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Blutheide

Blutheide

Titel: Blutheide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.Hanke und C. Kröger
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Ritze im Linoleum unter seinen Fingern. Aufgeregt legte er den Boden vom Linoleum frei und schon sah er einen kleinen, metallenen Ring, eingelassen in eine schmale Luke. Mit aller Kraft zog er an dem Ring, was gar nicht notwendig gewesen wäre, denn die Luke gab erstaunlich schnell nach. Er zog sie auf und sah – wenn auch schemenhaft aufgrund des mangelnden Lichts – das Gesicht seiner Kollegin. Katharina stand direkt unter der Luke und schien unversehrt, soweit er es erkennen konnte. Sie sagte nichts, sondern hob den beiden Männern unter großer Anstrengung das kleine, bereits apathische Mädchen entgegen. Während Tobi ihn an den Beinen festhielt, beugte Ben sich kniend in die Grube hinunter, griff vorsichtig nach Laura, hob sie heraus und ging mit ihr direkt nach draußen an die frische Luft, während Tobi Katharina half, aus dem Kellerverlies zu klettern. Dankbar sah sie ihn an, noch immer wortlos und ohne sich oder dem Kollegen gegenüber ein Anzeichen von Schwäche einzugestehen. Dass es in ihr anders aussah, war beiden klar, und Katharina war Tobi dankbar, dass er in dieser Situation auf die gewohnten dummen Sprüche verzichtete. Gemeinsam traten sie zu Ben und Laura vor die Tür.

    Der Kommissar sah Katharina ernst an und wollte gerade ansetzen, ihr zumindest ansatzweise die Meinung zu sagen, als sie schwere, schnelle Schritte und einen keuchenden Atem ganz in der Nähe vernahmen. Laura bekam davon nichts mit, sie war viel zu schwach, doch die drei Kriminalbeamten sahen alle in die Richtung, aus der das Geräusch kam. War Saalbach zurückgekommen? Wollte er doch noch zu Ende bringen, was ihm vorher nicht gelungen war? Bevor sie wirklich reagieren konnten, erschien das sorgenvolle und abgehetzte Gesicht von Benedict Rehder an der Pforte der Parzelle. Als er die vier dort erblickte, blieb er stehen, wischte sich über das verschwitzte Gesicht und sah Katharina erleichtert an.
    »Bist du okay? Ich konnte nicht warten, auf einmal konnte ich mich genau an die Laube erinnern, da musste ich herkommen«, keuchte er, während er die Kommissarin nicht aus den Augen ließ.
    Katharina versagten die Beine, und Tobi konnte sie gerade noch auffangen, bevor sie auf den sandigen Boden vor der Hütte stürzte. Ben sah sie mitfühlend an, und Bene war bereits an ihrer Seite.
    »Du bleibst hier sitzen und rührst dich nicht!«, sagte der Kommissar bestimmt, aber mit deutlich erkennbarer Besorgnis in der Stimme.
    »Aber … ich … es geht schon …«, versuchte Katharina zu widersprechen, doch sie merkte selbst, dass ihr nun endgültig die Kräfte schwanden. Nur zugeben wollte sie das nicht.
    »Das ist eine dienstliche Anweisung, und ich denke, du hast heute schon genug Mist gebaut, um dich noch einer zu widersetzen«, fiel Ben ihr streng ins Wort. »Bene – du hast hier zwar eigentlich überhaupt nichts verloren, aber wenn du schon da bist, ruf bitte einen Krankenwagen. Laura und Katharina müssen beide auf dem schnellsten Weg ins Krankenhaus! Und dann ruf auch noch bei Juliane an. Sie soll bitte Lauras Mutter verständigen und mit ihr umgehend ins Krankenhaus kommen. So geht es am schnellsten.«
    »Aber … ich …«, weiter kam Katharina nicht, denn Bens scharfer Blick genügte, um ihr das Wort abzuschneiden.
    Bene wählte bereits den Notruf und gab an, wo sie in der Kleingartenkolonie zu finden waren. Ben forderte währenddessen über die Zentrale die Spusi an, die die Hütte untersuchen sollte, und gab eine Fahndung nach dem Wagen von Saalbach sowie Saalbach selbst heraus. Noch im Auflegen sagte er: »Bene – kannst du hier bei Laura und Katharina bleiben, bis der Krankenwagen kommt?« Ben sah seinen Zwilling an, der nach wie vor an Katharinas Seite hockte. »Tobi und ich werden ebenfalls versuchen, Saalbach zu finden. Katharina – hat er irgendwas gesagt, was wir wissen sollten? Wo er hinwill, was er vorhat?«
    Katharina sah ihren Chef an und antwortete klar und direkt. »Nein, dieser kranke Typ hat nichts gesagt, aber meines Erachtens gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder, er hat noch einen weiteren Mord geplant und ist schon bei seinem nächsten Opfer oder er richtet sich selbst, bevor wir es tun können.«

    Während Tobi und Ben zum Parkplatz liefen, sahen sie bereits den Krankenwagen ankommen. Laura war zwar stark angegriffen und dehydriert, doch da sie außer ein paar Kratzern keine sichtbaren Verletzungen aufwies, waren sie sicher, dass man sie im Krankenhaus schnell wieder aufpäppeln würde. Körperlich

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