Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blutige Rache

Titel: Blutige Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
Vom Netzwerk:
Strategien besprechen, wie sich die Sache am besten unter den Teppich kehren lässt.«
    »Eine Möglichkeit, damit umzugehen«, meinte Sinclair. »Und was wird aus mir?«
    »Man kann schlecht wegdiskutieren, dass Sie ihnen behilflich waren. Das wissen schon ziemlich viele Leute, von der Polizei und von den Medien. Ich könnte mir denken, dass Sie vor einem Geheimdienstausschuss landen … Und dann wird man sehen müssen.«
    Sinclair rümpfte die Nase. »Dann kann ich einpacken.«
    Virgil zuckte mit den Achseln. »Tja, Sie hätten sich nicht mit denen einlassen sollen.«
    »Ich stand wegen meiner Tochter unter Druck. Und sie hätten mich wegen meiner Tätigkeit für die Agency hochgehen lassen. Ich hätte den Job an der Uni verloren …«
    »Shit happens.«

    Sinclair grinste. »Sie sind deutlich härter, als Sie aussehen, Virgil. Man könnte Sie nämlich für ein Hippie-Landei mit Schlag bei den Frauen halten.«
    »Danke.«
    »Sie haben die Killer gestoppt, ein paar von ihnen ins Jenseits befördert und sagen mir jetzt ins Gesicht, dass ich möglicherweise im Gefängnis lande.«
    Virgil stand auf. »Ich muss los. Ich wollte Ihnen nur das mit Mai berichten.«
    »Augenblick noch. Lassen Sie mich erzählen, was ich über die Angelegenheit weiß. Vielleicht finden wir gemeinsam eine Lösung … Sie schulden mir was dafür, dass ich Sie zu Phem und Tai gelotst habe.«
    »Absichtlich?«
    »Sie kannten das Vergil-Zitat - da dachte ich, Sie sind auch schlau genug für diese Aktion.«
    »Merkwürdige Vorgehensweise.«
    »Ich wollte die Freiheit, es zu leugnen.« Sinclair grinste erneut. »Sie haben die Information, ich die Möglichkeit zum Dementi. Und die ist das Ass im Ärmel beim amerikanischen Geheimdienst.«
     
    Virgil spielte das Tape Rose Marie Roux, Davenport und Neil Mitford, dem persönlichen Berater des Gouverneurs, vor. Rose Marie, die bei der Polizei und bei der Staatsanwaltschaft gewesen war, bevor sie in die Politik ging, sagte: »Er ist bereit Folgendes zu bezeugen: Einige Vertreter der Heimatschutzbehörde haben sich in dem Wissen auf den Deal eingelassen, dass mehrere Menschen dabei umkommen würden.«
    Virgil nickte.
    Rose Marie sah Mitford, einen ausgebildeten Juristen, an und fragte: »Der Gouverneur ist auf dem Weg hierher?«

    »Wenn auf den Straßen nicht so viel los war, müsste er eigentlich schon im Haus sein.«
    »Dann gehen Sie zu ihm und informieren Sie ihn. Wir müssen los.« Im Konferenzzimmer warteten bereits zwei Vertreter der Heimatschutzbehörde.
     
    Die Männer von der Heimatschutzbehörde sahen aus wie die Leibwächter von Warren, allerdings fehlten ihnen die Stiernacken. Sie waren aalglatt, braun gebrannt, selbstbewusst, hatten gegeltes Haar und Krawatten, die sowohl zu ihrem Anzug als auch zu ihrer Augenfarbe passten, und lächelten. Einer von ihnen bedachte Virgils Cowboystiefel und Rucksack mit einem Stirnrunzeln, als argwöhnte er, dass er es nicht mit den Topleuten des SKA zu tun habe.
    Rose Marie bat alle, sich zu setzen, und stellte James K. Cartwright und Morris Arenson vor. Sie erklärte: »Virgil ist gerade von einer Schießerei oben im Norden zurückgekommen, bei der drei Vietnamesen getötet wurden und zwei nach Kanada entkommen konnten. Wir haben die Kanadier um Unterstützung gebeten, sie aufzuspüren.«
    »Verdammt«, lautete Arensons Kommentar.
    »Ich dachte, Sie würden das als gute Nachricht betrachten«, sagte Rose Marie.
    »Sobald Aktionen die Landesgrenzen überschreiten, sind sie schwieriger zu kontrollieren«, erklärte Cartwright. »Befand sich unter den toten Vietnamesen auch eine junge Frau?«
    »Nein, Mai - oder besser gesagt Hoa - und ein Mann sind entkommen«, antwortete Virgil.
    »Man muss Gott auch für kleine Dinge dankbar sein«, bemerkte Cartwright und blickte in die Runde. »Ihre Familie gehört zur Crème de la Crème von Hanoi.«

    »Auf welcher Seite stehen Sie eigentlich?«, fragte Davenport. »Wir haben …«
    Da trat lächelnd der Gouverneur ein, Mitford im Schlepptau. »Bin froh, dass ich’s geschafft hab«, begrüßte er sie.
    Nach der allgemeinen Vorstellungsrunde sah Arenson seinen Kollegen, dann Rose Marie und den Gouverneur an und sagte schließlich: »Ich dachte, wir halten das auf der Agency-Ebene?«
    »Ach, ich bin auch gern auf dem Laufenden«, erwiderte der Gouverneur.
     
    Nach einem kurzen allgemeinen Gespräch sagte der Gouverneur: »Wir sollten allmählich zur Sache kommen, denn viel Zeit habe ich nicht.« Er wandte sich Virgil

Weitere Kostenlose Bücher