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Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Titel: Blutige Fehde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart Neville
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erledigst, dann werden nur du und ich die ganze Geschichte kennen. Wenn die Sache vorbei ist, wird man dich gut bezahlen, damit du den Mund hältst. Richtig viel Geld. Aber sollte ich mitkriegen, das auch nur das Geringste durchsickert …« O’Kane lächelte. »Mein Geld will ich dann jedenfalls nicht zurück. Verstanden?«
    »Verstanden«, sagte der Nomade.
    O’Kane deutete auf einen Ordner auf dem Nachttisch. Der Nomade griff danach. Er entnahm ihm lose Blätter, Fotokopien, Computerausdrucke. Auf einigen Seiten waren Fotos, auf anderen nur Text.
    »Ich lese nicht«, sagte der Nomade.
    O’Kane musterte ihn. »Willst du nicht, oder kannst du nicht?«
    Der Nomade breitete die Blätter neben sich auf dem Bett aus. »Ein paar Leute haben gedacht, deshalb wäre ich dumm«, sagte er. »Die denken inzwischen überhaupt nicht mehr viel.«
    O’Kane wölbte dreimal mit der Zunge die Unterlippe. Dann fing er an zu reden. Er erzählte von diesem Verrückten, Gerry Fegan, den irgendwelche Hirngespinste in seiner vom Alkoholvernebelten Phantasie dazu getrieben hatten, Michael McKenna, Vincie Caffola, einen korrupten Cop und O’Kanes Vetter, Pater Eamon Coulter, umzubringen. Er erzählte, wie die stümperhaften Versuche des Politikers Paul McGinty, die Sache unter Kontrolle zu bringen, alles nur noch schlimmer gemacht und noch mehr Menschenleben gefordert hatten, darunter auch das von McGinty selbst. Geendet hatte das Ganze in einem Blutbad auf einer alten Farm in der Nähe von Middletown. Am Ende war O’Kanes Sohn tot, erschossen von einem verräterischen Ex-Soldaten namens Davy Campbell, der Alte war selbst verwundet.
    Fegan war unversehrt aus der Sache herausgekommen und hatte Marie McKenna und ihr Kind mitgenommen. Die drei hatten sich, wie es schien, in Luft aufgelöst. Außer O’Kane hatte es am Tatort nur zwei weitere Überlebende gegeben: McGintys Fahrer und Kevin Mallory, einer von O’Kanes Leuten. Mallory wurde in Bauch und Brust getroffen. Der Fahrer Quigley hatte O’Kane und Mallory in ein Krankenhaus in Dundalk gebracht und so beiden das Leben gerettet.
    »Die Sache muss aus der Welt geschafft werden«, sagte O’Kane. »Die Briten, Dublin, die Jungs in Belfast, sie alle wollen, dass die Angelegenheit bereinigt wird.«
    »Es hat geheißen, das sei eine Fehde gewesen«, sagte der Nomade. »In den Nachrichten. Sie sagten, diese drei Dissidenten hätten McGinty auf der Farm aufgelauert.«
    »Das haben die Briten so gedreht«, erklärte O’Kane. »Die haben McSorley und seine Jungs an der Grenze erwischt. Sie haben ihnen Waffen in den Wagen gelegt und es so aussehen lassen, als hätten sie sich mit ihrer eigenen Bombe in die Luft gejagt. Wirklich gut gemacht.«
    Der Nomade nickte. Es ließ sich nicht leugnen, dass er beeindruckt war. »Aber das ist noch nicht alles, oder?«, fragte er. »Es gibt zu viele Leute, die Bescheid wissen.«
    »Quigley und Malone«, sagte O’Kane. »Ich will, dass sie verschwinden, und die Briten wollen es auch. Und dann ist da noch ein Anwalt, Patsy Toner. Den beseitigst du auch. Die Briten werden wegschauen. Sie werden dafür sorgen, dass bei den Ermittlungen nichts herauskommt. Die haben genauso viel zu verlieren wie alle anderen.«
    Der Nomade verschränkte die Arme vor der Brust. »Aber die drei könnte doch jeder kleine Scheißer erledigen. Dafür brauchen Sie mich nicht.«
    »Ich will Fegan«, erklärte O’Kane. »Ich will, dass er mir lebend gebracht wird.« Er zeigte mit einem wulstigen Finger auf den Nomaden, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. »Lebend. Wenn er nicht mehr atmet, nutzt er mir nichts, hast du verstanden? Kein Mensch weiß, wo er ist. Du musst ihn ausfindig machen.«
    »Wie?«
    »Marie McKenna und ihr Kind. Die Cops haben sie zwar versteckt, aber wir hatten ein bisschen Glück.«
    »Aha? Was heißt das?«
    »Marie McKennas Vater hatte letzte Woche einen Schlaganfall. Er hat Glück, wenn er die Geschichte überlebt. Oder Pech, je nachdem, wie man es sieht. Er ist in sehr schlechter Verfassung. Wie ich höre, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er noch einen Schlag bekommt, und der bringt ihn dann vermutlich ins Grab.«
    »Sie glauben also, dass Maria McKenna ihr Versteck verlassen und ihn besuchen wird«, sagte der Nomade. »Sie und ihr Kind werden aus der Deckung kommen.«
    O’Kane legte den Kopf schief. »Mir wurde gesagt, Sie hätten keine Probleme damit, Frauen und Kinder umzulegen. Stimmt das?«
    Der Nomade zuckte die Achseln. »Kommt auf das

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