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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Der Regen hatte aufgehört, und ein paar Sonnenstrahlen verirrten sich auf die Insel. Cathy fühlte sich ein klein wenig träge, nachdem sie zwei Teller Irish Stew gegessen hatte. Mia Honeywell hatte nicht zu Unrecht behauptet, dass sie das beste Irish Stew außerhalb des irischen Eilandes zubereitete. Das geschmorte Lammfleisch war zart und verband sich mit den Kartoffeln, dem Weißkohl, dem Knollensellerie und den Gewürzen und Kräutern zu einem wohlschmeckenden und würzigen Eintopf. Mia hatte darauf bestanden, dass sich Cathy eine zweite Portion einverleibte. Nachdem Cathy den Teller leer gegessen und sich eine Zigarette angezündet hatte, setzte sich Mia zu ihr an den Tisch. Cathy war ihr einziger Gast.
    » Ich frage mich schon die ganze Zeit, was bewegt eine junge hübsche Frau wie Sie, sich diesen Job anzutun? « , fragte Mia, als sie eine Tasse dampfenden Kaffee vor Cathy hinstellte.
    Cathy nickte dankbar. » Schon mein Großvater war bei der Polizei, genauso wie mein Vater. Meine ältere Schwester wurde Lehrerin, wie meine Mutter, also was blieb mir schon anderes übrig? Nachdem es keinen Stammhalter gab, trat eben ich in Dads Fußstapfen. «
    Mia Honeywell stützte ihr Kinn auf die Hände und betrachtete Cathy nachdenklich. » Ich glaube, dass Sie Gabriels und Avas Mörder finden werden, ich sehe es in Ihren Augen. «
    Cathy zog an ihrer Zigarette. » Was sehen Sie in meinen Augen? «
    » Ich sehe, dass Sie stark sind, dass Sie nicht so schnell aufgeben und dass Sie etwas im Kopf haben. Wissen Sie, hier auf der Insel ist es manchmal ein wenig einsam und es zieht manchmal furchtbar, und wenn es nicht zieht, dann regnet es, oder der Nebel hüllt die Insel in ein weißes Tuch. Die Leute hier sind einfach, und es vergeht kein Tag, an dem sich nicht die Breeds mit den Bratts streiten oder der Admiral mit seinen Gruselgeschichten die einfachen Gemüter meiner Gäste beunruhigt. Aber im Grunde genommen ist es für mich das schönste Fleckchen Erde, das es auf der Welt gibt. Sie müssen diesen Mörder schnappen. Irgendein Wahnsinniger hat auf dem weißen Leinen einen blutigen Fleck hinterlassen. Er hat dieser Insel die Unschuld geraubt, verstehen Sie? «
    » Können Sie sich vorstellen, wer das getan haben könnte? «
    Mia Honeywell zog die Stirn kraus. » Seit Gabriel ermordet wurde, ist nicht eine Nacht vergangen, in der ich nicht darüber nachgedacht habe, aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es jemand von unserer Insel war. Vielleicht ist doch ein Fremder hier. «
    » Ich dachte, bei Sturm kann man nicht auf die Insel übersetzen. «
    » Vielleicht ist er schon länger hier, als wir alle glauben « , erwiderte Mia Honeywell. » Es gab vor ein paar Monaten diese Einbrüche … «
    » Logan hat mir davon erzählt. Jemand hat Löcher in den Boden gegraben. Können Sie sich vorstellen, warum? «
    Mia lächelte. » Ich sagte schon, das hier ist eine Insel und manche unserer Leute sind ein wenig einfältig. Ich glaube, dass jemand den Schatz dieses Piratenkapitäns sucht. Aber wenn Sie mich fragen, ist das nur eine erfundene Legende, so wie es viele gibt. «
    » Hatte Gabriel Jefferson Feinde? «
    » Hier auf der Insel? «
    » Jemand, der ihn bis aufs Blut gehasst hat? «
    » Sie meinen, jemand, der ihn zu Tode gequält hat? Jeder weiß, wie Gabriel gestorben ist. Sophia Stone ist unsere Krankenschwester, sie war dabei, als man Gabriel ins Dorf geholt hat. Sie hat schon dafür gesorgt, dass jeder erfahren hat, wie übel der arme Gabriel zugerichtet war. Aber ich sage Ihnen, ich kenne niemanden, dem ich so etwas zutrauen würde. Früher war Gabriel öfter im Dorf, in den letzten Jahren wurde es immer weniger, aber Feinde hatte er hier nicht. «
    Cathys Handy klingelte. » Sie entschuldigen « , sagte sie und wandte sich ab. Mia erhob sich und ging zurück zum Tresen, als Cathy das Gespräch annahm. Es war der diensthabende Offizier des Police Departments von Yarmouth.
    » Etwa eine Meile vor der Insel hat ein Bootsführer eine Leiche gefunden « , berichtete der Polizist. » Die Leiche ist an einen Felsen gekettet und übel zugerichtet. Es soll ein Fischer von der Insel sein. Wir schicken ein Boot der Coast Guard rüber. Es holt Sie in dreißig Minuten am Hafen ab. «
    Cathy nickte stumm und beendete das Gespräch.
    » Ist etwas passiert? « , fragte Mia Honeywell.
    » Ich weiß nicht « , antwortete Cathy. » Schreiben Sie das Essen auf meine Rechnung. «
    *
    Das Boot der Küstenwache lief pünktlich im

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