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Blutige Stille. Thriller

Blutige Stille. Thriller

Titel: Blutige Stille. Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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von der Größe New Yorks hat. Aber so paranoid er auch ist, ich kann mir nicht vorstellen, dass er so was macht.«
    »Noch wer?«
    »Die Krause-Brüder«, fährt Pickles fort. »Die produzieren Shit auf der Farm ihres Alten. Das Wohnhaus ist total verfallen, da haben sie sich ein Wohnmobil danebengestellt. In der Scheune brennt die halbe Nacht Licht.«
    »Wo ist der Vater?«
    »Den haben sie nach Millersburg ins Altersheim verfrachtet.«
    »Hm.« Mit dem Finger trommele ich auf meinen Notizblock und denke kurz darüber nach. »Die Namen sind jedenfalls schon mal ein Anfang. Wir klopfen an ein paar Türen und fühlen den Typen mal auf den Zahn.«
    Glock setzt sich in seinem Stuhl auf. »Soll ich mit Ihnen kommen?«
    Ich schüttele den Kopf. »Pickles wird mich begleiten.«
    Der ehemalige Marine wirkt erschrocken. »Die Krause-Brüder haben Waffen, Chief, die sie auch gern benutzen.«
    Ich bin nicht grundsätzlich gegen den Besitz von Waffen. Ich habe Vertrauen in unsere Verfassung und glaube, dass ein gesetzestreuer Bürger das Recht hat, eine Waffe zu besitzen und zu tragen. Hätte ich vor siebzehn Jahren kein Gewehr gehabt, wäre ich heute nicht mehr am Leben. Doch ich weiß auch, dass sie in den falschen Händen binnen Sekunden zu einem tödlichen Werkzeug werden kann. »Wir scheuchen bloß ein paar Leute auf, mehr nicht«, sage ich. »Um zu sehen, wie sie reagieren.«
    »Chief, bei allem Respekt …« Glock klingt besorgt, worauf Pickles sich empört. »Was soll das? Wir kriegen das schon hin.«
    Ich greife ein, bevor die Situation eskaliert. »Pickles und ich werden vorsichtig sein.«
    Glock nickt, ist aber offensichtlich nicht glücklich darüber, dass wir allein gehen.
    Ich wende mich an T.J. »Ich möchte, dass Sie mit den Bewohnern im Umkreis der Plank-Farm sprechen.« Ob dabei viel herauskommt, ist fraglich, da die amischen Farmen oft mehr als eine Meile auseinanderliegen. Und etliche werden mit der englischen Polizei nicht offen reden. Da ich aber keine bessere Idee habe und die Uhr läuft, ist es einen Versuch wert. »Fragen Sie, was mit der Familie los war, fragen Sie nach Freunden und Verwandten. Und ob jemand einen fremden Wagen oder Buggy in der Nähe gesehen hat. Finden Sie heraus, welche Hausbesitzer Waffen haben und was für welche. Erstellen Sie eine Liste.«
    »Wird gemacht.«
    Skid sieht mich fragend an. »Und ich?«
    »Wenn ich Sie wäre, würde ich nach Hause gehen und eine Runde schlafen. Wir haben eine Menge Arbeit vor uns, und das ist in nächster Zeit wahrscheinlich Ihre letzte Gelegenheit dazu.«

8 . KAPITEL
    Pickles und ich fahren als Erstes zu den Krause-Brüdern. Die Farm liegt vier Meilen nördlich der Stadt an einer unbefestigten Straße. Vor zehn Jahren hat Dirk Krause hier noch Sojabohnen, Mais und Tabak angebaut. Als er dann zu alt und die körperliche Arbeit zu schwer wurde, verfiel die Farm. Die beiden Zwillingssöhne, Derek und Drew, wollten sie nicht weiterführen und ließen alles vor die Hunde gehen. Sie verkauften den Traktor – wahrscheinlich um Geld für Drogen zu haben – und verpachteten das Land an einen Nachbarn. Es heißt, dass die beiden Söhne, inzwischen Mitte zwanzig, sich so recht und schlecht durchschlagen, wobei ihre Haupteinnahmequelle der Verkauf von Chrystal Meth ist.
    »Glauben Sie wirklich, die beiden Loser haben irgendwas mit dem Mord an der Plank-Familie zu tun?«, fragt Pickles, als ich mit dem Explorer auf den langen Schotterweg einbiege, der zum Haus führt.
    »Da es sonst weit und breit keinen Verdächtigen gibt, ist eine kleine Unterhaltung zumindest ein Anfang.«
    Ich parke hinter einem rostigen Gülleverteiler inmitten von hüfthohem gelbem Gras. Die verwitterte Holzscheune zu meiner Linken ist uralt, das Blechdach vom Hagel beschädigt, und insgesamt hat sie eine beängstigende Schieflage. Das Haus rechts von mir hat ein bröckliges Fundament und wird wohl bald einstürzen. Auf der Nordseite sind sämtliche Fenster zerbrochen. Die Tür auf der hinteren Veranda hängt an einer einzigen Angel.
    »Wie schön, dass sie das Haus so liebevoll instand halten.« Ich steige aus dem Explorer und werde von einem ohrenbetäubenden Zikadenchor empfangen.
    »Das hier war mal eine schöne Farm«, murmelt Pickles beim Verlassen des Wagens. »Jetzt sieht’s hier aus wie auf nem verdammten Schrottplatz.«
    »Bis auf das da.«
    Ich zeige auf einen nagelneuen, zirka vier Meter breiten und achtzehn Meter langen House Trailer mit Satellitenschüssel und

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