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Blutige Stille. Thriller

Blutige Stille. Thriller

Titel: Blutige Stille. Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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zu Wort. »Haben die Amischen Bankkonten?«
    »Einige schon, aber nicht alle.« Mir fällt die perfekte Aufgabe für ihn ein. »Finden Sie heraus, ob die Planks ein Konto bei der Painters Mill Credit Union oder der First Bank and Trust hatten. Wenn die Erbsenzähler Probleme machen, besorgen Sie sich eine Vollmacht von Richter Seibenthaler.«
    »Mach ich.«
    Ich sehe Pickles an, denke an Drogen, die lautlose Geißel vieler Kleinstädte, egal wie die Bilderbuch-Fassade sein mag. In den 1980er Jahren hatte er als verdeckter Ermittler im Alleingang eines der größten Methamphetamin-Labore in Ohio hochgenommen. Trotz seines Alters scheut er keine Auseinandersetzung. Je heftiger, desto besser, und wenn er seine Waffe ziehen kann, freut er sich doppelt. »Sind Sie noch auf dem Laufenden, was unsere Methamphetamin-Freunde hier im Ort so treiben?«
    »Mehr oder weniger.« Er lehnt sich im Stuhl zurück, nimmt einen Zahnstocher aus dem Papier und steckt ihn sich zwischen die Lippen. »Sie glauben, dass Drogen im Spiel waren?«
    »Wenn so was Übles wie das hier passiert, denke ich sofort an Drogen.« Alle Blicke richten sich auf mich. »Weil es ein absolut schmutziges Geschäft ist.«
    »Die Amischen könnten leichte Beute sein.« Pickles kaut auf dem Zahnstocher rum. »Pazifistisch wie sie sind …«
    Das stimmt. Im Großen und Ganzen sind die Amischen gegen jede Form von Gewalt. »Vielleicht hat irgendein Cracksüchtiger gehört, die Planks hätten Geld im Haus, und sich das ganz einfach vorgestellt.«
    Glock hält dagegen. »Wie sollte denn jemand erfahren, dass sie Geld unter der Matratze verstecken?«
    Alle Blicke sind jetzt auf mich gerichtet, und ich weiß, dass sie sich fragen, wie eine solche Information trotz der gesellschaftlichen Schranken zwischen den Amischen und den Englischen durchgesickert sein könnte. »Vielleicht hat jemand aus der Familie beim Einkaufen in der Stadt erwähnt, dass sie Geld im Haus haben. Möglicherweise hat der Falsche das mitgehört und beschlossen, sie auszurauben.«
    Skid schaut skeptisch drein. »So wie: ›Meine Großmutter versteckt zehntausend Dollar in der Besenkammer?‹«
    Ich zucke mit den Schultern, weiß, dass das eher unwahrscheinlich ist. Aber wer kann schon sagen, ob oder wann das Unwahrscheinliche wahrscheinlich wird?
    »Vielleicht wollte er ja wirklich nur Geld stehlen«, sagt Glock.
    »Und dann ist die Familie zu Hause, und plötzlich wird’s ein Raubüberfall«, spinnt T.J. den Gedanken weiter. »Vielleicht sollte es keine Zeugen geben.«
    »Das erklärt aber nicht die Folter.« Ich sehe von einem zum anderen. »Wenn euer Täter nur Geld oder Wertsachen wollte, passt diese Sorte von Gewalt nicht ins Bild.«
    »Es sei denn, der Täter wollte ursprünglich nur stehlen«, erwidert Glock, »aber es war ihm scheißegal, wenn dabei auch Menschen draufgehen. So was gibt’s. Sie dringen in Häuser ein mit dem Vorsatz, auf keinen Fall Zeugen zurückzulassen. Möglicherweise ist der Mörder ein Psychopath, high von weiß Gott was … den Rest kennen wir ja.«
    Pickles nimmt den Zahnstocher aus dem Mund, um damit gestikulierend seinen Punkt zu unterstreichen. »Wenn der Mörder nachts ins Haus eingedrungen ist, dann konnte er sicher sein, dass die ganze Familie zu Hause ist.«
    Die Richtung unserer gemeinsamen Suche nach einem Motiv geht in Richtung Hass. Obwohl den meisten Menschen unbegreiflich, ist Hass auf die Amischen eine allzu schnell voranschreitende Krankheit. Ich frage mich, ob Hass nur ein Teil des Motivs oder das Motiv selbst gewesen sein könnte. »Könnte es ein Verbrechen aus Hass gewesen sein?«, werfe ich in die Runde.
    »Definitiv möglich«, sagt Glock.
    Unsere Blicke treffen sich. »Finden Sie alles über Verbrechen gegen Amische in Ohio, Pennsylvania und Indiana in den letzten beiden Jahren heraus, die aus Hass verübt worden sind. Ich will Namen und Adressen. Damit wird der Fall staatenübergreifend, und wir haben Zugang zu den Unterlagen der Bundesbehörden.«
    »Ich kümmere mich drum.«
    Ich wende mich an Pickles. »Wer sind die größten Dealer hier in der Gegend?«
    Pickles muss nicht lange nachdenken. »Jack Hawley wurde vor zwei Jahren mit nem Kilo Koks erwischt und hat achtzehn Monate in Terre Haute gesessen. Es heißt, dass er wieder mit seinen alten Freunden verkehrt.«
    »Diese Typen lernen’s nie«, murmelt Glock.
    Ich notiere den Namen. »Wer sonst noch?«
    »Wir wissen, dass Harry Oakes Methamphetamine verkauft und ein Netzwerk ungefähr

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