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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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nach Osten und taumelte den sanften Hügel hinauf, er peilte die Stelle an, an der er sich von Dan getrennt und wo er seinen Rucksack zurückgelassen hatte. Eigentlich hatte Dan vorgehabt, ein Lagerfeuer zu entzünden, doch weit und breit umgab ihn nur die Dunkelheit.
    » Dan! « , schrie er. » Dan, verflucht, wo bist du? «
    Als er den Lagerplatz erreichte, stieß er auf seinen und Dans Rucksack. Er beugte sich hinab und holte aus seiner Außentasche ein Handy hervor. Er deaktivierte die Tastensperre und wählte die Nummer von Jermaine Bratt, Otis’ Sohn. Er fluchte, als niemand abhob. Schon wollte er das Gespräch wieder beenden, als er das Knacken hörte. Die helle Stimme von Jill Summers, Otis’ Tochter, ertönte im Lautsprecher.
    » Nic, was ist los bei euch? « , fragte sie.
    » Hilfe! « , stöhnte Nic Tyson. » Hilfe, wir sind überfallen worden. Dan ist verschwunden, und ich blute am Kopf, helft uns, wir brauchen dringend Hilfe. «
    » Wo bist du jetzt? «
    » Eine halbe Meile unterhalb vom South Bench Lighthouse « , antwortete Nic Tyson. » Ich brauche Hilfe, schnell. Belfour, es muss Belfour gewesen sein. Ich kann Dan nicht finden! «
    » Wir kommen, ist er noch in deiner Nähe? «
    Nic Tyson nahm das Handy vom Ohr und leuchtete ängstlich in die Nacht. » Ich sehe niemand, kommt, kommt schnell! « , sagte er, bevor er entkräftet auf den Boden sank.
    Knapp fünfzehn Minuten später hörte er das Brummen von Motoren. Scheinwerfer näherten sich von Westen. Sie fuhren querfeldein. Er schloss geblendet die Augen, als der rote GMC -Geländewagen unmittelbar vor ihm anhielt. Ein zweiter Wagen stoppte. Jermaine Bratt sprang aus dem Wagen. Ein Gewehr lag in seiner Hand. Jill Summers folgte ihm. Sie rannten auf ihn zu, während der andere Wagen ebenfalls zum Stehen kam.
    » Nic, was ist passiert! « , rief ihm Jermaine von weitem zu.
    » Ich weiß es nicht « , stieß Nic Tyson hervor. » Plötzlich tauchte ein Schatten vor mir auf, dann spürte ich einen Schlag, und von da an habe ich einen Filmriss. «
    » Ich sagte doch, ihr sollt zusammenbleiben « , hielt Jermaine Bratt ihm vor.
    » Du siehst schrecklich aus « , fügte Jill Summers hinzu und stellte den Erste-Hilfe-Koffer neben Nic ab, ehe sie sich zu ihm herabbeugte. Sein Kopf war blutüberströmt.
    » Was sollen wir tun? « , fragte Zac Wollow, der Jermaine gefolgt war.
    Die gesamte Mannschaft der Bratts, sogar Malcom Hurst, war gekommen, um Nic und Dan zu helfen.
    » Schwärmt aus und sucht nach Dan, er muss hier irgendwo sein « , befahl Jermaine seinen Männern.
    Zac Wollow nickte und verschwand in der Dunkelheit.
    » Jetzt erzähl erst einmal, was genau passiert ist « , wandte sich Jermaine wieder Nic Tyson zu, während Jill Summers dem Verletzten einen Kopfverband anlegte.
    » Wir haben die Schafe hier rüber getrieben, wie du es gesagt hast, und wollten gerade das Lager errichten « , knurrte Nic Tyson genervt. » Ich musste mal und ging ein paar Schritte vom Lager weg, plötzlich stand er vor mir. Ein dunkler Schatten, und von da an weiß ich nichts mehr. «
    » Hast du nach Dan gerufen? «
    Nic Tyson versuchte den Kopf zu schütteln, doch Jill hielt ihn fest.
    » Er muss zu Doktor Cameron, hilf mir mal, den Verband zu fixieren! « , forderte Jill Summers ihren Bruder auf, während das laute Rufen der Männer, die nach Dan Boyd suchten, zu ihnen herüberdrang.
    Plötzlich verstummte das Rufen und wich aufgewühltem Fluchen und Hadern. Schließlich rannte Zac Wollow herbei. Heftig atmend blieb er vor Jermaine Bratt stehen.
    » Wir haben Dan gefunden, er ist tot. «
    » Tot? « , wiederholte Jermaine Bratt.
    » Dieser Bastard hat ihm seine Füße abgehackt, am Leuchtturm. Alles ist voll Blut. Dan ist verblutet. Dieses elende Schwein! «
    Jermaine richtete sich auf und griff nach seinem Mobiltelefon. » Wir müssen die Polizei verständigen, Otis muss ins Dorf fahren und … «
    » In Dans Brust steckt ein Stauerhaken « , berichtete Zac Wollow.
    The Village, Hell’s Kitchen Island, Maine,
    21 . März 2007 , 22 . 30 Uhr (Mittwoch)
    Sie warteten, bis es dunkel geworden war und sich niemand auf der Straße mehr blicken ließ. Nur die Polizeistreifen patrouillierten von Zeit zu Zeit durch das nächtliche Village. Sie schlichen über die Nordseite den Friedhof entlang, nachdem zwei Polizisten an der Fabrik in Richtung Hafen gegangen waren.
    » Wir sollten noch warten, ab Mitternacht ist es sicherer « , hielt Duval seinen Begleiter zurück, als der

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