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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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Sattelgurt festziehen? Dir draufhelfen? Oder denkt das Wunderkind, dass es das auch einhändig schafft?«
    Verängstigt wich ich zurück. Trent war ein dummer Arsch, aber Stanley war ein grausamer Rüpel.

    Trents Miene wurde finster. Er schaute kurz zu mir, dann rief er: »Ich kann ein Pferd mit den Zähnen schneller satteln als du mit beiden Händen. Wir treffen uns draußen.«
    Ich schluckte schwer und es war mir egal, ob Trent sah, dass ich Angst vor Stanley hatte. Dankbarkeit ließ mich vortreten. Mein Blick fiel auf seine gebrochene Hand. »Bist du okay?«
    Trent tastete auf einem Regal herum und holte einen Hufkratzer mit hölzernem Griff herunter, den er in die hintere Hosentasche steckte. »Was interessiert es dich?«
    »Ich habe nie gesagt, dass es das tut«, sagte ich mit verschränkten Armen. Ich wollte hier raus, aber er stand im Weg.
    Trent musterte mich. »Du bist eine Heulsuse. Du hast geheult. Deine Augen sind rot.«
    Ich wischte mir mit dem Handrücken übers Gesicht. Er wusste auch, warum ich weinte, der Idiot. »Und? Ich bin zwölf. Was ist deine Ausrede?«
    Er trat vom Tor weg und ich stürzte darauf zu, glitt hindurch und ließ es hinter mir offen, weil er auch kam. Pferdehufe klapperten hinter ihm. »Ich dachte, du bist in der achten Klasse«, meinte er verwirrt.
    Das Rechteck voller Sonnenlicht lockte, zehn Meter entfernt, aber ich trödelte im kühlen Schatten. »Bin ich«, sagte ich und trat nervös von einem Fuß auf den anderen. »Ich habe ein paar Klassen übersprungen. Zu Hause unterrichtet. Du weißt schon … weil ich krank war und alles. Nächsten Monat werde ich dreizehn.«
    Dreizehn und dümmer als ein Stein. Ich konnte sehen, warum Jasmine ihn mochte. Er war reich, sah nett aus und hatte sein eigenes Pferd. Aber wenn man so unsicher war, dass selbst die eigenen Freunde einen verletzen konnten, war man dumm.

    Trent machte sich nicht die Mühe, die Zügel seines Pferdes an den Pfosten zu binden, wie man es uns beigebracht hatte. Ich beobachtete, wie er die Hufe des Wallachs überprüfte und den Hufkratzer dann wieder in die Tasche steckte, statt ihn wegzuräumen. Er ließ den letzten Huf los und schaute zu den Halfterregalen. Dann hielt er mir das Führseil entgegen.
    »Halt ihn fest«, sagte er kurz, und ich wich einen Schritt zurück.
    »Ich bin nicht dein Diener«, erklärte ich wütend. »Binde ihn doch selbst fest.«
    Trents Finger zuckten. »Ich werde ihn nicht festbinden, wenn du da einfach nur rumstehst«, sagte er mit leiser, aber entschlossener Stimme. »Halt das Seil fest, während ich ihm das Zaumzeug anlege.
    »Nein!«, rief ich, verschränkte die Arme und weigerte mich, das Seil zu ergreifen.
    Er biss wütend die Zähne zusammen, weil ich nicht tat, was er sagte. »Ich habe dir gesagt, dass du das Seil halten sollst!«
    Trent streckte den gesunden Arm aus, griff sich mein Handgelenk und riss es nach vorne. Sein Griff war fest und ich jaulte auf, nur um dann zu keuchen, als sich kribbelnde Kraftlinienenergie zwischen uns austauschte.
    »Hey!«, schrie ich und entriss ihm mein Handgelenk. »Ich wollte wissen, wie viel du halten kannst«, sagte er selbstgefällig. »Mein Dad sagt, du bist gefährlich, aber ich habe schon Katzen gesehen, die mehr aufnehmen können als du.«
    »Du kleiner Stinker! Du hast das absichtlich gemacht!« Dann riss ich die Augen auf. »Heilige Kuh! Du bist eine Hexe!«
    »Nein, bin ich nicht«, sagte er schnell, als hätte er einen
Fehler gemacht. »Ich bin besser als eine stinkige kleine Hexe wie du.«
    Mir fiel die Kinnlade runter und ich wurde richtig wütend. »Was meinst du mit stinkiger kleiner Hexe? Hältst du dich für so toll? Wenn du keine Hexe bist, dann bist du nichts als ein dreckiger kleiner Mensch!«
    Er schaute mich fast erleichtert an. »Trotzdem bin ich besser als du«, erklärte er mit roten Wangen. »Schneller.«
    »Ich bin krank, du Schwachkopf!«
    »Ich wette, du kannst nicht mal die Glocke hören, die im Camp läutet«, fügte er hinzu.
    Ich zögerte in meiner Wut und lauschte, um mich dann zu fragen, ob er das nur erfand.
    »Ich wette, du kannst auch das backende Brot nicht riechen«, sagte Trent und schob sein Pferd so hin, dass es neben mir stand, während er das Halfter holen ging. »Du bist so blind, dass ich wette, dass ich direkt in deine Hütte schleichen und dir den Ring vom Finger ziehen könnte, ohne dass du es auch nur merkst.«
    »Ich trage keinen Ring, Einstein«, erklärte ich rotzig. »Und ich wette, ich

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