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Blutjägerin (German Edition)

Blutjägerin (German Edition)

Titel: Blutjägerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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Stresssituation, die ihre Gedanken völlig durcheinanderbrachte. „Sind Sie für den Fall zuständig?“
    „Gewissermaßen. Kommissar Peter Brom wird mich unterstützen.“
    Er stellte ihr damit den dritten Mann vor, der bisher geschwiegen hatte und auch jetzt nur nickte. Ein Motorengeräusch unterbrach das Gespräch. Rückwärtsfahrend schob sich ein Leichenwagen in die Straße.
    „Was passiert nun?“ Sophie hatte sich einigermaßen in der Gewalt. Gerald Vermonts Nähe übte eine beruhigende Wirkung aus. Vielleicht war es auch der Schock, den der Anblick der beiden Leichen auslöste und der es ihr einfacher machte, den Schmerz des Verlustes zu verdrängen.
    „Wir bringen die beiden zur Obduktion.“ Gerald Vermonts Lippen formten ein versöhnliches und zugleich mitfühlendes Lächeln, das sie umschloss wie eine unsichtbare Umarmung. „Sobald wir mehr wissen, melden wir uns bei Ihnen. Haben Sie eine Handynummer für mich?“
    „Natürlich.“ Sophie kramte in ihrer Handtasche nach einer Visitenkarte und reichte sie ihm. Ihr Gleichgewicht geriet wieder ins Wanken, als man ihren Vater in einen schmucklosen Sarg legte. Auch auf seiner Brust und den Oberschenkeln erkannte sie keine äußeren Verletzungen, weder eine Schuss- noch eine Schnitt- oder Stichwunde. Von außen sah man nicht, woran er gestorben sein könnte und es kam ihr immer noch vor, als würde er nur schlafen. Sie musste dringend Dominik anrufen. Er war dabei gewesen und würde ihr bestimmt mehr über die Todesumstände sagen können. Jetzt, wo sie ihn gesehen hatte, konnte sie nichts mehr ausrichten, außer zu beobachten, wie sie ihn abtransportierten.
    „Entschuldigen Sie mich, ich brauch jetzt etwas Ruhe“, sagte sie zu Vermont und seinen Kollegen.
    „Selbstverständlich. Ich werde mich wie versprochen melden, sobald wir Näheres über die Todesursache wissen“, beteuerte Vermont erneut.
    Sie nickte und ihr Blick verlor sich einmal mehr und einige Sekunden zu lange in seinen Augen. Schnell wandte sie sich um und verließ den Tatort.
    Eine SMS ihrer Freundinnen erinnerte sie, dass sie noch eine Verabredung absagen musste, damit sie in Ruhe mit Dominik sprechen konnte.

     
    Gerald blickte Sophie Lacoste hinterher, bis sie um die Ecke bog und aus seinem Sichtfeld verschwand. Nur ihr einzigartiger Duft blieb zurück und erfüllte ihn mit einem Gefühl von Wehmut und Sehnsucht. Ihr nach all den Jahren zu begegnen, hatte ihm an diesem Tag gerade noch gefehlt.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Clement.
    „Ja.“ In der Hoffnung, sie aus seinem Kopf verdrängen zu können, wandte er sich wieder dem Tatort zu.
    „Ein süßes Ding. Nur schade, dass sie ein Mensch ist und nebenbei die Tochter eines Jägers“, urteilte Clement.
    „Wo waren wir stehen geblieben?“ Er ging nicht auf Clements Worte ein und wollte schnell das Thema wechseln. Er hatte dieses Kapitel seines Lebens vor langer Zeit abgeschlossen und dabei wollte er es auch belassen, denn er wusste nicht, ob er noch einmal die Kraft haben würde, gegen ihre Anziehungskraft anzukämpfen.
    „Wir sprachen von Linus Leclerc“, sagte Clement. „Todesursache sind drei gezielte Schüsse in den Rücken.“ Clement zog das kleine Notizbuch aus der Tasche, das er immer bei sich trug. „Die Schüsse stammen aus derselben Waffe, was mich zu dem Schluss führt, dass er allein gewesen sein könnte.“
    „Oder die anderen haben ihm nur Rückendeckung gegeben und sind geflohen“, meinte Gerald und erwischte sich, wie sein Blick erneut in die Richtung schweifte, in die Sophie verschwunden war.
    „Wie kommst du darauf?“
    „Ich weiß über seinen Orden Bescheid. Was ist mit Friedrich Richter? Es gab keine äußerlichen Anzeichen einer tödlichen Verletzung.“
    Clement strich über seine Glatze. „Das weiß ich nicht.“ Er schüttelte den Kopf. „Als wir eintrafen, lebte er noch.“
    Mit dieser Offenbarung schaffte es Clement, Geralds Gedanken zurück an den Tatort zu holen.
    „Er stand an der Stelle, wo seine Leiche lag.“
    „Hast du ihn getötet?“
    „Bei Gott, nein, aber es war seltsam. Er wirkte abwesend, taumelte und als ich ihn ansprach, ist er zusammengebrochen.“
    „Nun, die Obduktion wird uns hoffentlich Aufschluss geben.“ Gerald betrachtete den Blutfleck an der Stelle, an der Linus Leclerc gelegen hatte. Es war sicher kein Zufall, dass Linus durch Richters Hand gestorben war. Der alte Haudegen musste die letzten Jahre damit verbracht haben, nach Linus zu suchen. Richters Tod gab

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