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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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Quietschen abzuhalten.
    »Okay, du Arschloch«, flüsterte er zu sich selbst.
    Er stieß die Tür auf und hob die Pistole.
    Dabei ging das Licht flackernd an, und er hörte erneut dieses Geräusch.
    Ein Summen und Knacken.
    Es kam von der Decke.
    Von der Neonröhre, die ständig an und aus ging.
    Defekt. Die verfluchte Neonröhre hatte den Geist aufgegeben.
    Callahan lachte in sich hinein, schüttelte den Kopf und atmete tief ein und aus. Er ärgerte sich, dass er sich derart von seiner Angst hatte beherrschen lassen. Mein Gott, was die Einbildung mit einem anstellen konnte! Aber in seinem Seufzer schwang auch Erleichterung mit.
    Erleichterung, dass sich niemand im Zimmer aufhielt.
    Er schaute auf den 38er in seiner Hand und schob den Revolver in die Tasche seines Bademantels. Diesmal hatte er keinen Eindringling angetroffen, aber wer wusste schon, was nächstes Mal sein würde? Er fragte sich, wie lange er noch warten musste.
    Callahan knipste die defekte Neonröhre aus und machte sich einen geistigen Vermerk, gleich morgen früh einen Angestellten damit zu beauftragen, dass er die Lampe in Ordnung brachte. Er verließ das Zimmer und ging durch den Korridor zurück, vorbei an dem Goya, dem Dalí und dem Matisse – und auch an den Skulpturen. An all den Habseligkeiten, die vom Ausmaß seines Vermögens kündeten.
    Als er die Tür schloss, musste er unwillkürlich einen Blick über die Schulter werfen, als habe es sich um eine Art Warnung gehandelt. Ein Vorzeichen.
    Er wusste, irgendwann würden sie kommen.
    Bis dahin wollte er auf sie vorbereitet sein.
    9
    Das Haus in der Porten Road in Hammersmith stach nicht aus der Masse heraus. Ein schlichtes Reihenhaus, dessen Äußeres dringend ein paar Verschönerungen brauchte.
    Sean Doyle saß in seinem Datsun, einen Fuß auf dem Armaturenbrett, schaute aus dem Fenster und schnipste gegen die Schnürbänder seiner Baseballstiefel.
    Doyle fiel auf, dass einige Bewohner die ursprünglich von der Stadt vermieteten Häuser zwischenzeitlich gekauft hatten. Viele verfügten über eine neue Klinkerfassade, mit der die Eigentümer ihr Revier zu markieren schienen. Alle nutzten das tolle Angebot der Regierung aus, die Häuser zu erwerben, in denen sie wohnten. Immerhin belief sich die Miete auf zehn Schillinge pro Woche, überlegte Doyle, als sein Blick über die Häuserreihen streifte.
    In vielen Fenstern brannte Licht und verhieß Wärme hinter den geschlossenen Vorhängen.
    Im Wagen ließ die Temperatur zu wünschen übrig. Doyle stellte die Heizung höher und massierte sich das linke Bein, da er den Anflug eines Krampfs in der Wade spürte. Er zog das Bein herunter und stemmte stattdessen das rechte gegen das Armaturenbrett.
    Er schaltete das Radio ein, die Stille nervte ihn.
    Doyle drehte am Frequenzregler, fand aber nur stupide Popmusik. Offenbar lief auf jedem Sender derselbe sterile Mist. Auf Radio Four gab es ein Hörspiel, dem er ebenfalls die kalte Schulter zeigte. Schließlich erklang der Rest eines Songs von Black Sabbath, aber es rauschte so stark, dass er beschloss, das Radio wieder auszuschalten.
    Doyle langweilte sich. Er hockte jetzt seit fast zwei Stunden in dem Wagen. Er hatte Rückenschmerzen, sein Arsch fühlte sich durchgesessen an und er spürte den Anflug einer Migräne. Er tastete im Handschuhfach nach den Resten des vor einiger Zeit aufgerissenen Schokoriegels. Davon abgesehen hatte er seit über sechs Stunden nichts mehr gegessen. Um halb drei hatte er sich einen Hamburger gegönnt, aber mittlerweile knurrte ihm der Magen. Er tätschelte ihn in einer besänftigenden Geste, dann gähnte er und versuchte sich in der Enge des Wagens zu strecken, wobei es in Schultern und Ellenbogen knackte.
    Er hustete und sah sich noch einmal um, ließ den Blick auf seinem Ebenbild im Rückspiegel verweilen. Er fuhr sich mit beiden Händen durch die schulterlangen braunen Haare. Seine Augen wirkten eingefallen, als habe jemand den Bereich darunter mit dunkler Tinte nachkoloriert. Das abgespannte Aussehen wurde jedoch ein wenig vom Glanz seiner dunkelgrauen Augen korrigiert. Im gedämpften Licht der Straßenlaterne schienen sie zu glänzen und mit einer Wachheit und Energie hierhin und dorthin zu huschen, die dem Rest seines Körpers abzugehen schien.
    Er rieb sich die Hände, schob sie in die Taschen seiner Lederjacke und schmiegte sich tiefer in den Sitz, während er zurück auf die Straße schaute. Er spürte, wie sich der Schmerz im Hintern langsam auf den

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