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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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antwortete er. » Ich war auf dem Weg zur Insel, da sah ich Willys Boot im Wasser treiben. Ich habe das Boot geborgen, aber von Willy gab es keine Spur. Nur das Blut in seinem Boot. Dann habe ich ihn gefunden, er hing am Felsen an einer Kette. Dieses Schwein, irgendein Schwein hat ihn umgebracht. «
    » Sie kennen den Toten? «
    Der Ornithologe versuchte sich aufzurichten, doch er sank kraftlos wieder zurück. » Ja, sicher, das ist Willy Evans, er ist Fischer und wohnt auf Hell’s Kitchen Island. «
    » Bleiben Sie ruhig liegen « , fuhr Cathy fort. » Sie sind Ornithologe und leben auf Hell’s Kitchen? «
    » Ja, das stimmt. «
    » Warum waren Sie hier draußen unterwegs? «
    Bould hustete. » Ich war vierzehn Tage auf einem Symposium für Vogelkundler in New Heaven und wollte heute auf die Insel zurück. In der letzten Woche konnte ich nicht, wegen der Stürme. «
    » Haben Sie sonst noch eine Beobachtung gemacht, sind Sie jemandem begegnet, einem anderen Boot? «
    Bould schüttelte den Kopf. » Hier war niemand, nur ich und … Willy. Ich möchte nur wissen, wer ihm das angetan hat. Es ist schrecklich … «
    » Wir sind hier, um das herauszufinden. «
    Cathy überlegte, ob sie den Mann auf der Liege mit dem Tod von Gabriel Jefferson konfrontieren sollte, doch Kelvin Bould stand noch immer merklich unter dem Eindruck seines schrecklichen Erlebnisses, so dass sie zum Schluss kam, ihn später noch einmal genauer zu vernehmen.
    Der Offizier kam den Niedergang herab und gesellte sich an Cathys Seite. » Wir haben die Kette geborgen. Ist ein verflucht altes Teil. So etwas wie eine alte Ankerkette. «
    » Und woher könnte sie stammen? « , fragte Cathy.
    » Ich glaube, kleine Frachtschiffe haben solche Ketten. «
    » Ich würde Sie bitten, alles fein säuberlich zu verpacken und nach Portland zu bringen. Ich organisiere, dass unsere Spurensicherungsabteilung die Spurenträger im Hafen abholt. «
    » Und die Leiche kommt ebenfalls nach Portland? «
    » Sicher « , antwortete Cathy und griff nach ihrem Handy. Sie hatte in all der Eile ganz vergessen, Brian zu informieren. Sie wählte seine Nummer, doch die Leitung blieb tot.
    » Hier draußen gibt es keinen Empfang « , erklärte der Offizier. » Der Übersetzer steht auf Jenny Island, direkt hinter der Insel. Das ist wie ein Windschatten. Aber Sie können unser Satellitentelefon benutzen, das funktioniert immer. «
    Bartol Island, Freeport, Yarmouth County, Maine,
    16 . März 2007 , 16 . 45 Uhr (Freitag)
    Die letzte Etappe auf dem Festland war problemlos verlaufen. Nur einmal waren sie auf dem Highway einer Polizeistreife begegnet, doch diese schien sich offenbar überhaupt nicht für einen roten Pontiac zu interessieren. Duval grinste und schaute auf die Tankuhr. Sie stand kurz vor Viertel. Dieser Wagen war ein echter Glücksfall gewesen, wahrscheinlich hatte überhaupt noch niemand bemerkt, dass der Pontiac fehlte. Tyler ging es schlechter. Er litt unter heftigen Atembeschwerden und führte es auf die Anstrengung des langen Fußmarsches durch den Wald am Otter-Brook-Damm zurück.
    Sie hatten Freeport umfahren und waren dann in Richtung des Harraseeket Harbors abgebogen und die Freeport Road an der bewaldeten Küste entlanggefahren, bis sie zu dem Anwesen an der Bartol Island Road gelangten. Im Schutze eines Waldweges hielt Duval den Wagen an.
    » Wir warten hier, bis es dunkel ist « , sagte er und öffnete die Fahrertür.
    » Es ist niemand hier, das Anwesen steht seit Jahren leer « , erwiderte Tyler.
    » Woher willst du das wissen, du warst neunzehn Jahre im Knast, in der Zeit geht hier draußen das Leben weiter. «
    » Ich weiß es, weil Onkel Eugene gestorben ist und das Anwesen an seine Tochter vermachte, die in Australien lebt. Er war der Einzige, der mich jedes Jahr mindestens einmal besuchte und mir Briefe schrieb. «
    » Und wenn seine Tochter das Anwesen samt deinem Boot längst verkauft hat? «
    » Hat sie nicht « , wehrte Tyler energisch ab und wurde daraufhin von einem Hustenanfall geschüttelt.
    Duval beugte sich zu Tyler herüber. » Was ist mit dir? «
    Tyler hob abwehrend die Hand, und als der Anfall vorüber war, stöhnte er leise: » Eugenes Tochter lebt mitten im Outback, sie kommt nicht mehr in die Staaten zurück, weil eigentlich mir das Anwesen gehört. Onkel Eugene hat ihr Geld geschickt und ihr mitgeteilt, dass ich das Anwesen gekauft habe, aber wegen der Steuer nicht offiziell als Besitzer auftreten kann, da ansonsten das ganze Gelände

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