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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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samt Haus und Hof gepfändet werden würde. «
    » Und das hat sie geschluckt? «
    » Sie ist nur seine Stieftochter, und er hat ihr unmissverständlich klargemacht, dass das Grundstück und das Geld, das er ihr schickte, an den Staat verfällt, wenn sie Mätzchen macht. Er konnte Fabienne nie leiden, ich übrigens auch nicht. «
    » Na gut « , gab sich Duval mit der Erklärung zufrieden. » Dann bleibst du hier im Wagen, und ich erkunde die Gegend. Wenn du recht hast, dann bin ich in einer halben Stunde zurück. «
    Tyler ließ sich in seinen Sitz zurücksinken und schloss die Augen. » Ist okay « , antwortete er und wartete, bis Duval im Schatten der Bäume verschwunden war. Erst dann wischte er sich seine blutige Hand an seiner Hose ab. Das Atmen fiel ihm zunehmend schwerer.
    Hell’s Cove, Hell’s Kitchen Island, Maine,
    16 . März 2007 , 17 . 00 Uhr (Freitag)
    Die Barkasse, die Cathy zurück nach Hell’s Kitchen brachte, legte gegen 17.00 Uhr im Hafen an. Schon von weitem sah Cathy die Menschenmenge, die sich am Hafen eingefunden hatte. Etwas erstaunt blickte sie drein, als das Boot am Anleger festmachte und sich Logan aus der Menge schälte und auf sie zukam. Der Seemann der Coast Guard half ihr an Land, grüßte kurz, und schon legte die Barkasse wieder ab.
    Es war alles veranlasst. Die Leiche des ermordeten Fischers wurde bereits in der Gerichtsmedizin in Portland erwartet, und um die Ankerkette wie auch das Boot, das inzwischen mit einer wasserdichten Persenning abgedeckt worden war, würde sich die Spurensicherung des Portland Police Departments kümmern. Sollte der Täter Spuren hinterlassen haben, so würden die Spezialisten der Crime Scene Investigation die auch finden.
    » Wir haben es bereits gehört, Evans wurde ermordet « , empfing sie Logan auf dem Anleger. Ein junger Mann, etwa Mitte dreißig und mit dem smarten Aussehen eines Wall-Street-Brokers, folgte Logan. Lediglich das typische Outfit eines Fischers störte diesen Eindruck.
    » Woher wissen Sie … «
    » Ihr Partner wurde von Ihren Kollegen aus Yarmouth angerufen « , erklärte Logan.
    » Ist er hier? «
    Logan schüttelte den Kopf. » Er ist noch oben am South Bench. Wir haben dort in den Klippen ein blutverschmiertes Nachthemd entdeckt. Es könnte Ava gehören. Nur ist es nicht so einfach, an die Stelle zu gelangen. Es musste erst einer der Männer abgeseilt werden. Die Klippen sind dort ziemlich schroff. Er hat gebeten, dass er später dort abgeholt wird. Nachdem ich von Willys Tod erfuhr, musste ich unbedingt hierher zurück. «
    » Und wer ist der junge Mann in Ihrer Begleitung? «
    » Das ist Henry, Henry Phelps « , erklärte Logan. » Er fuhr heute früh zur gleichen Zeit wie Willy hinaus. «
    Cathy wandte sich dem Vorgestellten zu. » Wissen Sie noch, wann Sie heute Morgen den Hafen verlassen haben? «
    » Gegen vier « , antwortete Phelps. » Gestern gab es die Meldung über einen großen Sardinenschwarm vor Elms Island, der nach Norden zieht. Ich habe mein Boot klargemacht und bin hinausgefahren. Willy war ebenfalls auf seinem Boot. Er wollte auch nach Elms Island. «
    » Haben Sie mit ihm gesprochen? «
    » Kurz, zwei oder drei Worte. Er sagte, er bräuchte noch ein wenig, weil sich vom langen Regen Wasser im Boot angesammelt hatte und er es rauspumpen wollte. Als ich rausfuhr, war er noch mit seinem Boot beschäftigt. «
    » Haben Sie sonst noch jemanden gesehen? «
    Phelps kratzte sich am Kinn. » Ich bin mir nicht sicher, es war noch dunkel, und die drei Lampen hier im Hafen sind viel zu wenig, um etwas zu sehen. Wir haben das Logan schon ein paar Mal gesagt, dass wir noch weitere Lichter brauchen. Es ist nicht leicht, im Halbdunkeln sein Boot fertigzumachen. «
    Cathy winkte ab. » Da mögen Sie recht haben, also was haben Sie gesehen? «
    Phelps deutete ans Ende des Anlegers. » Wenn ich richtig gesehen habe, dann stand dort vor dem Anleger ein Mann. «
    » Ein Mann, sind Sie sicher? «
    » Nicht zu einhundert Prozent, aber von der Größe und der Statur her muss es ein Mann gewesen sein. Ein Mann, der einen dunklen Mantel trug. Ölzeug, glaube ich, weil sich das Licht in der Oberfläche des Mantels matt spiegelte. «
    » Haben Sie den Mann erkannt? «
    » Gott behüte, ich bin mir nicht einmal sicher, dass mir meine Augen keinen Streich spielten. «
    » Es war auf alle Fälle ein Mann? «
    » Es könnte natürlich auch eine große Frau gewesen sein. «
    Cathy wanderte den Steg entlang. » Schicken Sie die Leute weg «

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