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Blutgesang (Nighthunter 2) Ein Vampir-Roman (German Edition)

Blutgesang (Nighthunter 2) Ein Vampir-Roman (German Edition)

Titel: Blutgesang (Nighthunter 2) Ein Vampir-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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nicht ändern.«
    Caroline wunderte sich, dass man Frederic ins Land gelassen hatte. Seine Augen waren nicht die eines Menschen, dennoch hatte er den Test bestanden.
    »Ich gebe ihnen, was sie wollen«, lächelte Frederic, ohne näher darauf einzugehen.
    Caroline war derart aufgebracht, dass sie knurrte: »Also mir auch?«
    »Zwei, drei Stunden Schlaf, und du hast den Jetlag hinter dir«, sagte Frederic sanft.
    Sie war noch immer zornig, aber sie verschluckte weitere Bemerkungen und schmiegte sich an ihn.
    Sie waren so lange Jahre zusammen und nichts hatte sich zwischen ihnen geändert. Ihre Liebe war zeitlos und würde alles, wirklich alles überstehen. Nie würde sie ihm seine Treue vergessen, seine Versuche, sie aus dem Totenreich zu holen. Und er ließ sie bis heute nicht eine Sekunde lang spüren, was er für sie getan hatte – ein Grund mehr, ihn zu lieben. Er war ein Vampir, und dennoch war er selbstlos. Ein Paradoxon, an das sie sich inzwischen gewöhnt hatte. In seiner Gegenwart fühlte sie sich wohl, war sie … zuhause! Selbstverständlich hatte auch er im Laufe der Jahre Veränderungen durchgemacht, hatte sich zeitweise von seiner schlechteren Seite gezeigt, doch letztendlich war er stets derjenige geblieben, in den sie sich verliebt hatte.
    Frederic Densmore, Anwalt, Freund, Liebhaber und Gatte.
    Sie hatten sich unzählige Male das Leben gerettet, sie hatten ein gemeinsames Ziel, sie blickten in dieselbe Richtung.
    Ihr unvorstellbar langes Leben war wie ein Silberfaden, dem sie folgten und es war undenkbar, dass einer von ihnen diesen Weg alleine ging. Es war nie zur Gewohnheit geworden und dafür war Caroline dankbar. Jeden Morgen. Jeden Abend und immer, wenn sie zusammen waren.
    »Ich wünschte mir, ich hätte deine Geduld«, sagte sie und kuschelte sich an ihn.
    »Du bist eine Katze«, sagte er zärtlich. »Wie kannst du anders sein, als du bist?«
    »Danke …«
    Frederic löste sich von ihr und drehte sich um. Ludwig und Lilou kamen mit den Koffern, die sie auf einem Rollwagen schoben.
    Nur Ludwigs Können war es zu verdanken, dass sie ihre notwendigen Waffen ins Land bringen konnten, wobei der Butler ein hohes Risiko einging. Doch es war gelungen.
    Ein Mann trat ihnen entgegen.
    Ein Mann in einem schwarzen Mantel, der fast bis zum Boden reichte.
    »Entschuldigen Sie …«
    Frederic blieb stehen.
    »Morgos Daargon will Sie sehen.«
     
     

8
     
    Er wollte sie nicht sehen, sondern er wollte gesehen werden . Die DVD zeigte sein Bild.
    Und das von Maurice.
    Lilou schluchzte und Ludwig hielt ihre Hand. Seine Augen waren hart wie Diamanten. Sein Mund ein messerscharfer Strich.
    »Ich bringe dieses Schwein um!«
    Morgos Daargon saß in einem Sessel und wirkte völlig entspannt. Die Brille hatte er abgenommen. Den Empfängern seiner Botschaft brauchte er nichts vorzumachen.
    »Wer mich verflucht hat, machte es richtig. Selbstverständlich perfekt, nicht wahr, Madame DeSoussa?«
    Lilou zuckte zusammen. »Er kennt meinen Namen«, hauchte sie.
    Caroline musste zugeben, dass der Vampir verdammt gut aussah. Schlank, freundliche Gesichtszüge und weiße Haare. Er blickte in die Kamera, als würde er einem Freund berichten.
    »Es dauerte dreißig Jahre, um mich von diesem Fluch zu befreien. Und es brauchte viele Zauber und unendliche Magie, damit es gelang. Letztendlich jedoch sitze ich jetzt hier und bin wieder ganz der Alte.«
    Caroline sah zu Frederic, der, die Ellenbogen auf den Oberschenkeln nach vorne gebeugt, auf den kleinen Flatscreen starrte.
    Warum spendierten Hotels ihren Gästen keine richtig großen TV-Geräte?
    Ludwig saß auf dem Masterbett, die Beine angewinkelt, Lilou in seinem Arm.
    Der Mann, der sie angesprochen hatte, hatte sich freundlich verabschiedet. Er war verschwunden, wie er gekommen war. Ein Schatten.
    Sie und die DVD waren alleine.
    »Ich habe eure Taten verfolgt, habe euch beobachtet, aber meine Kraft genügte nicht, um euch Einhalt zu gebieten.«
    Das Bild zuckte, dann war es wieder da und Daargon erschien unverändert. Seine Pose strahlte schiere Überlegenheit aus.
    »Deshalb, meine Lieben, werden wir uns erneut begegnen. Ihr fragt euch sicherlich, warum ich euch nicht hinterrücks ermorden ließ.«
    Tatsächlich hatte Caroline sich diese Frage gestellt, doch bevor sie eine Antwort konstruieren konnte …
    »Es ist besser, wenn man sich Angesicht zu Angesicht gegenüber steht.«
    »Scheißkerl!«, zischte Frederic und Caroline hörte das beängstigende Knistern im Kiefer ihres

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