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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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Namen von Personen oder Unternehmen genannt hat, die ihn bedroht haben –«
    »Nie konkrete Namen. Aber er hat immer irgendwie seine Arbeit als Erklärung benutzt. Besonders in der letzten Zeit. Er wirkte die ganze Zeit angespannt. Aber wenn ich nachgefragt habe, hat er es immer nur vom Tisch gewischt.«
    »Ihr Vater ist offensichtlich Teilhaber an einem Restaurant, das außerhalb der Stadt liegt. Ich wüsste gern, ob Sie –«
    Sie unterbrach ihn: »Ich weiß nicht, ob das einen Sinn macht. Ich kann mich nicht erinnern, ob er mir irgendwelche Namen genannt hat.«
    Frølich war ärgerlich und atmete tief durch. Zählte im Stillen bis zehn.
    »Wer war sie?«, fragte Fride Welhaven in die Stille hinein.
    »Wer?«
    »Die Frau im Restaurant. Die Barbiepuppe mit dem großen Busen.«
    Frank Frølich legte einen Fuß auf die Schreibtischkante. Die Art und Weise, wie Fride Welhaven von der Psychologin ihres Vaters sprach, die Geschehnisse der vergangenen Nacht, das Bild von Fride Welhaven, wie sie sich in ihre Decke einrollte und einschlief, während er zusah – all das ließ ihn seine Worte mit Bedacht wählen.
    »Sie ist Psychologin. Ihr Vater war bei ihr in Therapie.« Er räusperte sich und fuhr in etwas bestimmterem Ton fort: »Und noch etwas beschäftigt mich, nämlich die Frage, wie das Verhältnis zwischen Ihrem Vater und Ihrem Bruder war.«
    »Das Verhältnis?«
    »Wir haben beim letzten Mal darüber gesprochen. Ihr Vater trauert. Es könnte mit dem Tod Ihres Bruders Marius zusammenhängen, dass Ihr Vater –«
    »Ich glaube nicht an einen solchen Zusammenhang. Wir haben mehrere Monate lang jeden Tag über Marius gesprochen. Wir haben seinen Tod hinter uns gelassen. Wir haben zusammen nach vorn gesehen. Wenn diese Psychologentussi etwas anderes behauptet, dann hat sie keine Ahnung, wovon sie spricht!«
    »Okay«, begann Frølich zaghaft, aber er durfte nicht fortfahren.
    »Dass mein Bruder gestorben ist, war tragisch und schlimm für uns beide. Aber gleichzeitig hat sein Tod uns auch enger zusammengeschweißt.«
    »Sein Auto wurde gefunden«, sagte Frølich.
    Schweigen.
    »Unsere Leute untersuchen es gerade, das ist alles, was ich sagen kann.«
    »Wo ist der Wagen?«
    »Können wir später darüber sprechen? Vorläufig halte ich noch alles für möglich, und das müssen Sie auch tun. Außerdem brauche ich die Kontonummern Ihres Vater und ein paar Vollmachten.«
    »Was wollen Sie damit?«
    »Ich brauche Zugang zu den Konten, um zu überprüfen, wo er sich befand, als er das letzte Mal Geld abgehoben hat.«

14
     
    Die Wasseroberfläche hatte die Farbe des Himmels: hellblau. In Ufernähe ging sie in das Braun der Böschung über. Die zarten Laubbäume zwischen der Straße und der Bahnlinie und dem See wirkten wie eine grüne Jalousie im Sonnenlicht. Der Wagen holte die Skibladner ein. Der alte Raddampfer keuchte und planschte mit den Schaufeln auf der stillen Wasserfläche und erinnerte an ein fettes Gänseküken bei seinen ersten Schwimmversuchen. Die Felder über der Totenvika waren grüne und gelbe Vierecke. Der See, der Raddampfer und der Totenåsen verschwanden bald hinter den Nadelbäumen. Als er über die Mjøsabrücke in Richtung Lillehammer fuhr, war der Raddampfer nicht mehr zu sehen.
    Er fuhr weiter das Gudbrandsdal hinauf, am Lågen entlang. Die Sonnenstrahlen drangen scharf und grell durch die Bäume. Die Schaumbläschen der Zikaden lagen wie Spucke auf den Grashalmen am Straßenrand. Ein Eichhörnchen krallte sich an einem Baumstamm fest, um dann plötzlich einen Ast entlangzuhasten und zu verschwinden. Ein Bauer saß auf einer Bank hinter einem Speicher. Er kaute auf einem Halm und sah auf, als der Wagen vorbeisauste. Gunnarstranda fuhr mit hoher Geschwindigkeit weiter, vorbei an grünen Gärten und alten traditionellen Gehöften. Als er Ringebu erreichte, bog er ab und fuhr auf dem Riksvei 27 den steilen Hang zum Fjell hinauf.
    Als es flacher wurde und die Hüttenbebauung begann, hielt er beim Turisthotel Venabu , wo blonde Mädchen in Reithosen sich aufbäumende Pferde an der Trense führten. Einige Touristen posierten in Knickerbockern und anderer moderner Fjellausrüstung voreinander. Er ging durch den Haupteingang. Eine Frau mittleren Alters stand an der Rezeption. Wie sich herausstellte, kannte sie Welhaven.
    »Er und seine Frau waren oft hier, sie haben häufig samstagabends bei uns gegessen. Aber das ist lange her, fünf bis zehn Jahre, mindestens.«
    »Haben Sie ihn in letzter Zeit

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