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Herr: Die Schattenherren 3 (German Edition)

Herr: Die Schattenherren 3 (German Edition)

Titel: Herr: Die Schattenherren 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Corvus
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PROLOG

    H INGABE
    C hialla kannte Tasor nicht als brutalen Freier, aber jetzt nahm er sie mit solcher Gewalt, dass ihr Unterleib schmerzte. Er presste ihre Brüste, als wolle er sie zerquetschen, und als er sich in sie ergoss, schlug er seine Zähne in ihre Schulter. Das konnte sie nicht dulden, ihre Schönheit sicherte den Zuspruch der Männer, die von ihrer Lust in den Roten Pilz gespült wurden. Wie eine Katze wand sie sich unter seinem muskulösen Körper hervor.
    Widerstrebend gab er sie frei, drehte sich auf den Rücken und blieb heftig atmend liegen. Die untergehende Sonne schien durch die dünnen Vorhänge und spielte auf dem krausen Haar, das seine Brust überall dort bedeckte, wo keine Narben ihre Schneisen zogen. Davon hatte Tasor ein ganzes Dutzend, mehr als die meisten Gardisten, die Chialla besuchten. Eigentlich waren die vergangenen Jahre friedlich gewesen, aber manche Männer mussten sich messen. Oft waren diese Raufbolde dann umso zärtlicher, wenn sie mit einer Frau allein waren. Aber nicht heute.
    »Du bist die Beste«, murmelte Tasor. »Von allen Huren Orgaits besteige ich keine so gern wie dich.«
    »Danke.« Chialla bemühte sich um einen mädchenhaften Tonfall. Das sprach den Beschützerinstinkt an, der in Kriegern noch stärker ausgeprägt war als in anderen Männern.
    Da er ermattet liegen blieb, vermutete sie, dass seine Aggressivität abgeflaut war. Vorsichtig hockte sie sich neben ihn auf das Bett und strich über seine Brust. »Soll ich dich nachher noch einmal reiten? Dann hast du etwas Schönes, an das du auf deiner Reise denken kannst.«
    Seine Hand schnappte mit der Schnelligkeit einer Giftschlange zu. Sie schrie auf, weil er ihr Handgelenk so sehr quetschte, als wolle er die Knochen zerdrücken.
    Er lockerte den Griff. »Woher weißt du, dass ich fortgehe?«
    Sie zeigte auf den Reisesack neben der Tür. »Du hast Gepäck dabei.«
    Er grunzte unverständlich, ließ sie los und nahm das Kissen vom Boden auf, um es sich unter den Kopf zu schieben. Seine dunklen Augen schienen jeden Zoll ihres Körpers aufsaugen zu wollen, während sie aufstand.
    Chialla verbarg, dass ihr Handgelenk schmerzte, und entschied, dass es wohl doch besser wäre, sich anzukleiden, anstatt ein Kupferstück für einen weiteren Ritt zu verdienen. Sie zog ihr knielanges Hemd über den Kopf. »Du bist aufgewühlt«, stellte sie fest. Die meisten Männer wollten noch ein wenig reden, nachdem sie sich ausgetobt hatten.
    »Bück dich!«, verlangte er.
    Sie tat ihm den Gefallen, stellte sich so, dass das Licht ihre Rundungen zur Geltung brachte.
    »Was würdest du sagen, wenn ich nicht mehr wiederkäme?«, fragte er.
    Sie zog einen Schmollmund. »Niemand füllt mich so aus wie du.«
    Er lachte. »Nein, wirklich.«
    »Warum solltest du mich nicht mehr besuchen? Hat man dich nach Süden befohlen? An die Front?« Halb Orgait sprach von den Fayé, die Kriegsbanner aus dem Schatten ihres Waldes führten. Die andere Hälfte der Stadt hatte den Thronwechsel noch nicht verwunden und spekulierte über S CHATTENKÖNIG G ERGS Prioritäten.
    Er schnaubte. »Ich war in der Garde, nicht im Heer.«
    »Du warst?«
    »Ich habe meinen Sold genommen. Jetzt will ich ein neues Leben beginnen.«
    Chialla beherrschte sich, um nicht auf das Schwert zu schielen, das neben dem Bett lehnte. Sie hatte noch nie von einem Gardisten gehört, der seinen Dienst beendet hatte. Wer zu alt war, unterrichtete die Jüngeren. Selbst wenn ein Abschied möglich gewesen wäre, glaubte Chialla nicht daran, dass man Tasor die Waffe gelassen hätte. Und noch weniger das schwarze Kettenhemd, das schließlich als Erkennungszeichen der Garde galt.
    »Komm mit mir, Chialla!«, bat Tasor plötzlich. Er setzte sich auf. Sie ließ zu, dass er ihre Hände in seine nahm. Erstaunlich, wie zärtlich diese Pranken auf einmal sein konnten. »Wir gehen nach Westen, wo kein Krieg ist.«
    »Durch das Eis?«
    »Viel weiter. Bis nach Naitera. Ich kann ein Schreiner werden. Mit Holz bin ich geschickt. Und du eine Wäscherin.«
    Sie lachte. »Du foppst mich!«
    »Nein, wirklich.« So ernst war sein Gesicht noch nie gewesen. »Du bist die beste Hure von Orgait, aber da ist noch mehr zwischen uns. Das spüre ich.«
    »Rede nicht so.«
    »Du fühlst es doch auch! Ich war schon hier und habe zwei Stunden auf dich gewartet, weil du belegt warst. Ich hätte dem Bock am liebsten die Eier abgerissen! Einmal bin ich sogar wieder gegangen, unverrichteter Dinge, weil du nicht da warst. Ich

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