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Blutige Rache

Titel: Blutige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Wenn niemand was von der CIA erwähnt, muss sich auch niemand aufregen.«
    Virgil sah Davenport an. »Wie stehen Sie zu der Sache?«
    »Ganz ehrlich? Verbrecher gehören ins Gefängnis. Und das FBI kann ich nicht leiden.«
     
    Während der Fahrt über den Mississippi sagte Davenport: »Sie müssen zu Sinclair. Schauen Sie doch mal auf den Rücksitz; da liegt der Laptop, den Mickey bei dem Treffen mit Warren dabeihatte.«
    Virgil holte das Notebook nach vorn.
    »Nehmen Sie ihn mit zu Sinclair, eingeschaltet. Den bringen Sie im Rucksack unter, bei den Fotos - die lenken ihn von
dem Gedanken ab, dass Sie verkabelt sein könnten. Unterhalten Sie sich eine Weile mit ihm. Er scheint Sie zu mögen. Versuchen Sie rauszufinden, was er gestehen würde. Vielleicht gibt er sich zu Hause eine Blöße.«
    »Haben Sie ihn deshalb freigelassen?«
    »Könnte sein.«
    »Haben Sie inzwischen den Peilsender aus dem Truck entfernen lassen?«
    »Noch nicht, doch welchen Unterschied macht das schon? Jetzt gibt’s ja niemanden mehr, der Sie belauschen könnte.«
    »Mai ist noch auf freiem Fuß.«
    »Okay, dann nehmen Sie ihn raus - aber gehen Sie zuerst zu Sinclair.«
    »Gut.«
    »Hat die Finte mit dem Truck was gebracht?«
    »Sie hat drei Menschen das Leben gekostet«, antwortete Virgil. »Die haben mir die Geschichte nämlich abgekauft.«
    »Durchtrieben, durchtrieben.«
    »Jetzt erinnere ich Sie wohl an Sie selbst, als Sie jünger waren, oder?«
    »Nicht viel jünger.«
    Virgil machte ein ziemlich unanständiges Geräusch.
    Sie fuhren durch St. Paul zum SKA-Hauptquartier, wo Davenport Virgil bei seinem Truck absetzte. »Das Treffen mit den Leuten aus Washington findet in ungefähr einer Stunde statt; Sie haben also nicht viel Zeit«, sagte Davenport. »Tun Sie, was Sie können.«
     
    Virgil legte sich neben den vorderen Kotflügel des Trucks, um das Kabel herauszuziehen, das den Sender darunter mit Strom versorgte.
    Zehn Minuten zu Sinclairs Haus. Er stellte den Wagen auf
der Straße ab, schaltete den Laptop ein, schob ihn in den Rucksack, legte den Umschlag darauf, schlang den Rucksack über die Schulter und trat an Sinclairs Tür.
    Als er klingelte, meldete sich Sinclair sofort, als erwartete er ihn bereits. »Wer ist da?«, fragte er.
    »Virgil.«
    Sinclair ließ ihn herein.
    »Was ist mit Hoa passiert?«, fragte Sinclair.
    »Sie hat’s nach Kanada geschafft.«
    Sinclair wirkte erleichtert. »Irgendwie kann ich sie gut leiden. Und was ist mit den anderen?«
    »Phem und Tai, wie auch immer sie in Wirklichkeit heißen mögen, sind tot.« Virgil sprach laut und deutlich für den Recorder im Laptop. »Und ein anderer Mann, den ich noch nicht kannte, auch. Wieder ein anderer konnte fliehen. Er oder Mai ist verwundet. Wir haben eine Blutspur entdeckt, allerdings auf der kanadischen Seite. Sie hatten ihre Flucht geplant. Die kanadischen Kollegen wissen, wie das Fahrzeug aussieht, doch es wurde bis jetzt nicht gesichtet.«
    »Phem und Tai. Gar keine so schlechten Leute für einen Killer und einen Folterer«, bemerkte Sinclair.
    »Darf ich das in meinem Artikel für die Atlantic zitieren?«
    »Hm. Würde eher in eins von Ihren Jagdmagazinen passen … Seit wann sind Sie zurück?«
    »Seit zehn Minuten. Mein Boss hat mir am Telefon gesagt, dass Sie hier sind.«
     
    Mittlerweile waren sie auf der Terrasse angelangt. Virgil legte den Rucksack auf den Tisch und holte den Umschlag mit den Fotos heraus, ohne den Rucksack wieder zu verschließen, so dass eines der im Laptop versteckten Objektive direkt auf Sinclair gerichtet war.

    »Die haben sie zurückgelassen«, sagte Virgil und reichte Sinclair das Kuvert.
    Sinclair zog die Bilder aus dem Umschlag, ging sie zunächst rasch durch und betrachtete sie dann eins nach dem anderen genauer. Nach einer Weile hob er den Blick und sagte: »Schlimm - und leider sind sie authentisch. In der Ausbildung hat man mir beigebracht, so etwas zu erkennen.«
    »Ja, sie sind echt«, bestätigte Virgil. »Wir haben auch ein paar Fotos von dem letzten Mann, den sie finden wollten, von Carl Knox. Der hat die Aufnahmen damals an Ort und Stelle gemacht. Die Leichen auf diesen Bildern hier sehen genauso aus wie die auf seinen. Das kann man nicht stellen.«
    Sinclair lehnte sich zurück. »Und was haben Sie vor?«
    Virgil zuckte mit den Achseln. »Das hängt nicht von mir ab. In fünfundvierzig Minuten findet eine wichtige Sitzung mit hohen Tieren aus Washington statt, zu der ich muss. Ich vermute mal, dass wir dort

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