Blutige Stille. Thriller
Weise nicht richtig ist. Ich muss damit aufhören. Warum kann er mich nicht einfach nur lieben?
15. September
Ich bin krank und zitternd im Lagerhaus aufgewacht und hab ihm gesagt, dass ich nach Hause will. Er hat mir Wasser gegeben. Aber ich glaube, er hat was ins Wasser getan, weil ich kurz darauf schon nicht mehr klar denken konnte. Er hat mit mir geschlafen, und ich war wieder ganz durcheinander.
19. September
Mamm und Datt machen sich Sorgen. Mamm hat geweint und gesagt, ich soll mit Bischof Troyer sprechen, aber Datt ist dagegen. Sie haben mich gezwungen, meine Arbeit im Laden zu kündigen. Ich weiß nicht, wie ich ihnen das mit dem Baby sagen soll. Ob sie es genauso lieben werden wie ich?
21. September
Ich war so krank, ich bin nicht aus dem Bett rausgekommen, um meine Hausarbeiten zu erledigen. Ich weiß nicht, was ich habe. Meine Geschwister haben ein paar Mal nach mir gesehen, aber ich kann nicht mit ihnen reden. Ich bete, dass meine Eltern mir vergeben. Ich bete, dass Gott mir vergibt.
22. September
Er ist an mein Fenster gekommen! Ich war so glücklich, ihn zu sehen. Ich hab mich weggeschlichen, und wir haben Wein gekauft. Dann sind wir zu Miller’s Pond gefahren. Wir haben die Sterne betrachtet, und er hat mir meinen ersten Unterricht in Weinkunde gegeben. Der Wein war in einer hübschen kleinen Flasche und ist aus dem fernen Italien hierhergekommen! Er ist so klug. Dann haben wir miteinander geschlafen. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn heiraten will. Dass ich Mamm und Datt von uns erzählen will. Er ist ein bisschen wütend geworden und hat gesagt, dass sie das nicht verstehen würden. Aber ich brauche ihren Segen, wenn ich die Glaubensgemeinschaft verlasse. Ich bin so durcheinander, ich weiß nicht, was ich machen soll!
24. September
Ich bin den ganzen Weg in die Stadt gelaufen und habe ihn aus einer Telefonzelle angerufen. Wir haben uns im Park getroffen, und ich habe ihm von dem Baby erzählt. Er ist total wütend geworden. Aber das ist mir egal. Ich liebe ihn. Und ich liebe unser Kind. Ich hab ihm gesagt, dass ich ihn heiraten und das Kind haben will. Vergib mir, Gott, aber ich habe ihm gesagt, ich würde das schlichte Leben aufgeben, um seine Frau zu werden.
29. September
Es ist alles meine Schuld. Meine Schwangerschaft. Dass mein Leben so auf dem Kopf steht. Er ist wütend auf mich, ich glaube, er hasst mich. Ich hatte gehofft, das Baby würde bewirken, dass er mich liebt, aber jetzt ist alles kaputt. Ich bete zu Gott, dass Er mir die Weisheit schenkt, das Richtige zu tun.
2. Oktober
Er ist tatsächlich an meinem Fenster aufgetaucht! Als ich runtergekommen bin, wollte er nicht zugeben, wie wütend er ist, aber ich hab’s gesehen. Er sagte, ich sei dumm, und nannte mich eine kleine Hure. Trotzdem bin ich mit ihm gegangen. Ich liebe ihn immer noch. Er ist zu schnell gefahren, ich hab Angst gekriegt und angefangen zu weinen. Er hat mich mit in sein Haus genommen und mir Wein gegeben. Danach konnte ich mich nicht mehr bewegen, und ich erinnere mich kaum noch, was dann passiert ist. Nur an die hellen Lichter, und dass es mir unten wehgetan hat. Ich glaube, er hat Fotos von mir gemacht. Ich hasse mich. Wenn ich das Baby nicht in mir hätte, würde ich vielleicht einfach vor ein Auto laufen. Gott sei Dank gibt es das Baby, es macht mich stark.
4. Oktober
Er war hier, um mich abzuholen, aber ich bin nicht mit ihm gegangen. Er sagt, ich sei egoistisch, dass alles meine Schuld sei. Er sagt, dass er mich und unser Baby liebe. Aber warum behandelt er mich dann so schlecht?
5. Oktober
Ich war schwach und bin mit ihm gegangen. Wir sind lange Zeit nur rumgefahren, und dann hat er mich in ein nobles Haus in einer anderen Stadt gebracht. Er hat versucht, seine Wut nicht zu zeigen, aber auf der Fahrt war er gemein zu mir. Er hat mir Wein eingeschenkt, aber ich hab ihn heimlich weggeschüttet. Ich weiß jetzt, warum er mir Drogen gibt, und kann nicht fassen, dass ich so dumm war.
8. Oktober
Ich schäme mich so, was aus mir geworden ist. Was für eine Mamm werde ich meinem Kind sein? Ich flehe Gott an, mir zu vergeben. Ich werde Schluss mit ihm machen. Ich werde Mamm und Datt alles sagen. Er hat mich unten am Weg abgeholt und in ein Haus in der Stadt gebracht. Ich hab gesagt, dass ich ihn nicht mehr sehen will, aber das wollte er nicht hören. Ich hab getan, als würde ich den Wein trinken, ihn aber in einen Blumentopf gekippt, als er gerade nicht geguckt hat. Als er ins Schlafzimmer
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