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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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ging sie einfach an ihnen vorbei auf die Toilette. Maria Hoff starrte forschend in Frølichs Gesicht und lächelte leicht. »Kennen Sie die Frau?«
    Frølich lächelte leicht zurück. »Vielleicht kennen Sie sie?«, fragte er zurück und brach ein Stück vom Brot ab. Es war frisch und schmeckte gut.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Er sagte: »Ich weiß, wer sie ist, aber ich kenne sie nicht. Es ist Welhavens Tochter.«
    Die Psychologin zog die Augenbrauen hoch und sah eine Weile nachdenklich vor sich hin.
    »Ich habe sie um ein Treffen gebeten«, gestand Frølich. »Wenn wir beide fertig sind, werde ich mit ihr sprechen.«
    Sie betrachtete ihn forschend über ihr Weinglas hinweg. »Sie sind Polizeibeamter, das merke ich.«
    Frølich nutzte die Chance, um zu fragen: »Kennen Sie jemanden aus Welhavens Umfeld, Familienmitglieder oder Kollegen?«
    »Als Therapeutin kenne ich sowohl Welhaven als auch seine Familie besser als die meisten anderen, aber gesehen habe ich seine Tochter gerade zum ersten Mal. Ich käme niemals auf die Idee, jemanden aus dem Umfeld oder der Familie meiner Klienten aufzusuchen, nein.«
    Eine Tür schlug zu. Fride Welhaven kam auf dem Weg nach draußen wieder an ihrem Tisch vorbei.
    »Sie scheint nicht besonders an einem Gespräch interessiert zu sein«, sagte Hoff, als die Tür sich hinter ihr geschlossen hatte.
    »Jedenfalls ist sie gekommen«, sagte er. »Hat Welhaven Ihnen gegenüber jemals von Selbstmord gesprochen?«
    Sie nickte.
    »Könnten Sie dieses Nicken etwas erläutern?«
    »In der letzten Zeit drehten sich unsere Gespräche häufig um den Todestrieb, den Sinn des Lebens. Die Frau, die hier gerade vorbeigegangen ist, hatte einen Bruder.«
    »Der von einer Autobombe getötet wurde, ich habe davon gehört.«
    »Es ist noch nicht lange her. Sein Tod hat Welhaven sehr mitgenommen.«
    »Wie war die Beziehung zwischen Vater und Sohn?«
    »Jetzt wird das Eis wieder dünn.«
    »Sie können nichts über das Verhältnis der beiden sagen?«
    »Ich glaube nicht, dass ich Welhavens Erlaubnis habe, darüber zu sprechen, nein.«
    »Aber Sie haben sich über Selbstmord unterhalten. Halten Sie es für ein wenig wahrscheinlich oder für völlig unwahrscheinlich, dass er sich das Leben genommen hat?«
    »Darauf zu antworten wäre reine Spekulation.«
    »Also halten Sie es nicht für völlig unwahrscheinlich?«
    »Ich passe.«
    Sie dachte einen Moment nach und sah in ihr Glas, das zwischen ihren langen, schlanken Fingern rotierte.
    Er bemerkte, dass sie keinen Ring trug.
    »Welhaven befand sich seit längerer Zeit in einer depressiven Phase«, sagte sie. »Das hatte sicherlich auch mit dem Tod seines Sohnes zu tun. Aber sein Tod ist nur ein kleiner Teil eines größeren Komplexes. Ich hatte übrigens den Eindruck, dass er sich gerade aus der Depression herausbewegte. Deshalb war ich sowohl sehr überrascht als auch beunruhigt, als ich hörte, dass er verschwunden ist. Und das ist eigentlich alles, was ich sagen kann. Tut mir leid, Frølich, aber weiter kann ich nicht gehen, glaube ich.«
    »Wann hatte er seinen letzten Termin?«
    »Vor vierzehn Tagen. Er hätte übrigens auch heute einen gehabt.« Sie räusperte sich. »Letzte Woche hat er versucht, mich anzurufen.«
    »Wann?«
    »Ganz am Anfang. Ich habe oft den Anrufbeantworter eingeschaltet, und er hatte mich gebeten, ihn zurückzurufen. Ich habe es ein paar Mal versucht, ohne Erfolg.«  
    »Was glauben Sie, was er wollte?«
    »Ich habe angenommen, er wollte den nächsten Termin irgendwie verschieben. Das ist früher auch schon vorgekommen.«
    Sie hatte das meiste vom Salat liegen gelassen. Frølich hatte jeden Krümel aufgegessen und war immer noch hungrig.
    »Eine letzte Frage. Hat er Ihnen jemals erzählt, dass er sich vor jemandem fürchtet, dass ihn jemand bedroht hat oder dass er nur befürchtet, jemand wolle ihm etwas antun?«
    »Nie.«
    »Möglicherweise muss ich Sie später noch einmal offizieller verhören.«
    »Dann ist es wohl nicht zu ändern.«
    Frank Frølich stand auf. »Ich werde mich sicher wieder melden«, sagte er und ging auf die Glastür zu. Die Kellnerin hielt sie ihm auf. Er hielt inne. Fride Welhaven war nirgends zu sehen. Er ging hinaus. Es war klar: Sie war gegangen.

10
     
    Vibeke Starum und Gunnarstranda verfolgten die Schlussphase von Killis Obduktion über einen Flachbildschirm im Kontrollraum. Der Gerichtsmediziner kam zu dem Schluss, dass Killi an den Folgen der Schussverletzung gestorben war. Ein einziger Schuss –

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