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Blutiges Schweigen

Blutiges Schweigen

Titel: Blutiges Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Weaver
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sie hatte nie Schwierigkeiten?«
    Er schüttelte den Kopf. »Absolut keine.«
    »Soweit mir bekannt ist, hatte sie in den letzten beiden Stunden an diesem Tag Physik und anschließend Biologie. In der Physikstunde ist sie noch gewesen.«
    »Richtig.«
    »Hat ihr Lehrer das bestätigt?«
    »Ja, und die anderen fünfzehn Kursteilnehmer.«
    »Wie weit ist der Weg zwischen den Klassenzimmern?«
    »Überhaupt nicht weit. Sie befinden sich im selben Gebäudeflügel. Der Chemiesaal ist in der obersten Etage, der Physiksaal im ersten Stock und der Biologiesaal im Erdgeschoss.«
    »In diesem Teil der Schule gibt es keine Überwachungskameras, richtig?«
    »Leider nein. Wir haben zwar Kameras, können sie uns aber nicht in jedem Gebäudeflügel leisten — nicht mit dem Budget, das man uns zuweist.« Er drehte sich in seinem Stuhl um und wies auf eine Grafik an der Wand. Es handelte sich um einen Grundriss des Schulgeländes, auf dem winzige Symbole für Überwachungskameras verteilt waren. »Das sind unsere Kameras. Eine am Eingang, eine auf dem Parkplatz, eine am Empfang, eine am Gebäude für Englisch und Mathematik, und eine ist auf den Sportplatz gerichtet.«
    »Warum nur Englisch und Mathematik?«
    »Weil dieser Gebäudeteil weiter abgelegen ist.«

    »Hat die Schule mehrere Eingänge?«
    »Eigentlich nicht. Nun, zumindest keine offiziellen Eingänge. Einige unserer Schüler wohnen in den Häuserblocks hinter dem Fußballfeld. Deshalb klettern sie über den Zaun und gehen über die Sportplätze. Außerdem gibt es hinter dem Gebäude für die sechsten Klassen einen Parkplatz, wo einige Schüler der Jahrgangsstufen elf und zwölf ihre Autos abstellen, falls sie das Glück haben, eines zu besitzen. Dort steht zwar auch ein Zaun, aber der ist nur taillenhoch.«
    »Wenn sie also das Schulgelände hätte verlassen wollen, ohne ins Visier der Überwachungskameras zu geraten, wäre der beste Weg über den Zaun hinter dem Gebäude für die sechsten Klassen gewesen?«
    »Korrekt. Ich glaube, darauf hat die Polizei auch hingewiesen.«
    Ich holte Megans Buch des Lebens heraus. »Wäre es möglich, mit einigen Schülern zu sprechen?«
    »Mit Megans Freundinnen?«
    »Ja.« Ich warf einen Blick auf meinen Block. »Lindsey Watson und Kaitlin Devonish?«
    Er nickte, griff zum Telefon und tippte eine vierstellige Zahl ein. Ich konnte durch die Tür hören, dass am Empfang das Telefon klingelte. »Linda, ich möchte gerne so schnell wie möglich Lindsey Watson und Kaitlin Devonish sehen, bitte.« Er legte den Hörer weg. »Sonst noch jemand?«
    Ich betrachtete noch einmal den Block, drehte ihn um und schob ihn über den Schreibtisch. »Da unten stehen die Namen von sechs Personen«, sagte ich und wies auf die der Jungen. »Ist einer von ihnen hier Schüler?«
    Er nahm eine Brille aus der Brusttasche seines Sakkos, setzte sie auf und studierte eine Weile die Namen. »Ja.«
    »Alle?«
    »Ich erkenne alle bis auf einen.«

    »Und welcher wäre das?«
    »Anthony ›A. J.‹ Grant.«
    »Dieser Name ist Ihnen also unbekannt?«
    »Ja«, erwiderte er und nahm die Brille ab. Er stand auf und ging zu einem Aktenschrank am anderen Ende des Raums. Der Schrank hatte drei Schubladen, alle mit identischen braunen Pappordnern gefüllt, die mit Reitern versehen waren. Offenbar bevorzugte er die altmodische Methode. Er blätterte zu G, konnte aber nichts entdecken.
    »Er ist eindeutig nicht Schüler hier.«
    »Sind alle Schüler an dieser Schule dort verzeichnet?«
    »Alle, die derzeit angemeldet sind, ja.«
    Ich griff nach dem Block und malte ein Fragezeichen neben A. J. Grant. »Die anderen Jungen« — ich schob den Block wieder zu ihm hinüber —, »sind sie in derselben Stufe wie Megan?«
    »Ja.«
    »Kann ich auch mit ihnen sprechen?«
    »Gewiss, allerdings heute nur mit Lindsey und Kaitlin. Vier von ihnen befinden sich im Moment auf einer Klassenfahrt in die Normandie. Und der andere … Nun, offen gestanden weiß ich nicht, wo Charles Bryant steckt. Er hat im letzten Jahr viel Unterricht versäumt, weil seine Mutter gestorben ist. Diese Woche ist ihr einjähriger Todestag, und er ist überhaupt nicht erschienen. Ich habe versucht, seinen Vater anzurufen, aber niemanden erreicht. Sogar einen Lehrer habe ich zu ihm nach Hause geschickt, doch es war niemand da. Keine Ahnung, wo er ist, und um ehrlich zu sein, denke ich, dass man ihn in dieser Woche besser in Ruhe lassen sollte.«
    »Könnte ich vielleicht seine Adresse haben?«
    »Ich fürchte, ich

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