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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Leuchtturm umrunden, als der Wind ihr Brian Stockwells Worte zuwehte. Sie blieb stehen.
    …für sie wohl eine Nummer zu groß …
    … das ist eine Mordserie, ein Serienkiller ist hier auf der Insel unterwegs, und ich glaube nicht, dass sie der Sache gewachsen ist …
    … Ja, Captain, ich halte hier die Stellung und warte, bis Hagen hier eintrifft …
    … ja, das ist überhaupt kein Problem …
    Cathy wusste sofort, mit wem Brian Stockwell telefonierte. Wie eine Furie hetzte sie los. Zielstrebig lief sie auf Brian zu, dem es vor lauter Schreck die Sprache verschlagen hatte. Mit offenem Mund stand er vor ihr und hielt das Handy am Ohr. Sie riss es ihm aus der Hand.
    » Hören Sie, Captain « , sprach sie aufgebracht in das kleine Mikrophon. » Schicken Sie Hagen meinetwegen dorthin, wo der Pfeffer wächst. Das hier ist mein Fall! Sie selbst haben ihn mir übertragen. Wenn Sie ihn mir jetzt entziehen, dann möchte ich dafür im Beisein des Commissioners die Gründe wissen. Und jetzt stören Sie nicht länger, ich habe zu arbeiten. «
    Sie klappte das Handy zu und warf es Brian vor die Füße.
    » Wenn du dir endlich darüber klar wirst, auf welcher Seite du stehst, dann treffen wir uns am Wagen, wenn nicht, dann flieg mit dem Hubschrauber und Collingdale zurück ans Festland. Ich komme hier alleine besser zurecht, als wenn mir mein Partner andauernd in den Rücken fällt. «
    » Warum hast du mich nicht angerufen, als du von der Leiche im Hafen erfahren hast? « , versetzte Brian vorwurfsvoll.
    » Ich hatte keinen Empfang, außerdem war es überhaupt nicht notwendig. Du warst hier draußen beschäftigt. «
    » Nicht notwendig! « , wiederholte Brian spitz. » Siehst du, genau das ist es, was ich meine. Hier läuft irgend so ein Psycho herum und bringt wahllos Leute um, und du, du hältst es nicht für notwendig, deinen Partner zu informieren. Das ist alles eine Nummer zu groß für uns beide, wir brauchen ein Team hier, verstehst du! «
    » Du warst mir hier mehr von Nutzen als draußen auf dem Wasser « , erklärte Cathy. » Jetzt wissen wir, dass Ava Jefferson mit hoher Wahrscheinlichkeit tot ist. Das ist mir wichtiger, als wenn wir beide von der Reling eines Bootes auf eine Leiche geglotzt hätten, die an einen Felsen gefesselt wurde, damit man sie ja nicht übersieht. Aber lass gut sein, Brian Stockwell, ich wünsche dir einen guten Flug. «
    Ohne ein weiteres Wort wandte sie sich um und ging zurück zur Klippe.
    Bartol Island, Freeport, Yarmouth County, Maine,
    16 . März 2007 , 18 . 15 Uhr (Freitag)
    Wesley Tyler sollte Recht behalten, das Anwesen, bestehend aus einer Stallung, einem Wohnhaus und einem Bootshaus, das bis in das Wasser der kleinen Bucht am Bartol Island reichte, stand leer. Die Fensterläden waren geschlossen, und das Gras und Unkraut auf der Wiese waren in die Höhe geschossen und bis zu den beiden Häusern vorgedrungen. Hier war schon seit Jahren niemand mehr gewesen.
    Frank Duval hatte den Wagen an der Zufahrt mitten im hohen Schilfgras abgestellt, dort würde ihn so schnell niemand entdecken. Er musste Tyler stützen, als sie durch das hohe Gras hinüber zum Bootshaus gingen. Das nächste Anwesen lag über eine Meile entfernt, und bald würde es dunkel werden. Sie hatten keine Zeit zu verlieren. Ein rostiges Bügelschloss verwehrte den Zugang, doch ein heftiger Ruck genügte, dass es aus der Verankerung sprang.
    Der schlanke, helle Kunststoffkörper der Sea Ray erschien so sauber, als ob er erst vor kurzem geschrubbt worden wäre. Das knapp sechs Meter lange Motorboot stand auf einem Bootsanhänger, der vor einer abschüssigen Slipanlage innerhalb des Schuppens abgestellt worden war. Sie mussten einfach nur den Hänger die abschüssige Rampe hinunterschieben, um das Boot zu Wasser zu bringen. Duval schaute sich im Schuppen um. Zwei Kanister gefüllt mit Benzin standen in der Ecke.
    » Wie alt ist das Zeug? « , fragte er, nachdem er den Deckel eines Kanisters abgeschraubt hatte und seine Nase hineinsteckte.
    » Das ist noch gut, es verdirbt nicht. «
    » Aber es stinkt fürchterlich. «
    Tyler zeigte Duval, wo der Benzintank saß, und wartete, bis er die zähe Flüssigkeit umgeschüttet und den zweiten Kanister an Bord abgelegt hatte.
    Er schaute auf die abschüssige Slipanlage.
    » Bringen wir es ins Wasser! « , sagte Tyler
    Vier kräftige Hände hätten damit kein Problem, doch als Tyler Hand anlegte und versuchte, zusammen mit Duval den Anhänger anzuheben, war es, als ob sein Brustkorb

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