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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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platzierte das Stativ mit der Kamera so, dass das Objektiv den Waldrand erfasste.
    » Was machen wir jetzt? « , fragte Stone und stellte den Rucksack vor Streng auf den Boden.
    » Die Kamera läuft etwa eine halbe Stunde « , sagte Streng und fasste in seinen Rucksack. Er zog eine Schachtel hervor und öffnete sie. Darin befanden sich kleine Würfel aus Holz, knapp vier auf vier Zentimeter groß.
    » Die verteilen wir hier entlang des Waldrandes in Richtung Norden « , sagte er zu den drei Männern.
    » Was ist das für ein Spielzeug? « , fragte Honeywell.
    » Wenn sich der Geist in diesem Wald aufhält, dann werden uns diese EMP -Tracker behilflich sein. Es befindet sich eine magnetische Nadel darin, die einen Kontakt schließt und eine Diode zum Leuchten bringt. Die Batterie reicht drei Tage, wenn der Kontakt ausgelöst wurde. Wir binden sie an die Bäume, Sie müssen sich nur ungefähr die Stelle merken, damit wir sie wiederfinden. «
    » Bei dieser Dunkelheit ist es wohl schwer möglich « , monierte Phelps.
    » Auch daran ist gedacht « , antwortete Streng. » Sie geben ein Signal von sich, wenn man einen lauten Pfiff ausstößt. «
    Streng verteilte die Würfel an seine Begleiter, dann kniete er sich nieder und zog eine graue Dose aus Metall hervor.
    » Und was ist das für ein Gerät? « , fragte Phelps.
    » Das ist eine Ghost Box « , erläuterte Streng. » Es befindet sich ein Voice Recorder darin, der alle Geräusche aufzeichnet, die eine bestimmte Lautstärke oder Frequenz überschreiten. Ich werde sie dort drüben im Wald platzieren, während Sie die EMP -Tracker verteilen. Aber großzügig bitte und in diese Richtung, es darf während der Aufnahme niemand der Kamera zu nahe kommen. «
    Phelps warf Honeywell einen fragenden Blick zu. Ihm war die ganze Sache nicht geheuer.
    » Beeilen Sie sich, meine Herren. Wir treffen uns wieder hier an der Kamera. «
    Die drei Männer stapften los. Ihre Skepsis war Streng nicht verborgen geblieben, doch er war daran gewöhnt. Es gehörte schon eine gehörige Portion Mut dazu, an Geister zu glauben, doch noch viel mehr Mut brauchte man, wenn man sich offen dazu bekannte, denn die wenigsten Menschen konnten das verstehen.
    Während die drei Inselbewohner in nördlicher Richtung verschwanden, machte Phillip Streng die Ghost Box klar, um sie ein paar Meter weit im Wald aufzustellen. Auch sie war mit einem Signalgeber ausgestattet, so dass er sie leicht wiederfinden konnte. Im Lichtstrahl seiner handlichen Maglite drang er ein paar Meter tief in den Wald ein, bis er an ein Gebüsch kam, das ihm den weiteren Weg versperrte. Am herunterhängenden Ast einer blattlosen Birke band er die Ghost Box fest und aktivierte den Schalter. Als er sich wieder umwandte, knackte es zu seiner Linken.
    » Ist da wer? « , fragte er und leuchtete auf die Stelle, aus der das Knacken gekommen war. Die Taschenlampe erfasste einen Schatten, kurz nur, für nicht mehr als einen Augenblick. Plötzlich sprang der Schatten auf ihn zu. Streng strauchelte und stürzte nach hinten, bevor ihn ein harter Schlag im Gesicht traf. Ein Schrei kam über seine Lippen, bevor er die Besinnung verlor.
    Er blinzelte, als er wieder wach wurde und in das grelle Licht einer Taschenlampe blickte.
    » Was ist passiert? « , fragte Stone, der den Kopf über ihn beugte und ihn mit seiner Lampe untersuchte.
    » Da war jemand, dort im Gebüsch! « , sagte er und richtete sich blitzartig auf. Die Taschenlampen seiner Begleiter fuhren herum und schossen ihren hellen Strahl in die Richtung, in die Streng zeigte.
    » Da ist nichts « , flüsterte Honeywell ängstlich.
    Stone leuchtete auf den Waldboden, wo sich eine Wurzel den Weg durch das Gestrüpp bahnte.
    » Wahrscheinlich sind Sie darüber gestolpert und mit dem Kopf gegen den Baum geschlagen « , murmelte er. » Ich denke, Sophia sollte sich das einmal ansehen. «
    Strengs Kopf brummte. » Nein, ich bin mir sicher, da war jemand. «
    » Ein Geist? « , fragte Honeywell.
    Streng fuhr sich über die Beule am Hinterkopf. » Nein, nein. «
    » Ich denke, wir sollten hier verschwinden « , mahnte Phelps.
    Honeywell und Stone stimmten zu. » Ja, das reicht für heute. «
    Sie halfen Phillip Streng auf die Beine und stützten ihn, bis sie den Wald hinter sich gelassen hatten. Nachdem sie die Kamera wieder abgebaut und eingepackt hatten, traten sie den Weg ins Dorf an. Nur einmal noch versuchte Streng zu erklären, dass er von einem Schatten umgestoßen worden war, doch seine

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