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Blutige Tränen (German Edition)

Blutige Tränen (German Edition)

Titel: Blutige Tränen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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ein wenig härter und nahmen ihn mit. Zerrten ihn ewig lange Steingänge entlang, durch die Dunkelheit, die nur vom Licht einiger Fackeln ein wenig erhellt wurde.
    Alex ließ sich mitziehen, willenlos, wie eine Puppe. Er wusste, dass er im Moment keine Chance zur Flucht hatte.
    Am Ende des Ganges stieß der mit den gutmütigen Augen mit dem Fuß eine Tür auf.
    Alex wurde unsanft in einen kleinen Raum befördert. Eine Zelle, wie er sofort feststellte, er landete auf allen vieren.
    »Warte«, sagte der Mann, wieder lächelte er schmal. »Nicht aufregen.«
    »Aber ...«, wollte Alex einwenden.
    Doch der Mann legte in einer untypisch weichen Geste einen Finger auf die Lippen.
    Alex schwieg. Was war bloß passiert? Wo war er jetzt hineingeraten? In die Hölle vielleicht, Satans Unterschlupf? In ein geheimes Versteck der Altehrwürdigen, die nun endlich auf seine Unverfrorenheiten reagierten?
    Er dachte darüber nach, was die alten Vampire vielleicht hätte verärgern können in der letzten Zeit – doch es wollte ihm einfach nichts einfallen. Alle grüblerischen, melancholischen Gedanken waren aus seinem Gehirn verschwunden. Was hatte das hier zu bedeuten?
    Die dicke Steintür fiel hinter ihm ins Schloss. Er hörte die dumpfen Schritte der Männer, die sich entfernten. Das konnte doch alles nicht wahr sein!
    Alex setzte sich auf, lehnte sich gegen die kühle Steinwand seines Gefängnisses und sah sich um. In dem kleinen, quadratischen Raum befand sich absolut nichts, kein Fenster, keine Liege – nichts. Alex blieb nichts anderes übrig, als abzuwarten. Zu warten, bis die Wächter wiederkamen. Er spürte den Zorn in sich, der langsam zu köcheln begann. Lange sollten sie ihn besser nicht warten lassen.
    Als die mächtige Steintür aufgerissen wurde, war Alex sofort auf den Beinen. Zwei der Wächter traten in Alex’ Zelle, füllten sie mit ihren riesigen Körpern fast vollständig aus. Zu seinem Bedauern bemerkte er, dass der Mann mit den gutmütigen Augen nicht dabei war. Diese zwei starrten ihn kühl an, fassten ihn sofort unsanft an den Armen und zerrten ihn mit sich. Wieder durch die dunklen, kalten Steingänge, durch eine beängstigende Stille. Ihre Schritte hallten auf dem Steinboden, Alex fühlte sich um Jahrhunderte zurückversetzt, in eine Zeit, die er längst vergessen hatte.
    Er erschauderte leicht.
    Sie erreichten eine weitere große, mit Eisenbeschlägen verzierte Tür, hinter der sich eine breite, ebenfalls steinerne Treppe verbarg.
    Scheinbar mühelos schleppten die beiden Kerle Alex die Treppe hinauf. Er wehrte sich nicht, wusste, dass es zwecklos sein würde. Er war mittlerweile sogar gespannt darauf, wo sie ihn hinbrachten.
    Oben angekommen hielt Alex für einen Augenblick den Atem an. Ein riesiges, prunkvolles Portal eröffnete sich ihm, seine Wächter schleiften ihn achtlos hindurch. Und doch sah er all den Reichtum, die herrlichen alten Bilder – die ihm alle seltsam fremd erschienen.
    Sie traten durch eine weitere goldverzierte Tür, hinein in einen großen, rotdunkel schimmernden Saal, in dessen hinterem Teil, auf einem kleinen Podest, ein Thron stand.
    Am Rande nahm Alex die Diener wahr, die sich in die Ecken des Saales drückten. Unter seinen Füßen – ein dunkles Gestein mit einem leicht rötlichen Schimmer, das er noch nie zuvor irgendwo gesehen hatte. Die Atmosphäre verwirrte ihn; er musste sich zwingen, den Mann anzuschauen, der entspannt auf dem prächtigen Thron saß und ihn mit einer kühlen Neugier musterte.
    Er war sehr groß, das konnte Alex bereits so erkennen. Eine lange weiße, mit schwarzen und roten Strähnen durchzogene Mähne fiel glatt auf seinen breiten Rücken. Die Augen des Herrschers – denn er musste der Herrscher sein – waren schwarz, doch tief in ihnen glomm ein kaltes Feuer. Sie waren wie zwei Abgründe in dem kantigen, sehr männlichen Gesicht.
    Die beiden Wächter traten an den Thron heran und gingen auf die Knie, wobei sie Alex mit nach unten rissen. Dieser stöhnte leise, als er heftig auf dem Boden aufschlug.
    »Was soll das?« fauchte er ungehalten, die Tatsache missachtend, dass er sich in Gegenwart eines Herrschers befand.
    Doch er wurde auf dem Boden gehalten.
    Mit einem kalten, verachtenden Blick begegnete er den noch immer neugierigen Augen des Mannes auf dem Thron. Dieser erhob sich langsam, richtete sich zu seiner vollen Größe auf und stieg gemächlich die drei Stufen hinunter, bis er direkt vor Alex stand.
    Er war in der Tat monströs groß, wie

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