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Blutige Rache

Titel: Blutige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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von den Red-Lake-Cops ist auch verletzt …«
    Virgil erzählte ihm die ganze Geschichte.
    Als er fertig war, fragte Davenport: »Und wo steckt dieser Raines jetzt?«
    »Wahrscheinlich noch im Krankenhaus. Es hat Schusswunden gegeben, also muss er bestimmt der Polizei von International Falls Rechenschaft ablegen.«
    »Sprechen Sie mit den Deputys. Sagen Sie ihnen, sie sollen den Tatort absperren und die Hütte nicht betreten. In die darf niemand rein - außer Ihnen. Sie wurden ja von Knox eingeladen.
Sehen Sie sich um. Gibt’s zufällig irgendwelche Aktenschränke da drin?«
    »Durchtrieben, durchtrieben.« Virgil grinste.
    »Rufen Sie mich an, sobald Sie fertig sind. Ich besorge Ihnen einen Flieger.«
     
    Virgil folgte Davenports Anweisungen, sprach mit den Deputys und gab ihnen das Gefühl, die Sache im Griff zu haben. Sie durften sich die Leichen ansehen, aber nicht ins Haus. Und Queenen unterhielt sich mit dem Sheriff, als dieser eintraf.
    Wenig mehr als eine Stunde später kletterte Virgil in ein Beaver-Wasserflugzeug, das ihm vorkam wie ein alter Freund, denn er hatte den größten Teil des westlichen Kanada mit Beavers und Otters überflogen.
     
    Virgil hatte in der Hütte von Knox nicht viel gefunden. Den großen Computer nutzte er offenbar zur Fotobearbeitung und für Spiele. Im Schlafzimmer war ein zweiter kleiner Schreibtisch mit Satellitenanschluss und Tastatur, was vermutlich bedeutete, dass Knox mit Laptop reiste. In einer auf dem Bett liegenden Lederjacke hatte Virgil ein schwarzes Büchlein mit Adressen und Telefonnummern entdeckt. Da es in der Hütte keinen Kopierer gab, hatte er mit seiner Kamera hundert Aufnahmen von den Einträgen gemacht, die er später ausdrucken wollte, das Büchlein in die Jacke zurückgesteckt und diese wieder aufs Bett geworfen.
     
    Virgil versuchte, mit der Pilotin Kate zu plaudern, die gar nicht schlecht aussah, wie eine durchtrainierte Naturfreundin, und einen braunen Zopf trug, der Virgil an die Frauen in seinem Schreibseminar am College erinnerte. Sonderlich gesprächig war Kate allerdings nicht.

    Also machte Virgil es sich auf seinem Sitz bequem und schlief.
     
    Kate setzte ihn am Mississippi ab, wo Davenport auf ihn wartete. Virgil warf ihm den Rucksack zu, bedankte sich bei Kate, kletterte hinaus und schob das kleine Flugzeug von der Anlegestelle weg. Die Pilotin wollte gleich wieder nach Norden fliegen.
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Davenport.
    »Müde«, antwortete Virgil. »Aber am Leben. Hat schon jemand mit den Kanadiern geredet? Sind Mai und der andere Typ gesichtet worden?«
    »Sie haben das Boot gefunden und suchen die Gegend ab, bisher ohne Erfolg.«
    »Verdammt. Wir waren einfach zu langsam.«
    »Es kann nicht immer alles klappen«, erwiderte Davenport. »Im Großen und Ganzen haben Sie sich ziemlich gut geschlagen. Wenn wir jetzt auch noch den Parteitag der Republikaner ohne Verluste hinkriegen, können wir alle wieder ruhig schlafen.«
    Virgil reichte ihm den braunen Umschlag.
    »Was ist das?«
    »Stoff zum Nachdenken.«
     
    Davenport betrachtete die Fotos auf dem Weg zu seinem Wagen. Als sie ihn erreichten, steckte er sie zurück in den Umschlag und schob diesen übers Autodach zu Virgil hinüber. »Behalten Sie die, bis mir was dazu einfällt.«
    Mit den beiden Männern aus Washington waren sie in einem Sitzungszimmer in der Nähe von Rose Maries Büro im Capitol verabredet. »Sie wollen über Sinclair reden - mehr wissen wir auch nicht«, sagte Davenport.
    »Ist Sinclair noch im Gefängnis?«, fragte Virgil.

    »Nein. Den haben wir heute Morgen rausgelassen, allerdings unter der Auflage, dass er sich nicht weiter als sechs Blocks von seinem Haus entfernt. Im Moment ist er in seiner Wohnung. Es sind merkwürdige Dinge im Gange, ich weiß nicht genau, was. Scheint um Geheimdienstinterna zu gehen, die alte CIA gegen die neuen Einrichtungen.«
    »Und auf wessen Seite steht Sinclair?«
    »Ich vermute, auf der der alten, aber garantieren kann ich es nicht. Seltsamerweise hat er das Angebot, ihm einen Anwalt zu besorgen, ausgeschlagen, allerdings mit der Option, später vielleicht doch noch einen hinzuziehen. Er denkt, die Sache läuft auch so.«
    »Und, tut sie das?«
    »Na ja, gleich findet dieses Treffen statt …«
    »Man kann die Angelegenheit doch nicht einfach unter den Teppich kehren.«
    »Wer weiß? Ich bin dafür jedenfalls nicht zuständig.«
    »Es hat Tote gegeben.«
    »Darunter drei Vietnamesen. Aber dafür gibt’s eine Lösung:

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