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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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, warf Brian ein.
    » Das Komische daran ist, dass es vor Elms Island überhaupt keinen Sardinenschwarm gab « , fuhr Cathy fort. » Der Eintrag im Chatroom war offenbar falsch. Auf der Hauptseite des Fischereiverbandes sind zwei Schwärme verzeichnet, die knapp einhundert Meilen südlich an der Küste entlangziehen. «
    » Du meinst, jemand hat das Forum benutzt, um Evans in aller Frühe aufs Meer zu locken « , folgerte Brian.
    Cathy schloss das Bildprogramm und rief die Seite des Fischereiverbandes auf. Über den Link zum Chatroom kam sie an das Forum, doch der Zugriff wurde ihr verwehrt.
    » Da kommt man nur rein, wenn man sich angemeldet hat « , sagte sie.
    Brian beugte sich zum Computer hinab. » Das ist ja … «
    Cathy schloss die Internetseite und klickte einen Ordner an, auf dem sie die Nachricht gespeichert hatte. » Der Eintrag stammt von einem JH unter und wurde gestern Abend um 19.12 Uhr ins Netz gestellt « , sagte sie. » Sardinen, großer Schwarm, passiert Jenny Island um 6.00 Uhr morgens, Richtung Elms Island. – Dann sind die Geodaten angegeben, und der Absender wünscht auch noch eine gute Jagd. «
    » Kann man zurückverfolgen, wer hinter diesem Codenamen steckt? « , fragte Brian.
    » Ist bereits in Arbeit. Wenn wir Glück haben, dann erhalten wir morgen Nachricht. «
    » Dann … dann sind wir dem Kerl ja ganz dicht auf den Fersen « , stotterte Brian.
    » Genau « , entgegnete Cathy. » Deswegen ist es eine Falschmeldung, wenn du Stoddart sagst, wir hätten noch keine Spur. «

13
    Parish Hall, Hell’s Kitchen Island, Maine,
    16 . März 2007 , 23 . 15 Uhr (Freitag)
    Die Dunkelheit hatte sich wie ein bleiernes Tuch über der Insel ausgebreitet. Cathy schaute aus dem Fenster ihres Hotelzimmers hinab auf die spärlich beleuchtete Hauptstraße. Die Lichter in den Häusern entlang der Straße waren verloschen, die letzten Gäste in Hell’s End hatten schon vor einer Stunde das Lokal verlassen. Als Cathy zusammen mit Brian von der Parish Hall zu Fuß ins Motel ging, lud er sie noch auf einen Drink an der Bar ein. Sie stimmte zu. Noch einmal unternahm er den Versuch, sich bei ihr zu entschuldigen, doch Cathy winkte ab. Insgeheim hatte sie beschlossen, künftig allein ihren Weg zu gehen. Brian war ein alter Hase, und er war ihr nicht unsympathisch, doch ihr Vertrauen musste er sich erst einmal verdienen. Das belauschte Telefonat hatte ihr gezeigt, dass sie sich auf niemanden im Department verlassen konnte. Doch Brian war nicht der erste Kerl, der sie hintergangen hatte. Ihr eigener Ehemann hatte hinter ihrem Rücken eine Affäre mit ihrer besten Freundin angefangen und sie betrogen. Vermutlich waren alle Kerle gleich.
    Die Spur zum Phantom führte über einen Chatroom für Fischer, und sie war sich sicher, dass sie ihrem Ziel, diesem grausamen Mörder das Handwerk zu legen, nach dem Gespräch mit Phelps einen ganzen Schritt näher gekommen war. Und Brian hatte nichts dazu beigetragen, im Gegenteil, er hatte sie zudem noch bei ihrem Chef angeschwärzt, diesem bornierten Captain, der meinte, er habe die Weisheit mit Löffeln gefressen. Bevor sie ins Badezimmer ging, öffnete sie die Minibar. Der Whiskey, den ihr Brian an der Bar spendiert hatte, hatte sie durstig gemacht. Sie nahm ein Sodafläschchen, öffnete es und goss sich das Glas voll. Noch bevor sie es zum Mund führte, hörte sie laute Schritte und ein Rufen draußen auf dem Flur. Es klopfte an ihrer Tür.
    » Miss Ronsted, machen Sie bitte auf, es ist dringend! « , rief Mia Honeywell.
    Cathy erhob sich, warf sich ihren Morgenmantel über und öffnete.
    » Logan hat angerufen « , sagte Mia Honeywell, die noch immer ihre Jeans und ihre weiße Bluse trug. » Sie und Ihr Kollege sollen sofort zum Gemeindehaus kommen, jemand hat versucht, dort einzubrechen. «
    Cathy nickte. » Haben Sie Mister Stockwell schon Bescheid gesagt? «
    » Er wartet bereits auf Sie. «
    » Ich komme! «
    Eilends zog sich Cathy an, verließ ihr Zimmer und eilte hinunter in die Bar, wo sie Brian bereits ungeduldig erwartete. Gemeinsam verließen sie das Lokal und liefen hinüber zum Gemeindehaus. Logan stand vor dem hell erleuchteten Gebäude und wies auf die Tür, die ein Stück offen stand.
    » Ich wollte gerade zu Bett gehen und habe noch einen Blick aus dem Schlafzimmerfenster geworfen « , berichtete er. » Da sah ich den Lichtstrahl einer Taschenlampe. Jemand schlich um die Gemeindehalle, vor der Tür blieb er stehen. «
    » Haben Sie die Person erkannt? « ,

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