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Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21

Titel: Blutgier - Ein Alex-Delaware-Roman 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Sexuelles.«
    Das Erwürgen an sich kann einen sexuellen Aspekt beinhalten. Einige Lustmörder beschreiben es als ultimative Dominanz. Es dauert lange Zeit, in das Gesicht eines sich verzweifelt wehrenden, nach Luft schnappenden Menschen zu starren und seine Lebenskraft schwinden zu sehen. Ein Ungeheuer, mit dem ich sprach, lachte darüber.
    »Die Zeit vergeht schnell, wenn Sie Spaß haben, Doktor.«
    »Nichts unter ihren Fingernägeln?«, fragte ich.
    »Nichts übermäßig Interessantes. Warten wir ab, was das Labor dazu meint. Auch keine Haarfasern. Nicht mal von dem Hund. Offenbar verlieren Pudel nicht viele Haare.«
    »Lässt eine der Wunden darauf schließen, dass sie sich gewehrt hat?«
    »Nein, sie war tot, bevor das Messer zum Einsatz kam. Die Halswunde ist ein kleiner Stich an der Seite, aber er hat die Schlagader getroffen.«
    »Fünf sind zu viel für impulsive Stiche, aber weniger, als man von einem Messerhelden erwarten würde, der die Kontrolle über sich verloren hat. Irgendein Muster?«
    »Da sie bekleidet war, konnte man, abgesehen von Knitterfalten und Blut, so gut wie nichts erkennen. Ich werde bei der Autopsie anwesend sein und dich informieren.«
    Ich starrte auf die glänzende Stelle.
    »Also hat sie Meserve die Schuld an dem Streich gegeben«, sagte Milo. »Jede Menge verlorener Liebe?«
    »Sie hat gesagt, inzwischen würde sie ihn hassen.«
    »Hass ist ein feines Motiv. Versuchen wir doch, diesen Filmstar aufzutreiben.«

7
    Dylan Meserve war vor sechs Wochen aus seinem Apartment in Culver City ausgezogen, ohne die Gesellschaft, der das Haus gehörte, davon zu unterrichten. Die Firma, die von einem Mann mit verkniffenem Gesicht namens Ralph Jabber vertreten wurde, war nachlässiger gewesen als Michaelas Vermieter. Dylan war mit der Miete drei Monate im Rückstand.
    Wir begegneten Jabber, während er durch die leere Wohnung ging und sich Notizen auf einem Klemmbrett machte. Das Apartment war eines von achtundfünfzig in einem dreigeschossigen Komplex von der Farbe einer reifen Honigmelone. Der Tachometer des Seville platzierte es drei Meilen von der Stelle entfernt, wo Michaelas Leiche gefunden worden war, also etwa die gleiche Distanz, die die Wohnung des Opfers vom Fundort trennte. Was ich Milo gegenüber erwähnte.
    »Was soll das heißen, dass die beiden sich auf halber Strecke entgegengekommen sind?«
    »Ich weise nur darauf hin, ich interpretiere nicht.«
    Er schnaubte, und wir gingen durch eine unbewachte Flügeltür aus Glas in ein muffig riechendes Foyer, das mit einer Tapete aus Kupferfolie, kürbisfarbenem Industrieteppichboden und skandinavischem Mobiliar Marke Eigenbau aus einem gelben Material eingerichtet war, das gern Holz gewesen wäre.
    Dylan Meserves Apartment lag am Ende eines dunklen, schmalen Flurs. Aus einer Entfernung von zehn Metern konnte ich die offene Tür sehen und das Heulen eines Industriestaubsaugers hören.
    »So viel zum Thema Spurensicherung«, sagte Milo und ging schneller.
     
     
    Ralph gab der dunkelhäutigen kleinen Frau, die den Staubsauger schob, ein Zeichen. Sie legte einen Schalter um, der den Apparat leiser machte, aber nicht zum Schweigen brachte.
    »Was kann ich für Sie tun?«
    Milo zeigte ihm sein Abzeichen, und Jabber senkte sein Klemmbrett. Ich erhaschte einen Blick auf die Checkliste. 1. BODEN: A. Normale Abnutzung B. Haftung des Mieters 2. WÄNDE ...
    Jabber war bleich, klein, seine Brust eingefallen, und er trug einen glänzenden schwarzen Anzug mit vier Knöpfen über einem T-Shirt aus weißer Seide und braune Slipper ohne Socken. Er konnte, abgesehen von der ausstehenden Miete, nicht mit Informationen über seinen früheren Mieter dienen.
    Milo fragte die Frau, was sie wüsste, und erhielt ein verständnisloses Lächeln zur Antwort. Sie war knapp ein Meter fünfzig, stämmig gebaut und hatte ein Gesicht wie aus Teakholz geschnitzt.
    »Sie kennt die Mieter nicht«, sagte Ralph Jabber.
    Der Staubsauger machte im Leerlauf Geräusche wie ein frisiertes Motorrad. Die Frau zeigte auf den Teppich. Jabber schüttelte den Kopf und warf einen Blick auf eine Rolex, die zu groß und mit zu vielen Diamanten bestückt war, um echt zu sein. »El otro apartamento.«
    Die Frau rollte das Gerät aus dem Apartment.
    Dylan Meserve hatte in einem rechtwinkligen weißen Zimmer gewohnt, das vielleicht siebzehn Quadratmeter hatte. Ein einzelnes Aluminiumfenster, das hoch in eine der Längswände eingelassen war, bot eine Aussicht auf grauen Stuck. Der

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