Blutgesang (Nighthunter 2) Ein Vampir-Roman (German Edition)
Biotechnologie und wusste, was ein Genom ist, bevor man öffentlich darüber sprach. Auf seinen Feldern in Südafrika veränderte er das Erbgut verschiedener Getreidesorten und lernte Anada Chakrabarty kennen, der 1980 in den USA das erste Patent auf einen gentechnisch veränderten Organismus anmeldete. Er begriff den Unterschied zwischen Erythrozyt, Thrombozyt und Leukozyt und präsentierte Frederic ein gentechnisch verändertes Blut, dass er ‚alkoholfreies Bier’ nannte.
Dass er außerdem ein Waffennarr war, kam ihnen allen zu Gute. Schon 1958 wusste er, was sich hinter dem Begriff Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation verbarg und nutzte Lasertechnologie zur Verbesserung der Nighthunter-Waffen.
Lilou, die eine enge Freundin der Künstlerin Josefine Baker wurde und sich für die Rassenfreiheit einsetzte, schulte sich in den schönen Künsten. Der Tag, an dem Dr. Martin Luther King getötet wurde, war einer der schlimmsten ihres langen Lebens und sie kam nie darüber hinweg, dass sie es nicht verhindert hatte.
Caroline wurde eine Meisterin in verschiedenen Kampftechniken und lebte 2 Jahre in einem Dojo, um die Erfahrung der Verinnerlichung zu machen. Sie besaß die Gabe der kontemplativen ebenso wie die der aktiven Meditation. Dass sie die daoistische Tradition der inneren Kampfkünste, wie das Taijiquan, perfekt beherrschte, verstand sich von selbst.
Kurz gesagt: Sie perfektionierten sich.
Und jagten.
Bis heute.
Bis zu dem Tag, an dem sie erfuhren, dass Morgos Daargon zurückgekehrt war.
7
»Und nun sollten wir in der Gegenwart bleiben. Im Jahre 2012. Wir erinnern uns, Lilou. Trotzdem sollten wir Daargon nicht so dankbar sein, dass wir dafür unser Leben geben«, sagte Frederic.
»Unser Leben?« Lilou runzelte die Stirn. »Soviel ich weiß, bis du sowieso …«
»Hör auf mit der Stichelei«, sagte Caroline. »Er hat recht. Wenn der Mächtige tatsächlich zurück ist, wird er Dinge planen, die uns nicht gefallen werden.«
Lilou nahm die Zeitung und studierte das Foto. Es zeigte eindeutig Morgos Daargon im Vordergrund, im Hintergrund zwei seiner Leute. Das Foto war scharf und klar und schien dennoch nebenbei gemacht worden zu sein, also nicht gestellt.
»Er will, dass wir es sehen«, flüsterte Lilou. »Er provoziert uns.«
Ludwig nahm ihr die Zeitung aus der Hand. »Und wenn wir so tun, als wüssten wir es nicht?«
Frederic rieb sich das Kinn.
Caroline sagte: »Niemand weiß, ob er wieder zur alten Stärke zurückgekehrt ist. Ein zweites Mal werden wir ihn nicht reinlegen können. Aber vielleicht ist alles nur ein Zufall oder wir täuschen uns tatsächlich. Es ist sehr lange her, seitdem wir ihm begegneten.«
»Ich habe ein ausgezeichnetes Gesichtergedächtnis«, sagte Frederic.
»Wir haben vieles vergessen«, gab Caroline zurück.
Ludwig stöhnte. »Er ist es, meine Freunde. Und nicht nur er … oh, lieber Gott, nein …«
»Was ist los?«, fragte Lilou und war bei ihm.
»Schau genau hin. Ich weiß, das kann nicht sein, aber …«
Sie nahm die Zeitung entgegen und studierte das Bild. »ich verstehe nicht …«
»Geb sie Caroline.« Ludwigs Stimme zitterte.
Lilou stieß einen spitzen Schrei aus und ließ die Zeitung fallen. Sie schwebte direkt in Carolines Schoß.
Frederic war blitzschnell bei ihr und blickte über ihre Schulter.
Ludwig hielt sich an der Stuhllehne fest. Schweiß trat auf seine Stirn.
Caroline hatte den Mann noch nie so aufgebracht gesehen, abgesehen von … damals, als … sie schaute genau hin. Oh nein, liebe Güte!
»Er starb bei der Bombardierung Londons«, stieß Lilou hervor. »Er starb doch …«
»Das ist ein böser Scherz des Teufels«, sagte Ludwig. »Das kann nur ein böser Scherz sein.«
»Ist es nicht«, sagte Frederic hart. »Der Mann im Hintergrund ist Maurice, euer Sohn!«
»Was ist da geschehen?«, fragte Caroline, nachdem Lilou sich beruhigt und Ludwig den dritten Whiskey intus hatte, die Ersten seit Jahrzehnten.
»Das ist seine Rache«, sagte Frederic. »Entweder er hat ihn zu einem Bruder gemacht …«
»Oh nein«, jammerte Lilou und Ludwig tätschelte ihre Schulter, viel zu schockiert, um sie mit aller Stärke zu trösten. Denn die Antwort lag auf der Hand.
Es gab nur zwei Möglichkeiten.
Daargon hatte auch Maurice die Unsterblichkeit geschenkt oder er hatte ihn zu einem Vampir gemacht.
Und niemand glaubte an die erste Möglichkeit.
Lilou blickte mit verweinten Augen zu ihren Freunden auf und Ludwig fand endlich
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