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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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. Er öffnete die Wagentür und stieg aus.
    Er hatte vor einem verlassenen, viereckigen funktionalistischen Haus geparkt. Die Farbe war so alt und abgeplatzt, dass sie zum Teil in großen gelben Fladen auf davorliegenden halb verrotteten Holzpaneelbrettern lag. Zwei neuere Treppen aus druckimprägniertem Holz führten zu zwei verwitterten Eingangstüren hinauf. Über der einen Tür hatte jemand einen Namen auf eine riesige Holzscheibe gemalt: Hackklotz Pub & Dancing . Eine Schafsglocke klingelte trocken, als er die Tür öffnete. Im Lokal herrschte düstere Beleuchtung, die Fenster waren mit Spanplatten abgedeckt. Um eine quadratische Tanzfläche herum standen ein paar Tische. Ein einsamer Mann mit Schirmmütze und Daunenjacke saß mit einem Halben vor sich an einem Ecktisch. Aus den Lautsprechern unter der Decke surrte leise ein Tanzschlager. An den Wänden hingen ältere Schwarz-Weiß-Fotos von Holzfällern bei der Arbeit.
    Frank Frølich ging zum Tresen, der aus breiten Holzbalken bestand, die auf Böcken aus zusammengenagelten ungehobelten Planken ruhten. Eine grün angelaufene Schafsglocke mit Joch lag neben den Zapfhähnen. Er griff nach der Glocke und bemerkte, dass auch der Tresen ungehobelt war, als er sich einen Holzsplitter in den Daumen jagte. Er schaffte es, den Splitter herauszuziehen, bevor ein rundliches Mädchen mit geflochtenen Zöpfen und Pausbacken durch eine Tür hinter dem Tresen trat. Ihre Hose saß tief auf den Hüften und entblößte einen prallen Bauch mit einem tätowierten Kreuz über dem Nabel. Sie fragte, ob er ein Pils wolle. Er sagte, er wolle mit dem Inhaber sprechen.
    »Onkel Blau?«
    »Ja, wenn Onkel Blau der Inhaber ist.«
    »Was soll ich ihm sagen, worum es geht?«
    »Ich bin von der Polizei.« Er wedelte mit seinem Ausweis, den er um den Hals hängen hatte.
    Sie verschwand wieder im Hinterzimmer. Kurz darauf kam sie in Begleitung eines hochgewachsenen Mannes in den Vierzigern in Jeans und Flanellhemd mit abgeschnittenen Ärmeln zurück.
    Der Mann streckte eine riesige Pranke aus und stellte sich als Odd Arne Skotbu vor, unter Freunden Onkel Blau.
    Ein Stuhl schabte über den Boden. Der Gast hatte ausgetrunken. In der Tür drehte er sich um, hob den Arm zu einem Gruß und verschwand. Onkel Blau holte sein Glas und stellte es in das Waschbecken hinter dem Tresen. »Uund?«, fragte er gedehnt.
    »Kennen Sie einen Anwalt namens Arne Werner Welhaven?«
    Der Mann nickte.
    Frølich schwieg.
    »Wieso?«
    »Woher kennen Sie ihn?«
    »Er sitzt im Vorstand.«
    »Vorstand?«
    »Des Ladens hier, und er ist Teilhaber, mit zwanzig Prozent.«
    »Wann haben Sie Welhaven zuletzt gesehen?«
    Der Mann zuckte mit den Schultern. »Vor einer Woche, vielleicht vor zwei. Weiß nich genau.«
    Frølich beschloss, direkter zu Werke zu gehen. »Hat es hier vor ein paar Wochen einen Einbruch gegeben?«
    »Wer sagt das?«
    »Beantworten Sie einfach meine Frage. Ist hier vor ein paar Wochen eingebrochen worden?«
    »Nein. Oder doch. Wir wurden überfallen. Aber das war kein Einbruch. Die das Geld gestohlen haben, hatten den Schlüssel zum Safe.«
    »Sie wissen also, wer es war?«
    »Bin ziemlich sicher. Aber – worum geht’s denn, warum fragen Sie?«
    »Wie viel wurde gestohlen?«
    »Das geht die Polizei nichts an. Das regeln wir unter uns.«
    »Sie haben kein Interesse daran, dass der Einbruch aufgeklärt wird?«
    »Er ist aufgeklärt. Ich weiß, wer es war.«
    »Haben Sie Ihr Geld zurückbekommen?«
    Der Mann starrte Frølich misstrauisch an und antwortete nicht. Frølich seufzte schwer und fragte dann erneut: »Wer hat hier eingebrochen?«
    »Wie ich gesagt habe: Das ist kein Fall für die Polizei. Das regeln wir unter uns.«
    »Haben Sie es schon geregelt?«
    Der Mann schüttelte den Kopf.
    »Sie glauben, Welhaven hat das Geld gestohlen, stimmt’s?«
    Der Mann steckte seine riesigen Pranken in die hinteren Hosentaschen. Er dachte lange nach, bevor er nickte. »Aber woher weiß die Polizei davon?«
    Frølich sagte: »Arne Werner Welhaven ist seit über einer Woche spurlos verschwunden. Ein Zeuge, der gut über Welhaven Bescheid weiß, hat erklärt, dass Sie Welhaven des Diebstahls bezichtigt haben sollen. Sie sollen ihm auch mit Repressalien gedroht haben. Sie können es sich sparen, das abzustreiten. Das können Sie später tun, zusammen mit einem Anwalt. Jetzt sollten Sie mir einfach nur ganz genau erzählen, wann und wo Sie Welhaven zuletzt gesehen haben.«
    Gunnarstranda öffnete das Gatter,

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