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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)
Autoren: Shaun Hutson
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aufgewacht.
    Das Licht ging wieder an.
    Ging aus.
    Ging an.
    Callahan wandte sich vom Fenster ab und zog neben dem Bett die obere Schublade seines Nachtschränkchens auf.
    Er nahm einen Smith & Wesson .38 heraus, ließ die Trommel aufschnappen, vergewisserte sich, dass die Waffe geladen war, ging dann wieder zum Fenster und schaute nach draußen.
    Das Licht im Zimmer unten brannte immer noch.
    Callahans Hand schloss sich fest um den Griff des Revolvers. Mit einem Blick zurück auf Laura näherte er sich der Schlafzimmertür.
    8
    Die Stille im Haus wirkte beinahe erdrückend. Die einzigen Geräusche stammten von Callahan selbst, der schnell, aber leise über den breiten Absatz zur Treppe huschte.
    An der Balustrade angekommen, blieb er stehen und lugte darüber hinweg in den unteren Flur. Ohne Licht glich das dem Blick in einen Brunnenschacht. Er überlegte, den Schalter an der Treppe zu betätigen, um die Treppe und den Flur darunter mit hellem Licht zu fluten. Sein Finger schwebte für einen Moment über dem Taster, bevor er sich dagegen entschied. Stattdessen umklammerte er den 38er fester und schlich die Treppe hinunter.
    Die vierte Stufe knarrte laut in der Stille, und Callahan fluchte bei sich, während er einen Moment verharrte.
    Doch der Raum, in dem er das Licht gesehen hatte, befand sich ein ganzes Stück von der Treppe entfernt. Selbst wenn sich jemand darin aufhielt, dürfte er das Knarren wohl kaum bemerkt haben.
    Er ging weiter, schneller jetzt, wollte endlich unten ankommen.
    Ist es tatsächlich ein Eindringling?, fragte er sich.
    Es kam ihm nicht sonderlich wahrscheinlich vor.
    Das Haus lag mindestens 25 Kilometer von der nächsten Ortschaft entfernt, und das ganze Grundstück wurde von einer dreieinhalb Meter hohen Steinmauer umschlossen.
    Jeder Eindringling bekam es mit einem ausgefeilten Alarmsystem zu tun, gekoppelt mit allen Türen und Fenstern im Haus. Außerdem bestand die Gefahr, beim Eindringen einen Hausangestellten aus dem Schlaf zu reißen.
    Wenn sich Einbrecher im Haus aufhielten, mussten sie nicht nur entschlossen, sondern auch erfahren sein.
    Es sei denn, es handelte sich nicht um Einbrecher.
    Callahan blieb stehen und spürte den Schweiß auf seinen Handflächen. Er legte den Revolver ab und wischte sich beide Hände an seinem Bademantel ab, bevor er die Waffe wieder aufhob.
    Keine Einbrecher.
    Vielleicht wollten sie gar nicht sein Geld oder seine Wertsachen.
    Vielleicht wollten sie ihn .
    Callahan hatte sich in der Vergangenheit genügend Feinde gemacht – auf beiden Seiten des Gesetzes und auf beiden Seiten der Irischen See. Er wusste, dass es Leute gab, die selbst jetzt noch einen Haufen Geld für seinen Tod bezahlen würden.
    Einer der Gründe, warum er sich seinerzeit gezwungen sah, London zu verlassen. Die Lage war einfach zu gefährlich für ihn geworden. Er hatte zu viel zu verlieren, nicht zuletzt auch sein Leben.
    Er riss sich zusammen und ging durch den Flur zur Tür auf der rechten Seite.
    Sie führte zu einem langen Korridor mit Zimmern auf beiden Seiten.
    Callahan verharrte kurz neben der Tür, dann drehte er entschlossen am Knauf und trat hindurch.
    Der Raum, in dem er das Licht gesehen hatte, lag ein Stück voraus hinter einer Biegung.
    An den Wänden hingen zahlreiche Gemälde: hier ein Matisse, da ein Dalí. Ein Stück weiter ein Goya. Alles Originale. Alle zusammen ein Vermögen wert.
    Callahan schlich langsam durch den Gang. Der dicke Läufer verschluckte die Geräusche seiner Schritte. Er nahm seine eigenen leisen Atemgeräusche wahr, als er sich dem Knick näherte.
    Dort angekommen verharrte er wieder. Auf seiner Stirn bildete sich eine einzelne Schweißperle.
    Weitere Lichtschalter befanden sich in Reichweite, doch er widerstand der Versuchung, sie zu betätigen, und konzentrierte sich ganz auf den dünnen Lichtstreifen unter der Tür direkt vor sich.
    Callahan näherte sich langsam, den Blick auf das schmale helle Band gerichtet.
    Das Licht erlosch.
    Er erstarrte. Hatte man ihn in dem Raum bemerkt?
    Das Licht ging wieder an.
    Callahan biss auf die Zähne und ging weiter auf die Tür zu. Er legte die Hand auf den Griff.
    Auf der anderen Seite blieb alles still.
    Außer ...
    Was zur Hölle war das für ein Geräusch?
    Er stand da und lauschte mit gerunzelter Stirn.
    Das Licht erlosch ein weiteres Mal.
    Callahans Hand schloss sich jetzt um den Türknauf, und er drehte langsam, während er zu einem Gott betete, an den er nicht glaubte, um die Scharniere vom
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