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Blutige Nacht: Roman (German Edition)

Blutige Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Blutige Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trevor O. Munson
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auf den verzierten Fliesen in der Nähe der Eingangstür steht. »Dort ist er, an der Bar.«
    Ich folge ihrem frenchmanikürten Nagel und entdecke einen Kerl im maßgeschneiderten Armani-Anzug, der einer blonden, zwanzig Jahre Jüngeren mit falschen Brüsten einen Drink reicht. Ich kann ihn auf den ersten Blick nicht leiden, und das nicht nur, weil sein Teint für diese Jahreszeit zu gebräunt ist und er eine Sonnenbrille trägt, obwohl er sich drinnen aufhält und es dunkel ist. Er gibt sein Bestes, um es zu verstecken, aber ich erkenne diesen Typ sofort. Alles Geld dieser Welt kann den Schleim, der einer Schnecke anhaftet, nicht lösen. Man braucht Salz, um das zu tun.
    »Ich sollte besser rübergehen und hallo sagen«, teile ich dem Sukkubus mit. »Es war ein Vergnügen, mit Ihnen zu reden.«
    »Gleichfalls«, sagt sie und versucht sich gesittet zu geben, versucht, wie ihre Mutter zu sein. »Sie könnten sich später wieder zu mir gesellen, damit wir uns … besser kennenlernen können.«
    »Das werde ich machen«, lüge ich.
    Sie lächelt, als ich weggehe, aber sie hat ja auch keine andere Wahl.
    Ich lege einen Hindernislauf durch das abgesenkte Wohnzimmer hin, gehe die Stufen hinauf und zur Bar hinüber, wo Vin damit beschäftigt ist, die Blondine hinter seiner Sonnenbrille mit Blicken zu vögeln. Als ich hinter ihm auftauche, stelle ich fest, dass er ein paar Zentimeter größer ist als ich mit meinen eins achtzig. Ich setze mein bestes selbstgefälliges Grinsen auf und schlage ihm etwas zu hart auf die Schulter.
    »Vinnie, mein Freund, was macht die Kunst?« Ich gehe davon aus, dass er zu denen gehört, die es nicht leiden können, wenn ihr Name verunstaltet wird, und als er sich umdreht, kann ich aus seinem Gesicht ablesen, dass ich recht hatte.
    »Vin. Ich heiße Vin. «
    »Oh, ja klar, okay.«
    Vin lässt die Sonnenbrille seine Hakennase hinunterrutschen, um einen besseren Blick auf mich werfen zu können. »Kennen wir uns?«
    »Klar kennst du mich. Ich bin auf deiner Party, oder etwa nicht?«
    »Das heißt nicht, dass wir uns kennen. Das heißt überhaupt nichts«, sagt er, schiebt seine Sonnenbrille wieder nach oben und versteckt so seine Augen vor meinem hypnotisierenden Blick. Aus irgendeinem Grund funktioniert der Trick nicht durch die Gläser von Sonnenbrillen. Manchmal verhindern auch normale Brillen oder Kontaktlinsen, dass es klappt. Weiß der Teufel, warum.
    »Du kennst mich«, versichere ich ihm. »Wir kennen uns schon lange.«
    »Moment. Bist du ein Autor?«
    »Häh?«
    »Ein Autor. Ein Drehbuchautor, den ich heute hätte treffen sollen oder irgend so eine Kacke?«
    »Ach, du hast davon gehört?«
    »Davon gehört? Meine verdammte Assistentin hat angerufen, sich vor Angst fast in die Hosen gemacht, etwas von irgendeinem gemeingefährlichen Drehbuchautor gefaselt, dem sie meine Adresse gegeben hätte und der auf dem Weg hierher sei, um mir seinen Füllfederhalter ins Auge zu rammen. Warst du das?«
    »Na ja, schon, aber ich glaube, sie hat da einen falschen Eindruck bekommen. Ich bin kein Autor. Ich bin ein P.D.«
    »Ein was?«
    »Ein Privatdetektiv. Ich bin angeheuert worden, um Raya van Cleef zu finden. Ich hatte gehofft, du würdest mir ein paar Minuten deiner Zeit schenken, um mir zu sagen, was du weißt.«
    »Ich weiß überhaupt nichts. Wie wäre es damit? Es ist genau, wie ich den verfluchten Bullen gesagt habe – sie war hier, dann ist sie gegangen, und seitdem habe ich nicht mehr mit ihr gesprochen. Das war’s. Ende der Unterredung. Wie wär’s, wenn du jetzt mein verdammtes Haus verlassen würdest, in das du verdammt noch mal überhaupt gar nicht erst eingeladen warst?«
    Der Gestank seiner Lüge erfüllt meine Nase. »Aber gern doch. Gleich nachdem du mir ein paar Fragen beantwortet hast.«
    Vins Lächeln ist schrecklich anzusehen. »Komm mal mit, gehen wir einen Moment da rüber«, sagt er zu mir gewandt.
    Dann dreht er sich zu der Blonden um, die so aussieht, als würde ihr Hirn automatisch in den Bildschirmschoner-Modus schalten, wenn keiner ihre Tasten bedient, und sagt: »Wir sind gleich zurück, Süße. Du bleibst hier.«
    Die Blondine nickt gehorsam, und mein neuer Kumpel wirft mir seinen knochigen Arm über die Schulter und führt mich zu einer abgeschiedeneren Stelle unter einem beleuchteten Druck von Dali.
    »Okay, ich werde jetzt mal Klartext mit dir reden, damit wirklich keine Fragen mehr offen bleiben«, sagt er mir.
    »Oh, wunderbar, das mag ich.«
    »Das habe ich

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