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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Hexe!« Ich ignorierte den Kaffee und schaute stattdessen auf die verbrannten Pergamentfetzen, die feucht auf dem Boden klebten. Dann ging ich auf die Knie und schnappte mir das Tuch vom Tisch, um alles aufzuwischen. Ich konnte mit Himbeer verfeinerte italienische Bohne riechen und mein Magen knurrte.
    »Rachel«, lockte Pierce.
    Ich war sauer und schaute ihn nicht an, als ich den Boden aufwischte. Dann stand ich auf und warf genervt das Tuch auf den Tisch, bevor ich erstarrte. Die Aura-Flasche war nicht mehr grün.
    »Rachel?«
    Diesmal war der Ton fragend. Ich hielt eine Hand hoch und schmeckte die Luft. Meine Augen brannten. Scheiße, ich hatte den Namen verbrannt und das aufgeladene Wasser überall auf mir verteilt. »Ich glaube, ich habe ein Problem«, flüsterte ich, dann zuckte ich zusammen, weil meine Haut sich plötzlich anfühlte, als stünde sie in Flammen. Ich schrie auf und schlug auf meine Kleidung ein. Panik stieg auf, als eine fremde Aura durch meine glitt, in mich einzog und meine Seele fand – um dann zuzudrücken.
    Oh Scheiße. Oh Scheiße. Oh Scheiße. Ich hatte den Fluch entzündet. Ich saß sooo tief im Dreck. Aber das fühlte sich nicht richtig an; der Fluch brannte! Dämonen waren Feiglinge. Ihre Magie war immer schmerzlos, außer man machte etwas falsch. Oh Gott. Ich hatte es falsch gemacht!
    »Rachel?« Pierce berührte meine Schulter. Ich suchte seinen Blick, dann krümmte ich mich vor Schmerzen.
    »Rachel!«, schrie er, aber ich rang um Luft. Es war der Tote, derjenige, dessen Namen ich mit meinem eigenen Blut geschrieben hatte. Das in der Flasche war nicht seine Aura gewesen, sondern seine Seele. Und jetzt wollte diese
Seele einen neuen Körper. Meinen. Verdammte Scheiße, Al hatte mich angelogen. Ich wusste, ich hätte meinem Bauchgefühl vertrauen und ihn genauer befragen sollen. Er hatte gesagt, es wäre eine Aura, aber es war eine Seele, und die Seele aus dieser Flasche war sauer!
    Meins , hallte es durch unsere verbundenen Gedanken. Ich biss die Zähne zusammen und zapfte eine Kraftlinie an. Newt hatte einmal versucht, mich in Besitz zu nehmen, und ich hatte sie mit einem Energieschub ausgebrannt. Ich keuchte, als ein glänzender Strom mit dem Geschmack brennender Alufolie in mich glitt, aber das in mir lachte nur und hieß die Flut willkommen. Meins! , verkündete die Seele erfreut, und ich fühlte, wie meine Verbindung zur Kraftlinie getrennt wurde. Ich stolperte und fiel auf ein Knie. Sie hatte die Kontrolle übernommen und mich ausgestoßen!
    Nein! , dachte ich und suchte in meinem Kopf verzweifelt nach der Linie, ohne etwas zu finden. Meine Brust tat weh, als mein Herz anfing, in einem neuen, schnelleren Rhythmus zu schlagen. Was zur Hölle war dieses Ding? Was für eine Art von Geist konnte eine so entschlossene Seele hervorbringen? Ich konnte es … nicht aufhalten!
    »Rachel!«
    Mit tränenden Augen sah ich zu Pierce auf und musste darum kämpfen, meine Augen scharfzustellen. »Schaff. Das. Aus mir raus!«
    Er wirbelte herum und entdeckte das noch nicht verbrannte letzte Pergament auf dem Tisch. In der Schale war noch ein Schluck Wasser übrig. Es musste reichen.
    Ich bin Rachel Morgan , dachte ich und biss die Zähne zusammen, als die Seele sich durch meine Erinnerungen grub wie manche Leute Gerümpel im Keller durchsuchen. Ich lebe mit einem Vampir und einer Pixiefamilie in einer
Kirche. Ich kämpfe gegen die Bösen. Und ich werde dir meinen Körper nicht geben!
    Du kannst mich nicht aufhalten.
    Der Gedanke war ölig, wie Hysterie, die zu disharmonischer Musik geworden war. Es war nicht mein Gedanke gewesen und ich verfiel in Panik. Aber was auch immer es war, es hatte Recht. Ich war völlig machtlos und konnte es nicht stoppen. Sobald es sich alles angeschaut und genommen hatte, was es wollte, würde ich entsorgt werden.
    »Verschwinde!«, schrie ich, aber seine Finger griffen in meinem Herzen und meinem Hirn nach mehr und ich stöhnte, als ich fühlte, wie ich die Kontrolle über meinen Körper verlor. »Pierce, schaff es aus mir raus!«, bettelte ich, zusammengesunken auf dem kalten schwarzen Boden. Alles, worauf ich mich nicht konzentrierte, verschwand. In dem Moment, wo ich versagte, wäre ich verloren.
    Ich roch den Geruch von verbranntem Papier und hörte sanftes lateinisches Gemurmel. »Sunt qui discessum animi a copore putent esse mortem« , sagte Pierce und seine Hand zitterte, als er mir die Haare aus dem Gesicht strich. Neben ihm stand die leere Schale. »Sunt

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