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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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ich an meinen Schuhbändern herum und zuckte zusammen, als Stiefelschritte durch das weite Stalltor hallten. Ich erstarrte, als zwei Leute vorbeigingen und sich leise unterhielten. Wegen der hohen Tür der Box, in der ich hockte, konnte ich nicht erkennen, wer es war, aber ich konnte hören, dass es Kinder waren, keine als Pferdeburschen verkleideten Labortechniker, die nach mir suchten.
    Das Pferd über mir wieherte leise. Mit aufgestellten Ohren trat es vor, um seinen Kopf über das Tor der Box zu schieben.
    Dreck , dachte ich, als ich eine Stimme erkannte. Stanley war seit drei Tagen hier und hing wie üblich mit Trent rum. Der Kerl war schon letztes Jahr hier gewesen und hatte es geschafft, dass Trent sich am zweiten Tag bei einem Wettlauf den Knöchel verstauchte. Dieses Jahr hatte er bei einem Kanurennen Trents Handgelenk gebrochen. Stanleys Paddel war direkt daraufgeknallt, und knacks, kein Wettkampf mehr. Stanley verlor nicht gern.
    Mit leiser Stimme sang Stanley plötzlich »Liebeslied für einen Vampir«, veränderte den Text aber zu etwas angemessen Anzüglichem. Ich atmete auf, als sie in den anderen Flügel des Stalles gingen – aber das Pferd über mir hatte die Ohren immer noch gespitzt.

    »Hey, hey, Mr. T.«, erklang eine sanfte Stimme, gefolgt vom Klimpern eines Halfters. Ich erstarrte. Trent? Trent war hier? Panisch legte ich eine Hand an mein heißes Gesicht und starrte, obwohl ich nur den oberen Teil seines Kopfes sehen konnte. Das Pferd schnaubte und Trents Stimme veränderte sich und wurde zu einem zärtlichen Summen. Es war wunderschön und ich strengte mich an, es zu hören, es zu verstehen. Es klang wie eine andere Sprache, und obwohl ich ihn hasste, weil Jasmine ihn mochte, konnte ich doch nicht anders, als es wunderschön zu finden.
    Sein feines Haar hob sich über das Tor der Box und ich erhaschte einen Blick auf seine helle Haut und grüne Augen. Er hatte mich nicht gesehen und ich beobachtete sein Gesicht, frei von der Verachtung, die er normalerweise über mir ausschüttete. Trents Augen waren voll und leuchteten, und er lächelte. Sein helles Haar war verwuschelt und seine Ohren sahen darunter hervor. Trent sorgte immer dafür, dass man seine Ohren nicht sah, und kämmte sein Haar sorgfältig darüber. Er war dünn, schlaksig und sang fast zu dem Pferd, als er seine Ohren kraulte und ihm ein Leckerli fütterte.
    Er fühlte meinen Blick auf sich und schaute mich an. Sofort verstummte seine wunderbare Stimme. Er presste die Lippen aufeinander und sein Blick wurde hart. Mit einem Schnauben zog sich das Pferd von ihm zurück. »Was machst du hier?«, fragte er. Seine Stimme brach dabei und seine Ohren liefen rot an. »Raus da. Du solltest nicht mal im Stall sein, wenn die Burschen nicht da sind.«
    »Genauso wenig wie du«, sagte ich, kämpfte mich auf die Füße und hielt die Pferdedecke vor mich, während ich mich in eine Ecke drückte. Mein Herz klopfte, als er das Tor öffnete, in die Box glitt und es hinter sich schloss. Das fiel ihm
wegen eines Gipsarms nicht leicht. Ich würde darauf wetten, dass Stanley Trent die Hand gebrochen hatte, damit er den Sommer über im Nachteil war. Was für ein Schwachkopf.
    Trent trug neue Jeans und nagelneue Reitstiefel. Ich dachte an meine dreckigen Turnschuhe und lief rot an. Trent war reich. Seinem Dad gehörte das Camp. Jeder wusste es.
    »Sie suchen nach dir«, sagte er spöttisch. »Du steckst in solchen Schwierigkeiten.«
    Das Pferd warf den Kopf hoch und seine Hufe zwischen uns bewegten sich unruhig. Ich legte ihm eine Hand auf das Fell, um es daran zu erinnern, nicht auf mich zu treten. »Ich kann hier sein, wenn ich will«, erklärte ich mit wütend vorgestrecktem Kinn.
    Trent zog die hellen Augenbrauen zusammen, aber als das Pferd wieder schnaubte und die Ohren anlegte, wandte er den Blick ab und beruhigte das Tier. »Das ist mein Pferd«, sagte er hochnäsig. Der Gips an seinem Arm machte es ihm schwer, die Hand um das Halfter zu schließen, aber das Tier war ja brav genug.
    »Ich sehe hier nirgendwo deinen Namen«, spottete ich und lief wieder rot an, als Trent auf eine Plakette hinter mir zeigte. »Oh.« Ich schob mich zur Seite. Okay. Das war sein Pferd. Musste nett sein, nicht nur sein eigenes Pferd zu haben, sondern auch reich genug zu sein, um es mit ins Sommercamp zu nehmen.
    Das Pferd zuckte mit den Ohren und aus einem anderen Teil des Stalles hörte ich Stanleys Stimme. »Brauchst du Hilfe mit der Kandare, Faulpelz? Soll ich den

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