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Blutjägerin (German Edition)

Blutjägerin (German Edition)

Titel: Blutjägerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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ausübte, und schlüpfte an dem Polizisten vorbei. Im Nacken spürte sie das Blitzlichtgewitter einiger Kameras. Morgen würde ihr Bild wahrscheinlich in allen Tageszeitungen zu sehen sein.
    „Warten Sie.“ Der Mann hielt sie fest, zog sie zurück. „Ich habe meine Anweisungen.“
    „Lassen Sie mich.“ Sie riss sich los und lief die Straße entlang, bis man sie wieder festhielt. Dieses Mal kam ein zweiter Beamter zu Hilfe. Okay, die meinten es ernst.
    „Seien Sie vernünftig!“
    „Ich muss da rein.“ Sophie versuchte erneut, sich loszureißen, doch die Polizisten waren gewarnt und sie schaffte es nicht, ihnen zu entkommen.
    „Wir haben Befehl, niemanden durchzulassen. Ich bitte Sie noch mal, vernünftig zu sein.“
    „Lasst mich, Herrgott noch mal, los. Mein Vater ist dort und ich muss zu ihm.“
    Mitgefühl blitzte in den Augen der Männer auf. „Woher wissen Sie das?“
    Für einen Moment lösten sich die Klammern. Sophie verlor keine Zeit und rannte los. Die Polizisten unternahmen noch einen Versuch, sie aufzuhalten, gaben jedoch auf, als Sophie ihre Schritte beschleunigte und der hell beleuchtete Tatort bereits vor ihr lag. Drei Männer standen im Licht der Scheinwerfer und blickten ihr mit fragenden Gesichtern entgegen.
    „Wie kommen Sie durch die Absperrung?“, fuhr einer sie mit scharfem Ton an.
    Er war groß und glatzköpfig, wirkte nicht unsympathisch, strahlte jedoch entschlossene Härte aus.
    „Schon gut, Clement“, kam ihr der Mann daneben zu Hilfe.
    Sie blickte in ein wohlproportioniertes Gesicht mit vollen Lippen und einem Dreitagebart. Dunkelbraune Haare fielen locker in seine Stirn. Er war noch einen halben Kopf größer als der Mann neben ihm und trug eine schwarze Hose, ein Sakko in derselben Farbe und ein weißes Hemd.
    Sophie bemerkte, wie er sie eine Sekunde zu lange mit seinen braunen Augen musterte und obwohl sie sich nicht erinnerte, diesen Mann schon einmal gesehen zu haben, befiel sie das Gefühl eines Déjà-vu. Der Gedanke verlor sich sofort, als sie ihren Vater am Boden liegen sah, einige Meter von dem toten Vampir entfernt, den Dominik gemeint haben musste. Es war, als hätte jemand die Zeit angehalten.
    Sophie betrachtete den reglosen Körper, den sein speckiger Ledermantel und der schwarze Kalabreserhut bedeckten. Ihr Blut sackte in ihre Beine und ihr Herzschlag hämmerte wie Faustschläge gegen ein Stahlblech.
    „Geht es Ihnen gut?“, fragte der Mann, der ihr zu Hilfe gekommen war.
    „Mein Vater“, presste Sophie über ihre Lippen. Sie stolperte über die Leiche des Vampirs hinweg, sank vor ihrem Vater auf den Boden. Mit zitternden Händen berührte sie sein faltiges Gesicht. Die Augen waren geschlossen und bis auf eine Beule an der Stirn und eine Schnittwunde über dem linken Auge wirkte er nahezu unverletzt, als schliefe er nur. In ihrer Verzweiflung suchte sie nach seinem Puls. Vergebens. Ihr Vater war tot.
    Heiße Tränen verschleierten ihren Blick. Ihr Innerstes zog sich zusammen. Sie wollte ihn umdrehen, doch ihr fehlte die Kraft.
    „Lassen Sie es gut sein.“
    Der Ermittler legte eine Hand auf ihre Schulter. Zuerst wollte Sophie ihn wegschlagen, ließ es aber bleiben und spürte seinen kräftigen Griff, der angenehme Wärme ausstrahlte.
    „Es tut mir leid, Sie können nichts mehr für ihn tun.“
    Sophie stand auf, ihre Beine fühlten sich wie Gummi an. Sie wischte die Tränen ab, wandte sich dem toten Vampir zu. Mit entschlossenen Schritten ging sie auf den Leichnam der Bestie zu, bückte sich und schob die Oberlippe hoch. „Es ist einer von ihnen.“ Wut und Hass überlagerten ihre Trauer. Sie packte den toten Vampir und schüttelte ihn.
    „Du verdammter Dreckskerl!“
    „Kommen Sie“, bat der Mann. „Machen Sie es nicht noch schlimmer.“
    „Das ist kein Mensch.“ Selbst ein Blinder sah das. Sie deutete auf die spitzen Eckzähne.
    „Was meinen Sie?“
    „Sie schieben sich aus dem Kiefer, wenn sie Blut trinken.“
    „Blut?“
    Er lachte weder noch zeigte er irgendeine andere abwertende Reaktion. Trotzdem hielt er sie vermutlich für verrückt. „Vergessen Sie, was ich gesagt habe.“ Wie konnte sie so naiv sein, in seiner Gegenwart über Vampire zu sprechen?
    „Wir werden sehen, was die Autopsie ergibt.“ Er zuckte mit den Schultern. „Mein Name ist Gerald Vermont.“
    „Sophie Lacoste.“ Als sie in seine dunklen Augen blickte, überfiel sie wieder das Gefühl, diesem Mann schon einmal begegnet zu sein. Aber bestimmt war es die

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