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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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streifte. Aber die ausgewachsenen Schafe hatten nur den Metzger zu fürchten, der ab und zu ein paar Schafe zur Schlachtbank führte. Es gab weder Bären noch Luchse und auch keine Wölfe auf der Insel, dafür hatten die Bratts und auch die Breeds gesorgt. Der letzte Luchs war vor über einhundert Jahren geschossen worden.
    Die Hunde vollführten ein Spektakel, bellten, knurrten und schabten an der Tür, als ob der Teufel höchstpersönlich draußen auf sie wartete.
    » Beruhigt euch! « , befahl Hurst, doch die Tiere waren panisch vor Erregung. Ein grollender Donner erschütterte die Nacht. Malcom trat an das kleine Fenster neben der Tür und warf einen Blick hinaus in die Dunkelheit. Nichts als Finsternis war zu erkennen. Plötzlich zuckte ein Blitz vom Himmel und tauchte das Grasland in eine grelle Helligkeit. Er fuhr zusammen, als er die Gestalt erkannte, die keine drei Meter von der Hütte entfernt stand und auf die Tür starrte. Sein Atem stockte. Der Mann erschien groß wie ein Riese, trug einen dunklen Mantel und einen Südwester auf dem Kopf. In der Hand hielt er einen Haken, einen Stauerhaken, wie er an Bord eines Schiffes zum Verladen von Säcken verwendet wurde. Malcom fuhr der Schreck in die Glieder. Die Augen des Fremden schienen rot zu funkeln. Eine Gänsehaut lief über seinen Rücken, dann breitete sich die Dunkelheit der Nacht wieder aus, und ein Donnerschlag ließ die Hütte erzittern. In Windeseile verriegelte Hurst die Tür, lief zurück zu seinem Bett und holte die Taschenlampe. Als er durch das Fenster nach draußen leuchtete, war der unheimliche Fremde verschwunden, auch Chivas und Puky kamen langsam wieder zur Ruhe.
    Malcom Hurst wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sein Gesicht war weiß wie Kalk. » Belfour, der Franzose, hilf mir Gott, er ist auf die Insel zurückgekehrt, weil ihn die unschuldigen Seelen nicht in Ruhe lassen « , murmelte er, ehe er den Tisch vor die Tür schob, sich auf das Bett setzte und das Gewehr fest an sich zog.
    North Attleboro, Super 8 Motel, Maine,
    13 . März 2007 , 07 . 25 Uhr (Dienstag)
    Noah Fleischman zerbiss einen Fluch auf seinen Lippen. Der junge Kerl, der vor ihm hinter dem Tresen stand, machte ihn nervös. Ständig spielte er mit seinen Fingern, so als ob er sie keinen Moment stillhalten konnte.
    » Ich hab es im Radio gehört « , erzählte der Portier des Super 8 Motels in North Attleboro. » Heute früh bin ich rausgegangen, da stand der rote Mazda hinter dem Haus. Mir fiel sofort auf, dass etwas nicht stimmte. «
    Noah seufzte und steckte die Bilder der Gesuchten wieder zurück in seine Jackentasche. » Wie viele Gäste haben Sie derzeit? «
    Der Portier wandte sich um und blickte auf das Schlüsselbrett. » Man zahlt hier im Voraus. Es haben alle ihre Schlüssel abgegeben, alle außer Mister Larkin aus 7b. Komisch ist nur, dass sein Wagen nicht mehr auf dem Parkplatz steht. «
    » Was für einen Wagen fuhr er denn? « , hakte Rodger Donovan nach.
    » Einen grauen Buick, der stand direkt vor dem Apartment. «
    Fleischman verdrehte seine Augen und trat ein Stück näher an den Tresen heran. » Lassen Sie sich nicht alles aus der Nase ziehen, die ganze Geschichte, aber plötzlich, wenn ich bitten darf! «
    » Ich kann nicht viel … «
    » Larkin, wann kam er, was tut er, wie sieht er aus? « , zischte Fleischman ungehalten.
    » Ich … er … er kam gestern, so gegen sechs, wie jeden Montag « , stotterte der Portier. » Er steigt immer bei uns ab, wenn er seine Tour macht. Er trank ein Bier, dann ging er in sein Apartment. Normalerweise reist er ziemlich früh wieder ab. Er ist Schmuckhändler, wissen Sie. Heute Morgen, als ich die Rezeption öffnete, stand sein Wagen nicht mehr auf dem Parkplatz, aber seinen Schlüssel hat er nicht abgegeben. Ich machte meine Runde und entdeckte den roten Mazda. Ich habe im Radio gehört, dass ein paar Schwerverbrecher aus Cedar Junction abgehauen und mit einem roten Mazda unterwegs sind. Dann rief ich sofort die Polizei. «
    » Wie sieht Larkin aus? «
    » Er ist klein, fast einen Kopf kleiner als ich, und hat eine Glatze « , erklärte der Portier.
    » Haben Sie einen Blick in Larkins Zimmer geworfen? «
    Der eingeschüchterte Portier schüttelte den Kopf. » Ich lass mir doch meine Birne nicht wegpusten. «
    Fleischman zog seine Glock unter der Jacke hervor und überprüfte den Ladezustand.
    » Willst du nicht warten, bis das Squadteam eintrifft? « , fragte Donovan.
    » Wir gehen rein! « , entschied

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