß. Ihre üppigen Brüste standen vor und sie hatte den Rücken durchgebogen, was es dem Kerl hinter ihr irgendwie schwermachte, aber seinem Ausdruck nach zu schließen machte es ihm nichts aus. Sie hatten spitze Ohren, die Frau trug einen Pagenschnitt, während die Haare der Männer bis auf die Schulter hingen, wild und ungezähmt.
    »Was ist das?«, fragte ich. Ich hätte die Statue gerne angefasst, hatte aber gleichzeitig das Gefühl, dass mich das beschmutzen würde.
    »Tinks Dildo, das fragst du mich?«, antwortete er mit einem Schnauben, ging aber nicht weiter ins Detail. Nicht

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