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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaun Hutson
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dass sie das Zivilfahrzeug fast erreicht hatte. Es kam schlingernd zum Stehen und wirbelte Kiesfontänen hinter sich auf, weil die Hinterreifen durchdrehten. Der Fahrer brüllte den beiden Schützen zu, sofort einzusteigen.
    Der größere Mann warf sich auf den Beifahrersitz. Sein Kollege, bereits getroffen, hatte nicht so viel Glück. Einer der SAS-Männer schoss ihm in den Hinterkopf, und sein Leichnam plumpste wie ein nasser Sack auf den Kies, während der Granada davonraste.
    Der Streifenwagen fuhr direkt auf ihn zu, und einer seiner Insassen schoss aus dem Fenster auf den entgegenkommenden Ford.
    Der größere Mann hielt die Skorpion in einer Hand, eröffnete das Feuer und grinste, als er mitbekam, wie seine Kugeln den Polizeiwagen trafen. Eine durchbohrte die Windschutzscheibe und erwischte den Fahrer voll im Gesicht. Der Wagen geriet sofort außer Kontrolle und schlingerte wie wild, bis er in einen Busch rauschte und das Heck herumschleuderte.
    Der Fahrer des Granada versuchte, dem anderen Wagen auszuweichen, schaffte es aber nicht. Im Vorbeifahren rammte er das Heck, und der Zusammenstoß schüttelte die Männer im Wagen durch.
    Der überlebende Polizist kroch aus dem Wagen, hob die Waffe und versuchte, ein paar Schüsse auf die flüchtenden Attentäter abzugeben.
    Der Stoß der MP5-Ladung mähte ihn nieder. Die nächsten Geschosse bohrten sich in die Seite des Streifenwagens, eine traf den Benzintank.
    Es gab einen ohrenbetäubenden Knall, und die Polizisten und ihr Fahrzeug verschwanden in einem sengenden Feuerball aus orangefarbenen und gelben Flammen. Karosserieteile wirbelten wie brennende Schrapnelle durch die Luft. Eine pilzförmige Wolke aus dichtem schwarzen Rauch wallte in den Himmel, noch dunkler als die Regenwolken, die über dem Schauplatz der Zerstörung weinten.
    Trümmerstücke lagen überall auf dem Boden, zwischen den Leibern der Toten und Sterbenden und jenen, die vielleicht immer noch zu verängstigt waren, um sich zu bewegen. Schreie der Qual vermischten sich mit dem Tosen der Flammen, die aus dem Wrack des Polizeiwagens in den Himmel loderten. Politiker, Sicherheitsleute und Angehörige der Medien krochen zwischen den Leibern herum und achteten nicht auf den Regen, der sie durchnässte, und das Blut, das ihre Kleider bespritzte.
    Eine Fernsehkamera, deren Benutzer durch einen Treffer in den Rücken sein Leben verloren hatte, lief noch und zeichnete die Szenen der Verwüstung auf, bis jemand unabsichtlich dagegen stieß und sie zu Boden fiel.
    Weiteres Sirenengeheul wurde beständig lauter und steuerte seinen Anteil zur Kakofonie aus Schmerzensschreien und knisternden Feuern bei.
    Der Granada war längst verschwunden.
    3
    BRETAGNE, FRANKREICH
    Selbst im hellen Sonnenlicht wirkte die Kirche düster.
    Ihr Glockenturm ragte wie ein anklagender Finger in die Luft und wies auf den blauen Himmel, an dem eine glühende Sonne wie eine polierte Scheibe hing. Am Himmel zeigte sich kaum eine Wolke, und die wenigen, die es gab, bildeten nur ein paar dünne weiße Dunststreifen vor dem wässrigen Blau. Eine leichte Brise schaukelte die langen Grashalme, die rings um die Kirche wuchsen und ebenso auf den Hügeln, die sie überragten.
    Anstatt es hoch oben auf einer Hügelkuppe zu errichten, schien man das Gebäude in die Talsenke verbannt zu haben, als handele es sich um etwas, das man besser versteckte, das gemieden und nicht verherrlicht werden durfte.
    Ein Haus Gottes, in dem sich nur wenige aufhielten und das, wie es schien, Gott persönlich bewusst übergangen hatte.
    Die Kirche war alt, und der Zahn der Zeit hatte deutlich an ihr genagt. Das Mauerwerk wirkte verwittert und wies an manchen Stellen so tiefe Risse auf, dass das gesamte Gebäude einsturzgefährdet zu sein schien. Die Überreste eines Wetterhahns drehten sich auf dem Glockenturm, in dem es seit Jahrhunderten keine Glocke mehr gab. Wo sie abgeblieben war, wusste keiner, und es kümmerte auch keinen.
    Niemand ging jemals in diese Kirche. Das nächste Dorf befand sich gut acht Kilometer entfernt, die Kirche selbst lag ein wenig abseits der schmalen Straße, die sich durch die Landschaft der Bretagne wand.
    Kein Vogel nistete in den Traufen. Keine Ratte stattete der leeren Hülle des Gebäudes einen Besuch ab.
    Weder Mensch noch Tier noch Gott, so schien es, interessierten sich für diesen Ort.
    Carl Bressard stand auf der Hügelkuppe, schaute auf die Kirche herab und fror trotz der wärmenden Sonne auf seiner Haut. Er blickte kurz in die

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