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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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geboren. »Wenn du es hier hochschaffst.«
    In seiner Stimme lag mehr als nur ein wenig Herausforderung, und ich trat einen Schritt vor, schaute zu ihm hoch und dachte, dass es ziemlich weit oben war. »Du willst mich runterwerfen«, sagte ich, weil ich ihm nicht traute. »Oder mich in die Wälder mitnehmen und mich da aussetzen, so dass ich zurücklaufen muss.«
    Sein Gesicht war ausdruckslos, als er sich nach unten lehnte und die Hand ausstreckte. »Du wirst mir schon vertrauen müssen.«
    Die Stimmen wurden lauter. Vielleicht würde Jasmine wissen, wie es sich anfühlte, abserviert zu werden, wenn sie erfuhr, dass ich bei ihm gewesen war. Es war kleinlich, aber ich holte tief Luft und legte meine Hand in seine. Mit der anderen griff ich nach oben und plötzlich saß ich hinter ihm.
    Das Pferd bewegte sich schnaubend und Trent beruhigte es, während ich meine Arme um seine Hüfte schlang. Ich fühlte mich wirklich seltsam. Mir stieg der Geruch von Zimt und Pflanzen in die Nase, und meine Angst verstummte bei diesem einmaligen Gefühl. Etwas durchfuhr mich, vielleicht Stolz, weil ich auf einem so großen Pferd saß? Der Hufkratzer fiel ihm fast aus der Tasche, und weil ich das Gefühl hatte, dass er das verdiente, zog ich ihn aus seiner Tasche, als das Pferd sich wieder bewegte, und steckte ihn selbst ein. Ich würde ihn zurückgeben, sobald ich wusste, dass er mich nicht irgendwo aussetzte. Es war
nicht wirklich stehlen, wenn ich es nur tat, um zu beweisen, dass ich es konnte, richtig? Besser als eine stinkige kleine Hexe, hm?
    »Bitte lass mich das nicht bereuen«, flüsterte ich. Jasmine würde nie wieder mit mir reden, wenn sie es rausfand, aber das war mir egal. Sein Pferd war toll!
    »Werde ich nicht, wenn du es auch nicht tust«, versprach er, und ich verstärkte meinen Griff, als das Pferd sich in Bewegung setzte.
    Wer auch immer meinen Namen schrie, kam langsam näher, und das Pferd hielt eifrig auf das Stalltor zu. »Wie heißt er?«, fragte ich, als wir blinzelnd ins Sonnenlicht kamen.
    »Tulpa, aber ich nenne ihn Mr. T.«
    Ich schaute über die leere Weide und das eingezäunte Feld dahinter. Zwei Leute kamen den Feldweg entlang, und ihre Schritte wurden schneller, als sie uns sahen. Ein Pferd mit Reiter stand wartend am Waldrand. Stanley. »Du hast dein Pferd nach einer Blume benannt?«, fragte ich.
    »Tulpa, nicht Tulpe«, sagte Trent. »Halt dich fest. Wir müssen hier verschwinden.«
    »Hey!«, schrie ich und umklammerte ihn, als er das Pferd in Trab setzte. Aber je schneller wir wurden, desto einfacher wurde es, und ich ertappte mich dabei, wie ich mich an Trent lehnte. Meine Haare flatterten hinter mir und ich konnte kaum atmen. Nur ein Problem. Wir steuerten genau auf den Zaun zu.
    »Trent?«, rief ich, doch er spornte sein Pferd nur weiter an. Ich griff hinter mich, um sicherzustellen, dass ich den Hufkratzer nicht verlor.
    »Halt dich fest!«, rief er. »Ich springe drüber!«
    Er würde springen? Mit klopfendem Herzen presste ich die Augen zu und klammerte mich an Trent. Er will, dass ich falle. Ich wusste es! Schwindel packte mich und ich
fühlte, wie meine Muskeln nachgaben. Es war zu viel. Ich erkannte die Zeichen, aber ich hielt mich nur noch angestrengter fest. Nicht dieses Mal. Ich würde nicht in Ohnmacht fallen. Adrenalin schoss in meine Adern, zusammen mit dem Kribbeln von Magie. Mit angehaltenem Atem fühlte ich ein Schaudern bis in die Zehenspitzen, als das Pferd seine Muskeln unter mir anspannte. Ich öffnete die Augen und schaute.
    Tulpas Hufe verließen den Boden und er streckte sich nach vorne. Gemeinsam mit ihm lehnten wir uns ebenfalls nach vorne, weil uns ein Instinkt lenkte, der älter war als Magie. Das Klappern seiner Hufe verstummte und ich hörte nur noch das Klopfen meines Herzens. Für einen Moment flogen wir.
    Tulpa bekam wieder Bodenkontakt und die Welt kehrte zurück. Das Klappern seiner Hufe erschütterte mich. Ich schrie und ließ Trent los. Es war fantastisch gewesen. Unglaublich. Ausgelassen lächelte ich. Ich fühlte mich gleichzeitig atemlos und mächtig.
    Trent drehte sich mit fast schockierter Miene zu mir um. »Du bist draufgeblieben.«
    »Natürlich!«, sagte ich grinsend. »Los!«
    Er holte Luft, um mir zu antworten, aber ich fand nie heraus, was er sagen wollte. Jemand schrie voller Angst unsere Namen.
    Trents Pferd scheute erschrocken. Meine Hände griffen nach Trent, als das Pferd herumwirbelte. Meine Beine wurden nach oben geworfen und ich kippte nach

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