Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
Vom Netzwerk:
Reste ihres Mahls mit Hummer, einem Filet mignon, mit Butter verfeinertem Kartoffelpüree und ebensolchem Gemüse, Salat mit Sahnesauce und einem Dessert. Hätte Risa die zierliche Dana nicht so gemocht, würde sie sie für ihren Turbo-Stoffwechsel hassen, der ihr erlaubte zu essen, so viel sie wollte und so oft sie wollte, ohne auch nur ein Gramm zuzunehmen. Der Gedanke, wie sich so viel Essen auf ihre eigenen Hüften auswirken würde, ließ Risa erschauern.
    »Okay«, sagte Niall und trat ein Stück zurück. »Sie ist fertig. Denk dran, um die Stereokamera auszulösen, beißt du auf die Goldkrone, die wir auf deinem linken Backenzahn befestigt haben. Wenn du kurz zubeißt, wird ein Bild in niedriger Auflösung geschossen, bei dauerndem Druck ein Bild in höherer Auflösung. Bei niedriger Auflösung kannst du zweihundert Fotos speichern. Zwanzig bei Hochauflösung. Wie fühlt es sich an?«
    Risa zupfte an der weiten dunklen Bluse und den schwarzen Jeans. Ihre schwarze »Unterwäsche« kratzte und zwickte. »Passt besser als die Schutzweste, die du für mich aufgetrieben hast. Besonders am Po scheint mein Vorgänger mindestens zwei Kleidergrößen schmaler gewesen zu sein.«
    »In der Not frisst der Teufel Fliegen. Sitzt die Krone in deinem Mund gut?«
    Risa berührte die Krone vorsichtig mit der Zunge. Sie konnte nicht aufhören, daran herumzuspielen, seit Niall sie ein paar Minuten zuvor eingesetzt hatte. Es war wie bei einem schmerzenden Zahn, einfach unwiderstehlich. »Ja. Aber es fühlt sich fremd an.«
    »Und wie ist es mit den Bügeln der Brille: Kneifen oder drücken sie, kriegst du davon Kopfschmerzen?«
    »Bis jetzt kneifen sie nicht. Kopfweh habe ich jedes Mal, wenn ich nach unten schaue.«
    »Dann schau nicht nach unten«, sagten Dana und Niall gleichzeitig. Dann fuhr Niall alleine fort: »Stell dir einfach vor, es sei eine Lesebrille. Die Brennweite entspricht in etwa deiner Lesedistanz. Wenn du einen Gegenstand durch die Brille gut siehst, dann sieht ihn auch die Kamera gut.«
    »Das musst du dir gut merken«, sagte Dana und leckte ihre Dessertgabel ab. »Wenn die ganze Sache heute Abend schiefläuft, sind die Daten, die in den Bügeln gespeichert sind, der einzige Nachweis über sehr bedeutende Weltkulturgüter.«
    Bevor Risa darauf antworten konnte, klingelte das Telefon. Sie griff danach.
    Shane war schneller. Er nahm den Hörer nicht ab, ließ aber auch sie nicht abnehmen.
    »Wenn ich derjenige wäre, der alleine mit zwei Millionen in bar losginge, wie würdest du dich dann fühlen?«
    Klingeling.
    Sie zwinkerte nervös. »Mindestens so schlecht, wie du dich gerade fühlst.«
    Klingeling.
    » Obwohl du weißt, dass ich gut auf mich selbst aufpassen kann, ob mit oder ohne Waffe?«
    Klingeling.
    » Das ist ein Vernunftargument«, sagte sie mit leiser Stimme. »Angst ist nicht vernünftig.«
    Er hob den Hörer ab und hielt ihn Risa hin.
    »Hallo?«, sagte Risa, als sie den Hörer schnappte.
    »Warum zum Teufel hat das jetzt so lange gedauert, mein Küken?«
    »Ich habe Geld gezählt.«
    Cherelle lachte. »Zwei Millionen?«
    »Ja. Wo und wann?«
    »In einer Viertelstunde. Im Midas Motel .«
    Shane lief zur Tür.
    » Midas Motel? « Risa blickte auf Dana und folgte ihren Anweisungen: Cherelle hinhalten. »Nie davon gehört. Wo ist das?«
    Niall schaffte es gerade noch durch die Tür, bevor sie zufiel.
    Dana vergeudete keine Zeit damit, sich über etwas aufzuregen, was sie nicht ändern konnte. Sie drehte nur schnell ihre Einkaufsliste um und fing an, die Anweisungen Cherelles aufzuschreiben, die Risa laut wiederholte.
    »Okay«, sagte Risa. »Ich les dir die Wegbeschreibung noch mal vor, um sicherzugehen.« Langsam las sie das, was Dana mitgeschrieben hatte, von dem Blatt ab. »Ich bin so schnell wie möglich da.«
    »Aber allein«, sagte Cherelle.
    Risa dachte an Shane und fragte sich, ob Niall ihn wohl davon abhalten konnte, Cherelles Tür einzutreten. »Das gefällt mir nicht an der Sache.«
    »Dein Pech. Verarsch mich bloß nicht bei diesem Deal. Ich hab mein ganzes Leben auf so was gewartet. Ich lass mich durch nichts davon abbringen, das durchzuziehen. Hast du mich verstanden, mein Küken?«
    »Ja.«
    Risa hätte sich die Antwort sparen können. Cherelle hatte schon aufgelegt.

66
Las Vegas
5. November
Abends
    Socks zappte sich im Motel zweimal durch die fest eingestellten Sender, bevor er am Ende wieder auf den Werbekanal zurückging.
    Er runzelte ungeduldig die Stirn.
    Er hatte es satt,

Weitere Kostenlose Bücher