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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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ja.«  
    Er blinzelte von einem zum anderen. Sein Mund war ein einziges, großes, verspieltes Lächeln.
    Doch auch damit erntete er keine Reaktion.
    »Was für eine Waffe war es?«, fragte Starum trocken.
    »Bevor wir schlussfolgern, ob dieser Fund ein Beweis ist oder nicht, möchte ich die Schlussfolgerung gerne untermauern –«
    Starum unterbrach ihn: »Das ist eigentlich nicht nötig. Das Grundlagenmaterial können Sie aufschreiben, damit ich es später lesen kann. Erzählen Sie mir, mit was für einer Waffe er erschossen wurde.«
    Andresen begegnete Gunnarstrandas Blick. Er starrte ungerührt zurück.
    Andresen blinzelte und sagte: »Die Mordwaffe war aller Wahrscheinlichkeit nach eine Thompson Contender .«
    »Was für eine Waffe ist das?«, fragte Starum schnell.
    »Ein Revolver, bei dem der Schütze je nach Bedarf den Lauf und das Kaliber wechseln kann.«
    »Je nach Bedarf?«
    »Es ist eine Wettkampfwaffe.«
    Starum schwieg und Andresen fuhr fort: »Der Waffentyp erklärt auch, warum die Kollegen am Tatort keine leere Patrone gefunden haben. Die TC ist eine Waffe ohne Magazin. Sie wird bei jedem Schuss neu geladen und wird gern für Silhouettenschießen und –«
    »Okay«, unterbrach ihn Starum ungeduldig. »Ist es eine gewöhnliche Waffe?«
    Andresen sah sie verständnislos an. »Gewöhnlich?«
    »Ja, ist es eine Waffe, die viele Sportschützen verwenden?«
    »Davon habe ich nicht die geringste Ahnung.«
    »Aber sie wird in Norwegen verkauft.«
    »Ja.«
    »Was sagt die Wahl der Waffe über den Täter aus?«, fragte Starum und fügte hinzu: »Wenn der Mord geplant war, ist der Täter dann ein Risiko eingegangen, indem er diese Waffe verwendet hat, die nur einen Schuss zur Zeit abfeuern kann?«
    Andresen hielt den Kopf schief. »Der Täter konnte sich des Ergebnisses ziemlich sicher sein, wenn er aus so großer Nähe schoss.«
    »Wenn der Mord geplant war«, sagte Gunnarstranda.
    Vibeke Starum wandte sich wieder in seine Richtung. »Was?«
    »Vielleicht ging der Schuss aus Versehen los. Der Effekt wäre der gleiche.«
    »Aus Versehen?«
    »Wenn beispielsweise einer eine Waffe kaufen wollte, und der andere wollte verkaufen.«
    Starum sah ihn einen Moment lang an. »Haben Sie auch nur den geringsten Anlass dafür, so etwas zu behaupten?«
    »Ich weiß, dass Killi ein aktiver Sportschütze war«, sagte Gunnarstranda. »Zwei Dinge finde ich auffällig. Erstens, dass wir in seinem Waffenschrank nur zwei Gewehre gefunden haben, keine Handfeuerwaffe, und zweitens, dass er mit einer Wettkampfpistole erschossen wurde.«
    »Solche Spekulationen sollten Sie wohl lieber dem Staatsanwalt überlassen, wenn wir so weit sind, Gunnarstranda.«
    Gunnarstranda lächelte Andresen zu und stand auf. »Das überlasse ich Ihnen«, sagte er ärgerlich und ging hinaus.
    Auf dem Weg zu Vibeke Starums Büro nahmen sie den Fahrstuhl. Keiner von beiden sagte ein Wort.
    Die Fahrstuhltür öffnete sich im richtigen Stockwerk. Lena Stigersand ging am Fahrstuhl vorbei auf die Treppe zu. »Lena«, sagte Gunnarstranda.
    Lena Stigersand blieb stehen und drehte sich um.
    »Du hast doch zusammen mit Ivar Killi Schießtraining gemacht, oder?«
    »Manchmal, ja.«
    »Welche Waffen werden da gewöhnlich am häufigsten benutzt?«
    »Ganz unterschiedlich.«
    »Kennst du jemanden, der eine Thompson Contender benutzt?«
    »Ivar hatte jedenfalls eine.«
    Lena Stigersand sah von Gunnarstranda zu Vibeke Starum und wieder zurück. »Wieso?«
    Vibeke Starum machte auf dem Absatz kehrt. Gunnarstranda zuckte mit den Schultern und folgte ihr.
    Sie setzte sich hinter den Schreibtisch und sagte: »Sie haben doch aufgeschrieben, welche Waffen sich in der Wohnung befanden, oder?«
    Gunnarstranda nickte, von der Tür her.
    »Könnte er mit seiner eigenen Waffe erschossen worden sein, von jemandem, den er kannte?«
    »Wenn er mit seiner eigenen Waffe erschossen wurde, dann ist es merkwürdig, dass sich die Waffe auf dem Grønland Torg befand und nicht in seinem Waffenschrank, wo sie hingehörte. Man kann viel über Ivar Killi sagen, aber was Waffen und Sicherheit angeht, war er nicht schlampig.«
    Sie verfielen in Schweigen. Dann sagte Gunnarstranda langsam: »Wenn aus norwegischen Wohnungen Waffen verschwinden, dann, weil sie gestohlen werden. In neun von zehn Fällen – mindestens.«
    Er ging wieder in sein eigenes Büro und rief Mustafa Halal an. Aber Mustafa war nicht erreichbar. Seine Frau erzählte, er sei auf einer Auktion. Gunnarstranda sah auf die Uhr und

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